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26.03.2025 19:00

Wie ist das große Gehirn entstanden?

Dr. Susanne Diederich Stabsstelle Kommunikation
Deutsches Primatenzentrum GmbH - Leibniz-Institut für Primatenforschung

    Neue Erkenntnisse zur Entwicklung des menschlichen Gehirns

    Zwei spezifische Gene, die ausschließlich beim Menschen vorkommen, beeinflussen gemeinsam die Entwicklung des Großhirns. Dies haben Forschende des Deutschen Primatenzentrums – Leibniz-Institut für Primatenforschung und des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik in einer jetzt veröffentlichten Studie herausgefunden. Damit ist ihnen der Nachweis gelungen, dass diese Gene gemeinsam zur evolutionären Vergrößerung des Gehirns beitragen (Science Advances).

    Die Studienergebnisse zeigen, dass die beiden Gene in einem fein abgestimmten Zusammenspiel wirken: Eines sorgt dafür, dass sich die Vorläuferzellen des Gehirns stärker vermehren, während das andere bewirkt, dass sich diese Zellen in einen anderen Vorläuferzelltyp umwandeln – jene Zellen, die später die Nervenzellen des Gehirns bilden. Dieses Zusammenwirken hat im Laufe der Evolution dazu geführt, dass das menschliche Gehirn in seiner Größe und Komplexität einzigartig ist.
    Die neu gewonnenen Erkenntnisse bieten nicht nur Einblicke in die evolutionäre Entwicklung unseres Gehirns, sondern könnten auch helfen, besser zu verstehen, wie bestimmte Entwicklungsstörungen oder Erkrankungen des Gehirns entstehen. „Unsere Ergebnisse vertiefen das grundlegende Verständnis der Gehirnentwicklung und liefern neue Einblicke in die stammesgeschichtliche Entstehung unseres großen Gehirns. Langfristig könnten sie zur Entwicklung therapeutischer Ansätze für Fehlbildungen des Gehirns beitragen“, sagt Nesil Eşiyok, Erstautorin der Studie.
    Für die Studie wurden verschiedene Methoden kombiniert: Neben Tierversuchen mit Mäusen kamen auch Alternativmethoden wie Gehirnorganoide des Schimpansen zum Einsatz. „Das besondere an unserer Studie ist, dass sich die Ergebnisse aus Tierversuchen und Alternativmethoden ideal ergänzen und gegenseitig bestätigen. Das unterstreicht nicht nur die hohe Aussagekraft unserer Ergebnisse, sondern könnte auch dazu beitragen, in Zukunft den Bedarf an Tierversuchen zu verringern, indem Alternativmethoden weiterentwickelt, verfeinert und bestätigt werden“, erklärt Michael Heide, Hauptverantwortlicher der Studie.

    Kontakt und Hinweise für Redaktionen

    Dr. Michael Heide
    Tel.: +49 (0)551 3851-323
    E-Mail: mheide@dpz.eu

    Dr. Susanne Diederich (Kommunikation)
    Tel.: +49 (0) 551 3851-359
    E-Mail: sdiederich@dpz.eu

    Druckfähige Bilder finden Sie unter folgendem Link: https://medien.dpz.eu/pinaccess/showpin.do?pinCode=I3s4D2C2F0C3

    Die Pressemitteilung finden Sie nach Ablauf der Sperrfrist auch auf unserer Website. Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Link oder Beleg.

    Die Deutsches Primatenzentrum GmbH (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung betreibt biologische und biomedizinische Forschung über und mit Primaten auf den Gebieten der Infektionsforschung, der Neurowissenschaften und der Primatenbiologie. Das DPZ unterhält außerdem fünf Freilandstationen in den Tropen und ist Referenz- und Servicezentrum für alle Belange der Primatenforschung. Das DPZ ist eine der 96 Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Michael Heide
    Tel.: +49 (0)551 3851-323
    E-Mail: mheide@dpz.eu


    Originalpublikation:

    Nesil Eşiyok, Neringa Liutikaite, Christiane Haffner, Jula Peters, Sabrina Heide, Christina Eugster Oegema, Wieland B. Huttner, Michael Heide (2025): A dyad of human-specific NBPF14 and NOTCH2NLB orchestrates cortical progenitor abundance crucial for human neocortex expansion. Science Advances 11, DOI: 10.1126/sciadv.ads7543


    Weitere Informationen:

    https://medien.dpz.eu/pinaccess/showpin.do?pinCode=I3s4D2C2F0C3 Druckfähige Bilder, Videos
    https://www.dpz.eu/im-dialog/news Pressemitteilung auf der DPZ-Website


    Bilder

    Ausschnitt eines elektroporierten, genetisch veränderten Schimpansen-Gehirnorganoids. In blau Zellkerne, in magenta Vorläuferzellen, in grün elektroporierte, genetisch veränderte Zellen und in orange sich teilende Zellen.
    Ausschnitt eines elektroporierten, genetisch veränderten Schimpansen-Gehirnorganoids. In blau Zellke ...
    Nesil Esiyok
    Deutsches Primatenzentrum GmbH

    Gehirnorganoid eines Schimpansen, das 14 Tage in Kultur gewachsen ist.
    Gehirnorganoid eines Schimpansen, das 14 Tage in Kultur gewachsen ist.
    Lidiia Tynianskaia
    Deutsches Primatenzentrum GmbH


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Ausschnitt eines elektroporierten, genetisch veränderten Schimpansen-Gehirnorganoids. In blau Zellkerne, in magenta Vorläuferzellen, in grün elektroporierte, genetisch veränderte Zellen und in orange sich teilende Zellen.


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    Gehirnorganoid eines Schimpansen, das 14 Tage in Kultur gewachsen ist.


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