Deutschlands Koalitionspartner in der künftigen Regierung diskutieren, in die Beziehungen zum Globalen Süden zu investieren und Netzwerke aufzubauen. Vor diesem Hintergrund erläutern die IDOS-Wissenschaftler*innen Dr. Sven Grimm und Dr. Johanna Vogel ihre Sicht der Dinge: Ohne Partner verspielen wir unsere Zukunft. Die Zukunft Deutschlands ist an starke Partnerschaften gebunden, auch mit dem Globalen Süden. Zu unserem eigenen Wohl, nicht zuletzt als Handelsnation mit begrenzten Ressourcen, argumentieren die Expert*Innen für Wissenskooperationen in dieser gemeinsamen Stellungnahme.
Allein gute Absichten oder Debatten um ein eng gefasstes nationales Interesse werden globale Herausforderungen nicht lösen. Die Bewältigung globaler Herausforderungen liegt auch im nationalen Interesse Deutschlands. Wir brauchen Partner, mit denen wir bei der Eindämmung des Klimawandels kooperieren und mit denen wir zum gegenseitigen Nutzen Handel treiben können, denn beides ist Grundlage unseres Wohlstands. Im Übrigen: Der Klimawandel und soziale Ungleichheiten gehören zu den treibenden Kräften der Migration.
Die deutsche Regierung hat über das BMZ bereits vor fast 20 Jahren damit begonnen, in globale Partnerschaften zu investieren und enge Beziehungen aufzubauen zu den sogenannten regionalen Ankerländern Brasilien, China, EU, Indien, Indonesien, Mexiko und Südafrika. Diese Länder sind, wie eine IDOS-Studie damals argumentierte, Schlüsselakteure in ihrer Region und Kernpartner für die globale Zusammenarbeit. Aus deutscher Sicht mögen sie manchmal schwierige Partner sein, aber 20 Jahre später wissen wir, dass diese Länder in einer zunehmend multipolaren und unsicheren Welt gebraucht werden. Natürlich muss die EU im Mittelpunkt unserer Agenda stehen. Zugleich müssen wir in einer multipolaren Welt größer denken und uns als Europäer in verschiedenen Weltregionen engagieren.
Ein Beispiel für gelungene Kooperation ist das Managing Global Governance (MGG) Network: Ein Multi-Stakeholder-Netzwerk mit Entscheidungsträger*innen aus dem Globalen Süden und Europa, das auf Vertrauen, Vielfalt und Wissensaustausch setzt. Die Ergebnisse sprechen für sich: So führte ein ehemaliger Brasilianischer MGG-Academy-Teilnehmer das Gelernte in der internationalen Climate Scanner Initiative weiter. Unter seiner Mitwirkung wurde das Projekt um etliche Länder aus dem Globalen Süden erweitert – was die Initiative inklusiver, innovativer und nachhaltiger machte. Ein echter Mehrwert – auch für Deutschland, das von besseren globalen Klimadaten und innovativen Ansätzen profitiert.
Investitionen in globale Kooperations-Netzwerke zu kürzen ist keine Option. Stärkere Netzwerke bedeuten ein stärkeres Deutschland, das bereit ist, in der globalen Zusammenarbeit auch Führung zu übernehmen. Wir sollten diese globalen Verbindungen weiter ausbauen! Sie sind in unserem Interesse!
Sehen Sie sich das Statement auch als Video an!
Dr. Sven Grimm ist Politikwissenschaftler und Leiter des Bereichs "Wissenskooperation & Ausbildung" am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) in Bonn.
Website: https://www.idos-research.de/sven-grimm/
E-Mail: Sven.Grimm@idos-research.de
Dr. Johanna Vogel ist Expertin für internationale Kulturwirtschaft und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich "Wissenskooperation & Ausbildung" am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) in Bonn.
Website: https://www.idos-research.de/johanna-vogel/
E-Mail Johanna.Vogel@idos-research.de
Zum Wissenschaftsvideo
https://nachrichten.idw-online.de/sciencevideo/218
Meinungsbeitrag: Wie entfalten transnationale Wissensnetzwerke Wirkung?
https://www.idos-research.de/die-aktuelle-kolumne/article/wie-entfalten-transnat...
https://www.idos-research.de/netzwerke/
https://www.idos-research.de/en/managing-global-governance/
https://mgg.network/page/change-stories
https://mgg.network/news/1824136
Dr. Johanna Vogel ist Expertin für internationale Kulturwirtschaft und wissenschaftliche Mitarbeiter ...
©IDOS
Dr. Sven Grimm ist Politikwissenschaftler und Leiter des Bereichs "Wissenskooperation & Ausbildung" ...
©IDOS
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).