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15.04.2025 19:45

Statement des DZNE zur Zulassung von "Lecanemab" in der EU

Dr. Marcus Neitzert Stabsstelle Kommunikation
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)

    Die Europäische Kommission hat die Markeinführung des Alzheimer-Medikamentes „Lecanemab“ (Handelsname „Leqembi“) genehmigt. Der neuartige Wirkstoff ist zur Behandlung einer Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium vorgesehen und kann den Krankheitsverlauf verlangsamen. Es handelt sich um einen technisch hergestellten Antikörper. Dieser attackiert sogenannte Amyloid-Proteine, die sich bei einer Alzheimer-Erkrankung im Gehirn ansammeln.

    Prof. Dr. Gabor Petzold, Neurologe und Direktor der klinischen Forschung am DZNE kommentiert die aktuelle Entwicklung:

    „Lecanemab bietet eine neuartige Behandlungsoption, die bei einem wichtigen Mechanismus der Alzheimer-Erkrankung ansetzt. Die Zulassung dieses Medikaments ist eine gute Nachricht für Menschen mit Alzheimer in Europa. Damit kommen wir in die Lage, die Alzheimer-Erkrankung an einer ihrer Wurzeln zu packen. Das ist ein echter Fortschritt. Von Seiten des DZNE möchten wir den Einsatz des Medikaments in Deutschland durch Einrichtung eines Registers wissenschaftlich begleiten, in dem Behandlungsdaten und Erfahrungen erfasst werden. Davon erhoffen wir uns wichtige Erkenntnisse über diese Therapie und dessen Fortentwicklung.“

    „Für unser Gesundheitssystem und die Forschung bleibt überdies noch viel zu tun. Die Früherkennung von Demenz muss besser werden und wir benötigen Medikamente, die noch wirksamer sind. Alzheimer und auch andere neurodegenerative Erkrankungen haben zahlreiche Facetten. Die Therapie der Zukunft muss dieser Komplexität gerecht werden und wird voraussichtlich verschiedene Ansätze kombinieren. Außerdem schlummert in der Prävention viel Potenzial, das wir besser ausschöpfen sollten. Für die Gesundheit des Gehirns und ein selbstbestimmtes Altern gibt es vermutlich nicht nur den einen, einzelnen Königsweg. Wollen wir die Häufigkeit von Alzheimer und anderer Demenzerkrankungen nachhaltig verringern, müssen wir an vielen Stellen ansetzen. Angesichts von rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz hierzulande, Tendenz steigend, stehen wir vor einer enormen Aufgabe.“

    --

    Über das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE): Das DZNE ist eines der weltweit führenden Forschungszentren für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und ALS, die mit Demenz, Bewegungsstörungen und anderen schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Gesundheit einhergehen. Diese Erkrankungen bedeuten enorme Belastungen für Betroffene und ihre Angehörigen, aber auch für die Gesellschaft und Gesundheitsökonomie. Das DZNE trägt maßgeblich zur Entwicklung neuer Strategien der Prävention, Diagnose, Versorgung, Behandlung und Pflege bei – und zu deren Überführung in die Praxis. Es hat bundesweit zehn Standorte und kooperiert mit Universitäten, Universitätskliniken und anderen Institutionen im In- und Ausland. Das DZNE wird staatlich gefördert, es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. https://www.dzne.de


    Weitere Informationen:

    https://ec.europa.eu/newsroom/sante/items/879055/en Pressemitteilung der Europäischen Kommission
    https://www.dzne.de/aktuelles/hintergrund/lecanemab/ DZNE, Informationen zu Lecanemab
    https://www.dzne.de/aktuelles/hintergrund/alzheimer/ DZNE, Informationen zur Alzheimer-Erkrankung
    https://www.dzne.de/aktuelles/hintergrund/faktenzentrale/ DZNE, Faktenzentrale: Demenz


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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