Am 28. und 29. April 2025 findet am Max-Planck-Institut für Physik ein Treffen der deutschen Teilchenphysik-Community statt. Der Workshop ist Teil des Entscheidungsprozesses für die langfristige europäische Strategie in der Teilchenphysik. Im Mittelpunkt steht dabei die Erforschung und Entwicklung eines neuen Teilchenbeschleunigers, der am CERN auf den Large Hadron Collider (LHC) folgen soll. Dessen Laufzeit endet voraussichtlich im Jahr 2041.
Die Europäische Strategie für Teilchenphysik (ESPP: European Strategy for Particle Physics) ist eine im Jahr 2005 begonnene Initiative des CERN-Rates. Ziel der ESPP ist eine gesamteuropäische, von allen Mitgliedern gemeinsam erarbeitete Zukunftsstrategie. In den Entscheidungsprozess fließen Empfehlungen von Physikern:innen aus der ganzen Welt ein.
Der aktuelle Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des LHC mit hoher Luminosität (HL-LHC). Für die Zukunft kristallisiert sich zunehmend das Ziel heraus, ein LHC-Nachfolgeprojekt zu entwickeln und umzusetzen. Dieses Vorhaben steht gegenwärtig im Fokus aller Diskussionen.
Die Position der deutschen Community
Die im deutschen Komitee für Teilchenphysik (KET) organisierten Forschenden engagieren sich für die Entwicklung von innovativen und zukunftsfähigen Konzepten zur Beantwortung der spannenden offenen Fragen der Teilchenphysik. In den vergangenen zwei Jahren fanden mehrere Workshops statt, auf denen die deutsche Teilchenphysik-Community die wissenschaftlichen Prioritäten, technologischen Konzepte und mögliche Umsetzungsszenarien diskutiert hat. Der entsprechende Bericht "Statement by the German Particle Physics Community as Input to the Update of the European Strategy for Particle Physics" wurde vor einigen Wochen veröffentlicht.
In diesem Bericht spricht sich die deutsche Teilchenphysik-Gemeinschaft für das Konzept eines Future Circular Collider für Elektronen und Positronen (FCC-ee) als nächstes Großprojekt am CERN aus. Diese Mission sollte mit „höchster Priorität“ verfolgt und ein „belastbarer und tragbarer Finanzplan des CERN“ vorgelegt werden. Der FCC-ee bietet ein hervorragendes Potenzial zur Erforschung des Higgs-Bosons, das der Schlüssel zur Beantwortung einiger der grundlegendsten offenen Fragen über unser Universum sein könnte, sowie zu vielen anderen Aspekten der Teilchenphysik. Zudem benennt das deutsche Statement alternative Konzepte für den Fall, dass sich der FCC-ee als nicht durchführbar erweisen sollte. Für den FCC existiert seit kurzem eine detaillierte Machbarkeitsstudie, die auf dem Workshop ebenfalls besprochen wird.
Was wird beim Workshop am MPP diskutiert?
Der Workshop am MPP in Garching dient in erster Linie dazu, den Input zur Strategie mit Blick auf alle bisher eingereichten Beiträge zu diskutieren – und die Prioritäten gegebenenfalls nachzuschärfen. Alle nationalen Stellungnahmen, die eingereichten Projektvorschläge sowie die Überlegungen der internationalen Teilchenphysik-Gemeinschaft bilden dann die Grundlage für die Diskussion auf dem Open Symposium on Particle Physics, das vom 23. bis 27. Juni 2025 in Italien stattfindet. Die auf dieser Veranstaltung diskutierten und beschlossenen Standpunkte fließen anschließend in die Empfehlungen an die ESPP ein.
https://europeanstrategy.cern/
https://council.web.cern.ch/
https://www.home.cern/about/who-we-are/our-governance/member-states
https://www.ketweb.de/
https://indico.cern.ch/event/1439855/contributions/6461423/
https://cds.cern.ch/record/2928193
https://agenda.infn.it/event/44943/timetable/?print=1&view=standard
Banner des ESPP-Meetings am Max-Planck-Institut für Physik
Sandra Kortner
MPP
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Physik / Astronomie
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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