idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.04.2025 09:04

Frankfurt Conservation Award: Internationale Auszeichnung für Lehre, Forschung und angewandten Naturschutz

Judith Jördens Senckenberg Pressestelle
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

    Heute verleiht die Bruno H. Schubert-Stiftung den internationalen Frankfurt Conservation Award 2025 (Bruno H. Schubert-Preis). Die drei Partnerinstitutionen der Bruno H. Schubert-Stiftung – Goethe-Universität Frankfurt, Zoologische Gesellschaft Frankfurt und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung – haben die diesjährigen Preisträger*innen Joji Cariño, Dr. Rosie Trevelyan und Dr. Hà Thăng Long ausgewählt, um deren Leistungen zum Schutz der Artenvielfalt in Forschung und Lehre sowie im angewandten Natur- und Umweltschutz zu würdigen. Der Frankfurt Conservation Award ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert.

    „Seit über vier Jahrzehnten würdigt der Bruno H. Schubert-Preis Menschen, die außergewöhnliche Leistungen für den Schutz der biologischen Vielfalt erbringen und das weltweit“, erläutert Vorstandsvorsitzende der Bruno H. Schubert-Stiftung Gabriele Eick und fährt fort: „Die diesjährige, bereits 33. Preisverleihung markiert nicht nur eine beeindruckende Konstanz, sondern unterstreicht auch erneut die internationale Relevanz unseres Anliegens. Denn unsere Preisträger*innen kommen aus allen Teilen der Welt – sie wirken in ganz unterschiedlichen kulturellen, politischen und ökologischen Kontexten, aber mit einem gemeinsamen Ziel: der Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Namen wie Jacques-Yves Cousteau, Kristine McDivitt Tompkins, Loki Schmidt, John und Terese Hart oder Klaus Töpfer stehen exemplarisch für die Exzellenz und Vielfalt dieses Engagements. Als Stiftung sind wir stolz, durch diesen Preis Persönlichkeiten auszuzeichnen, deren Wirken weit über nationale Grenzen hinausstrahlt – und damit auch ein starkes Zeichen für die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Natur setzen.“

    Die drei Preiskategorien spiegeln die Schwerpunkte der Partnerinstitutionen Goethe-Universität Frankfurt, Zoologische Gesellschaft Frankfurt und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung wider: Forschung und Lehre zu Themen des Natur- und Umweltschutzes sowie angewandter Naturschutz.

    Den Preis in der Kategorie „Lehre“ erhält in diesem Jahr Dr. Rosie Trevelyan. Die britische Biologin ist Direktorin des Cambridge-Büros der Tropical Biology Association (TBA), einer Organisation, die sich seit vielen Jahren der internationalen Förderung des Naturschutzes verschrieben hat – insbesondere durch die praxisnahe Aus- und Weiterbildung von Fachkräften aus tropischen Ländern. Unter der Leitung von Trevelyan hat die TBA ein starkes, grenzüberschreitendes Netzwerk von Naturschutzexpert*innen aufgebaut, die in ihren Heimatländern konkrete Projekte zum Schutz von Biodiversität umsetzen. Durch ihre engagierte Lehre, ihre Fähigkeit zur internationalen Vernetzung und ihren unermüdlichen Einsatz für den Kapazitätsaufbau in Regionen mit hoher Artenvielfalt nahm und nimmt Trevelyan einen weitreichenden Einfluss auf den globalen Naturschutz. Für ihr Wirken wurde die britische Biologin im Jahr 2024 mit dem Titel Member of the Order of the British Empire (MBE) ausgezeichnet.

    Die Auszeichnung in der Kategorie „Forschung“ geht in diesem Jahr an Joji Cariño, Mitglied des International Panel of Experts on Sustainable Food Systems. Ziel dieses internationalen Gremiums ist es, weltweit den Übergang zu nachhaltigen Ernährungssystemen zu fördern. Die Philippinerin engagiert sich jedoch nicht nur auf globaler Ebene für nachhaltige Lebensmittelversorgung, sondern auch intensiv für die Rechte indigener Völker. Seit mehr als 35 Jahren kämpft sie als leidenschaftliche Verfechterin der Menschenrechte dieser Gemeinschaften – sowohl auf internationaler als auch nationaler und lokaler Ebene. Besonders hervorzuheben ist Cariños Rolle als ehemalige Direktorin des Forest Peoples Programme (UK), wo sie unermüdlich die Interessen indigener Völker im Bereich des Waldschutzes und der Ressourcennutzung vertreten hat.

    In der Kategorie „angewandter Naturschutz“ wird Dr. Hà Thăng Long geehrt. Ha Thăng ist als Projektleiter der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt in Vietnam tätig. Der Biologe hat sich über elf Jahre hinweg intensiv in die Einrichtung eines Biosphärenreservats in Vietnam eingebracht. Dieses Reservat, das 2021 offiziell umgesetzt wurde, stellt einen bedeutenden Meilenstein im Naturschutz des Landes dar und trägt maßgeblich zur Erhaltung der einzigartigen Biodiversität Vietnams bei. Ha Thăng hat mit seiner Arbeit nicht nur zur Schaffung dieses Schutzgebiets beigetragen, sondern auch zahlreiche Naturschutzprojekte im Land initiiert und damit einen bleibenden Einfluss auf die Entwicklung des vietnamesischen Naturschutzes genommen.

    Die diesjährigen Preisträgerinnen und der Preisträger des Frankfurt Conservation Award stehen beispielhaft für die verschiedenen Facetten des Natur- und Umweltschutzes, Ihre gemeinsamen Bemühungen sind ein lebendiges Zeugnis für die Bedeutung von Zusammenarbeit, Engagement und Weitblick im globalen Naturschutz. Die drei Ausgezeichneten erhalten jeweils 15.000 Euro für ihre Arbeit. „Wir sind stolz, diese herausragenden Persönlichkeiten zu ehren, deren Engagement über Grenzen hinweg inspiriert und zukünftige Generationen zum Handeln aufruft“, freut sich Eick.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).