• 350 Forschende und Studierende aus 30 Nationen diskutieren neueste Erkenntnisse über die Verknüpfung von Gesellschaft, Umwelt und Kultur seit der Steinzeit
• Verleihung des renommierten Johanna-Mestorf-Preises für exzellente Promotionsarbeiten
• Medien sind herzlich eingeladen zur Konferenzeröffnung mit Preisverleihung sowie zur Konferenz insgesamt
Wenn sich die Umwelt rasant verändert, wenn vermeintlich verlässliche Regeln des Zusammenlebens in Frage gestellt werden, wenn neue Technologien den Alltag grundlegend verändern, dann löst das bei vielen Menschen ein Gefühl von Unsicherheit aus. Ein wissenschaftlich fundierter Blick in die Vergangenheit kann in so einer Situation gesellschaftliche Orientierung geben. Wie sind Menschen in früheren Jahrtausenden mit Wandel umgegangen? Auf welche Ursprünge lassen sich bestimmte Prozesse in heutigen Gesellschaften zurückführen?
Ab Montag (24.3.) treffen sich im Audimax der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mehr als 350 Forschende und Studierende aus den archäologischen, paläoökologischen und anderen Natur-, Sozial- und Lebenswissenschaften zur sechstägigen internationalen „Kiel Conference 2025: Scales of Social, Environmental, and Cultural Change in Past Societies“ (Kiel-Konferenz 2025: Größenordnungen des sozialen, ökologischen und kulturellen Wandels in vergangenen Gesellschaften), um aktuelle Forschungsergebnisse zu diesen Fragen vorzustellen und zu diskutieren.
„Geschichte wiederholt sich nicht exakt, deshalb liefert sie uns auch keine detaillierten Handlungsanweisungen. Aber wenn wir grundlegende Strukturen erkennen, können wir trotzdem aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen. Ein Beispiel ist, dass gut vernetzte und offene Gesellschaften Veränderungen besser verkraftet haben als stark abgeschottete Gesellschaften", sagt der Tagungspräsident Prof. Dr. Johannes Müller vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der CAU.
Die in den Sessions der Tagung behandelten Themen decken die gesamte Zeitspanne von der Altsteinzeit bis ins Mittelalter ab. Inhaltliche Schwerpunkte liegen auf den Auswirkungen von Klimaveränderungen und Anpassungen an die Umwelt sowie auf sozialem Wandel, Identitäten und Migration. „Das sind auch heute brandaktuelle Themen und die Anknüpfung an die Gegenwart ist uns besonders wichtig“, betont Johannes Müller, der auch Sprecher des Kieler Sonderforschungsbereichs 1266 „TransformationsDimensionen“ und des Exzellenzclusters ROOTS an der CAU ist.
Außerdem geht es während der Konferenz um archäologische Methoden und digitale Innovationen inklusive dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie um maritime Archäologie und Landschaftsarchäologie.
Mit Unterstützung der Stabsstelle für Gleichstellung, Chancengleichheit und Familie der CAU wird sich außerdem ein Runder Tisch mit dem Thema „Sexismus in der Archäologie“ befassen. Eine von den französischen Verein Archéo-Éthique gestaltete Ausstellung zu diesem Thema wird parallel im Audimax der Uni Kiel zu sehen sein. Sie ist erstmals in Deutschland zu sehen.
Eine zweite Ausstellung mit dem Titel „Alles bleibt anders“ präsentiert während der Konferenz die Ergebnisse von acht Jahren intensiver Forschungsarbeit im SFB1266.
Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Erstmals bietet eine spezielle Session Studierenden die Möglichkeit, ihre aktuellen Bachelor- und Masterprojekte anderen Studierenden, aber auch erfahrenen Wissenschaftler*innen vorzustellen.
Lange Tradition bei der Kiel Conference hat die Verleihung des renommierten Johanna-Mestorf-Preises für herausragende Dissertationen im Bereich der sozio-ökologischen Forschung vergangener Gesellschaften und der Landschaftsarchäologie. Der Preis ist mit insgesamt 3000 Euro dotiert.
Namensgeberin ist Johanna Mestorf (1828-1909), die in Kiel archäologische und ethnografische Forschungen betrieb. Sie war die erste Museumsdirektorin (1891) und eine der ersten Professorinnen (1899) in Deutschland.
„Die Förderung von exzellentem Nachwuchs ist in unserem Forschungsschwerpunkt ein wichtiges Anliegen. Der Johanna-Mestorf-Preis setzt dafür ein Zeichen, das weit über Kiel hinaus wahrgenommen wird“, sagt Johannes Müller.
Die Kiel Conference ist eine der größten wissenschaftlichen Veranstaltung im deutschen Sprachraum, die sich mit den Verknüpfungen von Umwelt, sozialen Beziehungen, materieller Kultur, Bevölkerungsdynamik und menschlicher Wahrnehmung in der Vergangenheit beschäftigt. Der SFB 1266 und der Exzellenzcluster ROOTS organisieren die Konferenz im Rahmen der Johanna-Mestorf-Akademie an der CAU.
Hinweis für die Medien:Vertreterinnen und Vertreter von Medien sind herzlich eingeladen zur Eröffnung der Konferenz mit Verleihung des Johanna-Mestorf-Preises.
Zeit: Montag, 24. März, 13.30 Uhr
Ort: Frederik-Paulsen-Hörsaal im Audimax der CAU, CAP 2, 24148 Kiel
Sie interessieren sich für weitere Sessions und Themen der Konferenz oder würden gern mit Teilnehmerinnen oder Teilnehmern ein Interview führen? Kontaktieren Sie uns gern unter press@roots.uni-kiel.de
https://www.kielconference.uni-kiel.de/ Die Kiel Conference 2025 mit ausführlichem Programm
Die "Kiel Conference 2025" ist bereits die achte Ausgabe der Kieler Konferenzreihe, die 2009 ins Leb ...
Carsten Reckweg
SFB1266/Uni Kiel
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Die "Kiel Conference 2025" ist bereits die achte Ausgabe der Kieler Konferenzreihe, die 2009 ins Leb ...
Carsten Reckweg
SFB1266/Uni Kiel
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