Die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder soll fortgeführt werden. Das Institut trägt erheblich zur Strahlkraft des Wissenschaftsstandorts Berlin in der Mathematik bei. Die Bewertung der Forschungsergebnisse ist hervorragend.
Das Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) betreibt anwendungsorientierte Forschung zur Lösung komplexer mathematischer Probleme in Wissenschaft und Industrie. Das Arbeitsspektrum reicht von der mathematischen Modellierung über die theoretische Analyse der Modelle bis zur numerischen Simulation der Lösungen. Zu den Anwendungsgebieten zählen u. a. Quanten- und Optoelektronik, die Optimierung der Verteilung verschiedener Energieträger, Biomedizin oder die Erarbeitung theoretischer Grundlagen für das Maschinelle Lernen.
Das WIAS wird als Institut der Leibniz-Gemeinschaft wegen seiner überregionalen Bedeutung und eines gesamtstaatlichen wissenschaftspolitischen Interesses von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Grundlage hierfür ist eine regelmäßige Evaluierung des Institutes durch den Senat der Leibniz-Gemeinschaft auf Basis der Einschätzungen einer Bewertungsgruppe aus externen Experten.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt in seiner nach Abschluss des aktuellen Evaluierungsverfahrens am 18. März 2025 veröffentlichen Stellungnahme, die Förderung des WIAS fortzuführen. Eine erneute Überprüfung der Fördervoraussetzungen soll nach dem Regelturnus von sieben Jahren erfolgen.
Das WIAS erziele regelmäßig hervorragende Forschungsergebnisse mit internationaler Beachtung, so der Senat in seiner Stellungnahme. Dabei werde im Rahmen gemeinsamer Projekte eng mit Anwendern aus Wirtschaft und Forschung zusammengearbeitet. Am WIAS entwickelte Forschungssoftware werde auch Dritten durch kommerzielle Lizenzen oder Open Source verfügbar gemacht. Daneben koordiniere das Institut MaRDI, das Konsortium der Mathematik im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und erbringe damit eine wichtige Leistung für die gesamte Fachgemeinschaft.
Seit der vergangenen Evaluierung habe sich das WIAS hervorragend entwickelt. So beteilige es sich u. a. maßgeblich am Exzellenzcluster Berlin Mathematics Research Center MATH+. Zudem beheimate das Institut nun dauerhaft das Sekretariat der International Mathematical Union, die z. B. die Verleihung der oft als „Nobelpreis der Mathematik“ bezeichneten Fields-Medaille verantworte. Der Senat unterstreicht, dass das Institut nach wie vor erheblich zur Strahlkraft des Wissenschaftsstandorts Berlin in der Mathematik beitrage. Es sei wichtig, zügig vakante Leitungspositionen wieder zu besetzen. Dies biete auch die Möglichkeit, mehr Wissenschaftlerinnen am Institut zu beschäftigen.
Das WIAS sieht sich durch die hervorragende Einschätzung sowohl hinsichtlich der Qualität seiner Forschung (alle Forschungsgruppen wurden mindestens mit gut bis sehr gut, die meisten sogar mit sehr gut oder exzellent bewertet), als auch der Konzepte für seine Weiterentwicklung bestätigt. Es wird den eingeschlagenen Weg fortsetzen und sich weiter entwickeln. Die im Bericht benannten Herausforderungen will das Institut konzentriert und mit Elan annehmen.
https://www.leibniz-gemeinschaft.de/fileadmin/user_upload/Bilder_und_Downloads/%... vollständige Stellungnahme des Senats der Leibnizgemeinschaft
Weierstraß-Institut in Berlin-Mitte
Lothar M. Peter
Medizinische Bildverarbeitung: Darstellung von Axonen im menschlichen Gehirn
Abbildung: WIAS
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Mathematik
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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