Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik erhält eine weitere EXIST-Förderung: N12 Tactics will die Spielanalyse im Fußball revolutionieren.
Eine professionelle Spielanalyse im Fußball ist zumeist den Profis vorbehalten. Die Profi-Klubs beschäftigen eigene Spielanalyse-Teams und setzen teure Analysetools ein. Der Amateurfußball kann sich dies häufig nicht leisten und bleibt außen vor. Das Kölner Start-up N12 Tactics will diese Lücke schließen. Mit innovativen Softwarelösungen möchte das Team den Zugang zur professionellen Spielanalyse erleichtern. Dank Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) soll die taktische Analyse nun für alle zugänglich werden.
Dazu hat das Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik eine EXIST-Förderung über ca. 150.000 Euro für ein Jahr eingeworben, welches vom Projektträger Jülich (Nachhaltige Entwicklung und Innovation, Gründungs-, Transfer- und Innovationsförderung) und der Forschungszentrum Jülich GmbH finanziert wird. „Taktik ist nicht nur für Trainer*innen, sondern auch für Spieler*innen entscheidend. Unsere Software hilft dabei, das Spielverständnis auf ein neues Level zu heben“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Daniel Memmert, geschäftsführender Leiter des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik an der Deutschen Sporthochschule Köln. Als wissenschaftlicher Mentor des N12-Tactics-Teams bringt er seine Expertise aus verschiedenen aktuellen KI- und ML-Projekten, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), in das Projekt ein.
Die beiden Kernprodukte des Start-ups „Frames“ und „Patterns“ ermöglichen es, Spielszenen automatisch zu segmentieren, Positionierungen zu analysieren und taktische Konzepte interaktiv zu erstellen – sei es auf dem Spielfeld, in der Kabine oder bequem von zu Hause aus. „Frames“ erlaubt es Trainer*innen und Analyst*innen, Spiele in Echtzeit zu analysieren und automatisch Schlüsselmomente hervorzuheben. „Patterns“ hingegen ist als perfekte Ergänzung für mobile Endgeräte konzipiert: Damit können Trainer*innen ihre Taktiken visualisieren und den Spieler*innen direkt zugänglich machen: mobil, schnell, benutzer*innenfreundlich. Besonders innovativ: Die Software simuliert automatisch Bewegungen der gegnerischen Teams sowie die optimale Torwartpositionierung – „eine bislang einmalige Funktion im Markt“, betont N12 Tactics.
Hinter dem Projekt stehen Ryosuke Yano (M.A. Sport, Medien- und Kommunikationsforschung, Deutsche Sporthochschule Köln), Erik Tabuchi Barczak (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruhe Institute of Technology) und Gota Shirato (Universität Bonn), die ihre langjährige Erfahrung aus Fußballanalyse, Softwareentwicklung und KI in das Start-up einbringen. Unterstützt wird das Team unter anderem von der Deutschen Sporthochschule Köln, insbesondere von der Abteilung „Transfer und Gründung“, die mit ihrer Expertise im Bereich Innovation und Gründung maßgeblich zur erfolgreichen Mitteleinwerbung beigetragen hat. „Ohne diese wertvolle Hilfe wäre das Projekt in dieser Form nicht möglich gewesen“, betont Daniel Memmert. Von einer wachsenden Social-Media-Community mit über 700.000 Followern und ersten Kooperationen mit internationalen Vereinen erhofft sich N12 Tactics, den digitalen Wandel im Fußball entscheidend mitgestalten zu können. Das Projekt startet offiziell im Mai 2025.
Ein Advisors-Board unterstützt mit inhaltlicher Expertise und berät das Start-up-Team; das Board besteht aus Prof. Dr. Daniel Memmert (Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, Mentor), Hiroshi Miyazawa (Trainer von Mumbai City FC in Indien und ehemaliger Spieler von Sanfreece Hiroshima, Shonan Bellmare und JEF United Chiba in Japan) und Wynton Rufer (ehemalige Fußballspieler der neuseeländischen Nationalmannschaft sowie von Werder Bremen und 1. FC Kaiserslautern).
Univ.-Prof. Dr. Daniel Memmert
Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
d.memmert@dshs-koeln.de
Tel.: +49 221 4982-4330
Illustration professioneller Spielanalyse im Fußball
Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik, Mathematik, Sportwissenschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).