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29.08.2004 14:16

Europäischer Kardiologenkongress 2004: Bitterschokolade stärkt die Gefäße

Christiane Limberg Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Neue Studie zur herzschützenden Wirkung des Kakao

    München, Sonntag, 29. August 2004: Dunkle Schokolade stärkt die Blutgefäße: Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die heute auf dem Kongress der Europäischen Kardiologengesellschaft (ESC) in München vorgestellt wurde. Die Flavonoide des Kakao, berichteten griechische Herz-Spezialisten, verringern oxidativen Stress in den Zellen und verbessern über mehrere Stunden die Funktion des Endothels, einer für die Herzgesundheit wichtigen Zellschicht an der inneren Oberfläche der Blutgefäße.

    "Wenn wir den Studienteilnehmern 100 Gramm dunkle Schokolade gaben, war ihre Gefäßfunktion deutlich verbessert. Und dieser Effekt dauerte üblicherweise mehr als drei Stunden an", berichtete Studienleiter Dr. Charalambos Vlachopoulos, Herz-Spezialist an der Medizinischen Universität in Athen.

    Verbesserte Endothel-Funktion in Untraschall-Untersuchungen nachgewiesen

    Bei gesunden jungen Erwachsenen, so zeigte sich im Detail, verbessert der Konsum von Schokolade mit hohem Kakao-Gehalt die so genannte Endothelfunktion deutlich messbar. "Diese Ergebnisse sind sehr bedeutsam, weil die Endothelfunktion ein 'Spiegel' des gesamten kardiovaskulären Systems ist", erklärte Dr. Vlachopoulos. "Ist die Funktion des Endothels der Arterien beeinträchtigt, so gilt das als zusätzlicher Risikofaktor - neben den klassischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder zu hohen Blutfettwerten." Das Endothelium beinhaltet eine dünne Zellschicht, die die innere Oberfläche aller Blutgefäße bedeckt, und unter anderem für die Elastizität der Gefäßwände verantwortlich ist und das Zusammenklumpen von Blutplättchen verhindern soll.

    Untersucht wurden zunächst 17 Personen per Ultraschall, wobei die untersuchenden Ärzte nicht wussten, ob die Studienteilnehmer zuvor echte Schokolade oder einen Plazebo ohne die Inhaltsstoffe des Kakao erhalten hatten.

    Forschung bestätigt Volksmedizin: Flavonoide im Kakao neutralisieren oxidativen Stress

    Kakao und Kakaoprodukte sind seit Jahrhunderten weltweit nicht nur wegen ihrer kulinarischen Vorzüge beliebt, in der traditionellen indianischen Medizin galt Kakao auch als magische und heilende Pflanze. Vielleicht gar nicht zu unrecht, wie jetzt die moderne Forschung zeigt. Denn Untersuchungsergebnisse haben in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass dunkle Schokolade einen hohen Gehalt an Flavonoiden aufweist. Diese natürlichen Antioxidanzien können bis zu einem gewissen Grad die negativen Auswirkungen von so genanntem oxidativen Stress neutralisieren, der in der Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten eine ungünstige Rolle spielt. "Damit wird dunkle Schokolade vom wohlschmeckenden Genussmittel zu einem wertvollen, gesundheitsförderlichen Lebensmittel," ist Dr. Vlachopoulos ueberzeugt.

    "Bisher liegen noch nicht ausreichend Forschungsergebnisse vor, um klar sagen zu können, dass Kakao oder kakaohältige Schokolade die Zahl oder die Gefährlichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirklich reduzieren kann", sagt dazu Prof. Dr. Eckart Fleck, Direktor der Abteilung fuer Kardiologie des Deutschen Herzzentrums in Berlin. "Zumal bei ausdauerndem Schokoladekonsum auch Gewichtszunahmen aufteten koennen, die bekannter Massen ein Risiko darstellen." Aber bis wir noch mehr Details kennen, kann man Schokolade immerhin als etwas Genüssliches sehen, das eventuell auch die Herzgesundheit unterstützt."

    Kontakt für deutschsprachige Medien: Internationaler Medienkontakt:
    Dr. Birgit Kofler Camilla Dormer
    Roland Bettschart Press & Public Relations Officer
    B & K - Bettschart und Kofler Medien- und European Society of Cardiology (ESC)
    Kommunikationsberatung GmbH e-Mail: cdormer@escardio.org
    e-Mail:kofler@bkkommunikation.at ERREICHBARKEIT BEIM
    ERREICHBARKEIT BEIM KONGRESS: KONGRESS: +49-(0)151 11 725 814
    Mobil: +49-(0)151 11 725 781
    Pressezentrum: +49-(0)89 - 949 27 035


    Weitere Informationen:

    http://www.escardio.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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