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31.08.2004 11:21

Erstmalig in Deutschland: Kontaktstudium für beruflich hoch qualifizierte Flüchtlinge

Gerhard Harms Presse & Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    Die Chancen von beruflich hoch qualifizierten Flüchtlingen auf dem deutschen Arbeitsmarkt nachhaltig zu verbessern ist das Ziel eines Kontaktstudiums, das die Universität Oldenburg erstmalig anbietet. Die ungewöhnliche Weiterbildungsmaßnahme, die in ihrer Art einmalig in Deutschland ist, läuft ab dem 1. Oktober 2004. Veranstalter sind das Interdisziplinäre Zentrum für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) sowie das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Universität.

    Das Kontaktstudium richtet sich an anerkannte Flüchtlinge sowie jüdische Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion mit einer sozialwissenschaftlichen oder (sozial-)pädagogischen Grundausbildung, die einen festen Aufenthaltsstatus in Niedersachsen besitzen.

    Nach Angaben von Prof. Dr. Rolf Meinhardt, dem Leiter des Projekts, ist die berufliche Integration vieler Flüchtlinge in Niedersachsen weitgehend misslungen. Dies habe eine Studie des IBKM 2003 ergeben. "Trotz hoher Bildungs- und Berufsabschlüsse, die die Migranten aus ihren Herkunftsstaaten mitgebracht haben, waren 65 Prozent der anerkannten Flüchtlinge ohne Arbeit. Das gilt sogar für die Berufe, bei denen in Deutschland ein ausgesprochener Mangel an entsprechenden Fachkräften herrscht", so Meinhardt.

    Der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt wird vor allem dadurch erschwert, dass die in den Herkunftsländern erworbenen Qualifikationen und Abschlüsse hier meist nicht anerkannt werden. Zudem bleiben die Betroffenen bei Qualifizierungsmaßnahmen häufig unberücksichtigt und es fehlt überdies an geeigneten Weiterbildungsangeboten. Hier setzt das Oldenburger Kontaktstudium an, das den Flüchtlingen die Möglichkeit bietet, ihre Ressourcen und Qualifikationen so zu erweitern, dass ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz nachhaltig verbessert werden.

    Ziel des Studienangebots ist die Vermittlung von Fachwissen und Handlungskompetenzen in pädagogischen Berufsfeldern. Themen sind u.a. Formen des Lehrens und Lernens in der Bundesrepublik, Spracherwerbsforschung, Interkulturelle Pädagogik und Beratung, Rechtsgrundlagen und Verwaltungshandeln. Dabei wird das Programm besonders an den mitgebrachten Qualifikationen und Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer anknüpfen. Zu der Weiterbildungsmaßnahme, die am 1. Oktober 2004 beginnt und am 31. Mai 2005 endet, gehört ein zwölfwöchiges Praktikum, das einen Einblick in die Praxis einschlägiger Arbeitsbereiche vermittelt.

    Die Seminare finden in Hannover statt. Der erfolgreiche Abschluss des Kontaktstudiums wird durch ein Zertifikat der Universität Oldenburg bescheinigt. Das Vorhaben wird als Modellprojekt aus dem Europäischen Flüchtlingsfonds finanziert.

    Anmeldung: Prof. Dr. Rolf Meinhardt, Fakultät 1, Pädagogik, IBKM, Tel: 0441/798-2081, Fax: 5821, E-Mail: rolf.meinhardt@uni-oldenburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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