Maschinelles Lernen hat in den vergangenen drei Jahrzehnten die Optimierung von Produktionsprozessen, Material- und Maschinendesign durchdrungen. Daher ist es für Fachkräfte der Industrie wichtig, ein grundlegendes Verständnis davon aufzubauen. Prof. Dr. Anita Schöbel, Institutsleiterin des Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM, und Prof. Dr. Jürgen Franke von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) haben das Buch »Statistical Machine Learning for Engineering with Applications« veröffentlicht, das eine zugängliche Einführung in die Konzepte und Methoden des Maschinellen Lernens bietet.
Ziel dieser Einführung in das Maschinelle Lernen ist es, Leserinnen und Leser mit grundlegenden Themen wie Klassifikationsbäumen, Bayes'schem Lernen, Neuronalen Netzen und Deep Learning vertraut zu machen. Besondere Aufmerksamkeit widmen die einzelnen Beiträge der Anwendung und Interpretation dieser Methoden in der Praxis, wobei mathematisch-algorithmischen Details weitgehend vermieden werden.
Nahe an der Praxis mit Fallstudien aus der Industrie
Das Buch enthält mehrere detaillierte Fallstudien, die auf realen Industrieprojekten basieren. Diese decken ein breites Spektrum technischer Anwendungen ab, von Fahrzeugbau über Prozess- und Werkstofftechnik bis hin zur Optimierung von Produktionsprozessen durch Bildanalysen. Konkret gesagt: Es geht zum Beispiel um die Verformung von Kabelbündeln, das Detektieren von Rissen in Beton, um Betrugserkennung im Pflegebereich durch automatisiertes Auswerten von Abrechnungen oder um die Vorhersage von Durchbruchskurven in reaktiven porösen Medien.
Insgesamt liegt der Schwerpunkt des Buches auf den grundlegenden Ideen, der praktischen Anwendbarkeit und den Herausforderungen des Maschinellen Lernens in Industrie und Wissenschaft. Mit nur sehr grundlegenden Kenntnissen in Statistik als Voraussetzung ist dieses Buch eine wertvolle Lektüre für alle, die sich in die Welt des Maschinellen Lernens einarbeiten möchten.
Drei Fragen an Prof. Dr. Jürgen Franke
Im Interviews fasst Prof. Dr. Jürgen Franke die Besonderheit des Buchs zusammen.
Wer soll das Buch unbedingt lesen?
Unser Buch richtet sich an Personen aus den Natur- oder Ingenieurwissenschaften in der Praxis, die einen kurzen und gut verständlichen Überblick über Maschinelles Lernen und seinen Einsatz in realen Industrieprojekten bekommen möchten. Auch für Studierende der entsprechenden Disziplinen, die einen schnellen Einstieg in das Gebiet und einen Eindruck von realen Anwendungen erhalten möchten, ist es eine lohnenswerte Lektüre.
Warum sollen diese Personen das Buch lesen?
In natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Berufen ist es nützlich, ein grundlegendes Verständnis dieser Verfahren zu haben – gerade auch zur reibungslosen Kommunikation mit Fachleuten, die unterstützend zur Lösung von Problemen hinzugezogen werden. Außerdem kann man mit dem nötigen Grundwissen besser beurteilen, wie viel Versprechen von Leuten wert sind, die einem ein fertiges Tool verkaufen möchten.
Was ist für Sie das Einzigartige an dem Buch?
Die Kombination aus einer recht kurzen Einführung, die aber viele Methoden des Maschinellen Lernens beinhaltet und den Schwerpunkt auf die Interpretation der Ergebnisse und Grenzen der Anwendbarkeit legt, und einer Sammlung von realen Industriefallstudien, die ein breites Anwendungsspektrum abdeckt.
Statistical Machine Learning for Engineering with Applications
herausgegeben von
Jürgen Franke
Anita Schöbel
Copyright-Jahr
2024
Verlag
Springer Nature Switzerland
Electronic ISBN
978-3-031-66253-9
Print ISBN
978-3-031-66252-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-031-66253-9
https://www.itwm.fraunhofer.de/de/presse-publikationen/presseinformationen/2025/...
Prof. Dr. Jürgen Franke im Interview
Fraunhofer ITWM
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter
Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathematik, Werkstoffwissenschaften
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).