idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.04.2025 09:36

Von der Krise zur Reform: Neue Regeln für Europas Haushaltspolitik

Katharina Vorwerk Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Universität Magdeburg entwickelt Strategien für eine europäische
    Finanzpolitik

    Politikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg untersuchen als Partner im Forschungsnetzwerk Strengthen Prosperity and Economic Resilience PROSPER gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern aus 11 weiteren Einrichtungen aus ganz Europa die Neuordnung der EU-Haushalts- und Wirtschaftspolitik. Ziel des Netzwerks ist es, durch einen intensiven wissenschaftlichen Austausch und gemeinsame Workshops an allen 12 Standorten konkrete Handlungsempfehlungen und Expertisen zu entwickeln und diese in den politischen Dialog einzubringen. Im Rahmen eines EU-geförderten Jean-Monnet Netzwerks 2025 fokussiert sich das Forschungsteam um die Politikwissenschaftlerin Prof. Eva Heidbreder an der Universität Magdeburg auf Fragen des politischen Designs und der effektiven Steuerung der notwendigen Reformen im Bereich der Europäischen Fiskalregeln und des EU-Haushalts.

    „Die Europäische Union befindet sich an einem Wendepunkt“, so Eva Heidbreder. „Die Steuerung durch die Regulierung von Haushalten, aber vor allem auch die Bereitstellung von Finanzinstrumenten, sind die drängenden Themen, die der Forschungsverbund PROSPER aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln behandelt: Wie sollen die weitreichenden Investitionen gestemmt werden, deren Notwendigkeit in Verteidigung und Sicherheit, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit stetig wächst? Und wie kann die EU gleichzeitig Stabilität im Euro-Raum garantieren?"

    Diese Fragen seien Gegenstand aktueller kontroverser Verhandlungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten, so Prof. Eva Heidbreder. Auf europäischer Ebene würden derzeit die Grundlagen für den sogenannten mehrjährigen Finanzrahmen verhandelt, also: wie groß der EU-Haushalt sein werde, welche Ausgaben daraus bestritten würden und woher die Mittel im EU-Haushalt kommen sollten. „Während der EU-Haushalt immer durch Einzahlungen der Mitgliedstaaten in Höhe von ca. einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts gespeist wurde, nahm die EU durch eine Ausnahmeregelung für den momentan laufenden siebenjährigen Haushalt erstmalig Schulden auf, um die Wirtschaftsfolgen der Covid-19 Pandemie abzufedern und Staaten zu stützen. Gleichzeitig wurden die strengen Schuldenregeln, an die sich vor allem die Euro-Staaten halten müssen, ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund ist klar, dass nicht einmal die bisherigen Mittel ohne eine Aufstockung des Haushalts zur Verfügung stehen und, dass die aufgenommenen Schulden aus diesen Mitteln getilgt werden müssen." In Anbetracht des sich schnell und radikal ändernden globalen Sicherheits-, Rechts- und Wirtschaftskontextes müsse nun darüber hinaus beantwortet werden, wie die dafür notwendigen zusätzlichen Mittel aufgebracht und ausgegeben werden sollten. „Umfassende Analysen und Vorschläge liegen auf der EU-Ebene vor, allen voran die sogenannten Draghi- und Letta-Berichte", so die Wissenschaftlerin. „Im Forschungsverbund PROSPER begleiten wir analytisch und mit angewandten Forschungspapieren den Verhandlungsprozess, der über die nächsten Jahre die skizzierten und politisch kontroversen Entwicklungen bestimmen wird."

    An der Universität Magdeburg findet am 14. Juni eine erste Veranstaltung im Rahmen des Forschungsprojektes statt. Bei der „Langen Nacht der Wissenschaft" wird eine öffentliche Podiumsdiskussion stattfinden, in der Prof. Eva Heidbreder mit dem Autor Dr. Tiziano Zgaga (Universität Konstanz) zwei Neuerscheinungen zum Anlass nehmen, grundlegende Fragen zu diskutieren – und so die Themen einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

    Das Forschungsprojekt PROSPER -Strengthen Prosperity and Economic Resilience hat eine Laufzeit von 3 Jahren und wird mit einer Gesamtsumme von 1 Millionen Euro finanziert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Eva Heidbreder
    Bereich Politikwissenschaften
    0391 67-56582
    eva.heidbreder@ovgu.de


    Weitere Informationen:

    https://prospernetwork.eu Weitere Informationen
    https://www.eurostud.ovgu.de Mehr Informationen


    Bilder

    Portrait Prof. Eva Heidbreder
    Portrait Prof. Eva Heidbreder
    Jana Dünnhaupt
    Uni Magdeburg


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Politik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Portrait Prof. Eva Heidbreder


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).