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02.05.2025 11:47

Starter-Filmpreise für Studentinnen* der HFF München

Jette Beyer Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Fernsehen und Film München

    Starter-Filmpreise 2025 an Student*innen der HFF München vergeben / Starter-Filmpreise werden jährlich vom Kulturausschuss des Stadtrates der Landeshauptstadt München an künstlerisch herausragende Projekte des Münchner Regienachwuchses vergeben / Preisverleihung findet dieses Jahr wieder im Rahmen des Filmfest München statt

    München, 2. Mai 2025 – Wie bereits bekannt gegeben wurde, erhalten in diesem Jahr drei Produktionen von/mit Student*innen der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München die Starter-Filmpreise der Landeshauptstadt München: Die drei mit jeweils 8.000 € dotierten Regie-Nachwuchspreise gehen an Lou von Sohlern und Matilda Mokina für QUEER EXILE, Louise Zenker und Daood Alabdulaa für WALUD und Maximilian Weigl für DAS ZITTERN DER AALE.

    Über die Vergabe der Preise hatte auch in diesem Jahr wieder der Kulturausschuss des Stadtrates der Landeshauptstadt München auf Vorschlag einer Jury entschieden:
    Dunja Bialas (Filmjournalistin), Linus Einsiedler (Medienzentrum München de JFF), Julia Fuhr Mann (Filmemacher*in/Preisträger*in 2024), Sylva Häutle (German Films), Julia Weigl (Filmfest München) sowie aus dem Stadtrat Marion Lüttig und David Süß (Fraktion Die Grünen-Rosa Liste), Ulrike Grimm und Leo Agerer (Fraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) und Lars Mentrup (Fraktion SPD/Volt)

    Lou von Sohlern und Matilda Mokina für QUEER EXILE
    HFF-Team: Lou von Sohler, Matilda Mokina (Regie), Elisabeth Giglberger (Produktion) und Michael Oberwallner (Bildgestaltung / DoP)

    Jurybegründung: Ein Film über das Dazwischen. Über das Ankommen – und das, was bleibt, wenn das Ankommen nicht alles löst. QUEER EXILE von Lou von Sohlern und Matilda Mokina folgt drei Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und in Deutschland einen Neuanfang suchen. Drei Lebenswege, die für ganz unterschiedliche Erfahrungen stehen – verbunden durch eine gemeinsame Suche nach Sicherheit, Zugehörigkeit und einem selbstbestimmten Leben.
    Die Inszenierung wählt einen stillen, konzentrierten Zugang. Statt erklärender Einordnung tritt eine zurückhaltende filmische Sprache, die es den Porträtierten ermöglicht, ihre Perspektiven selbst zu entfalten. Ohne Wertung, ohne Unterbrechung. So entsteht eine eindringliche Nähe, die den Zuschauer*innen erlaubt, die Geschichten auf unmittelbare Weise mitzuerleben.
    Die visuelle Gestaltung des Films verzichtet bewusst auf große Gesten. In der Ruhe der Bilder liegt die Kraft. Kamera und Montage schaffen einen Raum des Vertrauens, in dem Offenheit und Verletzlichkeit ihren Platz haben dürfen. QUEER EXILE verweigert sich der schnellen Zuschreibung und macht stattdessen deutlich, wie komplex, wie widersprüchlich und wie individuell das Leben im Exil sein kann.
    In einer Zeit, in der gesellschaftliche Debatten um Flucht und queere Identitäten oft zugespitzt und ideologisch geführt werden, eröffnet dieser Film eine andere Perspektive: eine, die nicht spricht über, sondern mit. Eine, die zuhört. Und genau darin liegt seine politische Aussage – leise, aber unübersehbar. Ein bemerkenswertes Werk, das aufzeigt, wie viel Kraft in der einfachen Geste des Dabeiseins liegen kann.

    Louise Zenker und Daood Alabdulaa für WALUD
    HFF-Team: Daood Alabdulaa (Buch, Regie, Produktion), Louise Zenker (Buch, Regie), Jonas Riedinger (Bildgestaltung / DoP), Liam Wölfer (Produktion)

    Jurybegründung: Mit WALUD ist Louise Zenker und Daood Alabdulaa ein eindrucksvoller Kurzfilm gelungen, der durch seine dichte Atmosphäre, starke Bildsprache und gesellschaftliche Relevanz überzeugt. Mit Feingefühl erzählt die Regie von weiblicher Realität in einem Umfeld patriarchaler Strukturen und religiösen Fanatismus – ein Thema, das im Kino selten sichtbar wird. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen: eine syrische Ehefrau und eine junge Europäerin, die als Zweitfrau in eine bestehende Ehe tritt. Mit großer Präzision und ohne erklärende Worte entfaltet der Film die komplexe Beziehung der beiden – geprägt von Abhängigkeit, Unterwerfung und stillem Widerstand.
    WALUD setzt auf Zurückhaltung: Blicke, Gesten und eindrucksvolle Bilder erzählen mehr als Worte. Die ruhige Kameraarbeit fängt die Weite der Landschaft ebenso ein wie die innere Enge der Figuren. Auch schauspielerisch überzeugt der Film durch nuanciertes Spiel und große Authentizität. Die stille Solidarität zwischen den beiden Frauen wirkt in ihrer Zartheit besonders kraftvoll.
    Mutig wagt sich der Film an selten beleuchtete Aspekte weiblicher Lebensrealitäten im Einflussbereich des Islamischen Staates. Die differenzierte Darstellung europäischer Konvertitinnen verleiht der Erzählung zusätzliche Tiefe. Die internationale Zusammenarbeit und die anspruchsvollen Drehbedingungen in der tunesischen Wüste unterstreichen das starke Engagement des Teams – ein gelungenes Beispiel für interkulturelles Filmschaffen auf Augenhöhe.

    Maximilian Weigl für DAS ZITTERN DER AALE
    HFF-Team: Maximilian Weigl (Regie, Drehbuch), Mirko Hans (Bildgestaltung / DoP), Marius Beck (Produktion)

    Jurybegründung: Der Kurzfilm „Das Zittern der Aale“ überzeugt in seiner sommerlich-leichten Erzählweise und der Zusammenarbeit von Regie und Schauspielenden. Maximilian Weigl, Julia Windischbauer und Franziska von Harsdorf geben den Figuren Raum und Zeit, ein aufgeladenes Flirren entstehen zu lassen, das dabei nicht mit einer handlungszentrierten Storyline überlagert wird, sondern sich in aller Ruhe entfalten und zwischen lässigem Flirten und schüchternen Begehrensbekundungen changieren darf.
    Die sommerliche Atmosphäre baut sich sowohl aus den Körpern der Schauspielenden als auch den gewählten filmischen Mitteln auf: Spielerischer Umgang mit den Analogfotos, welche die Figuren im Laufe des Films voneinander machen, eine organische Kameraführung, Sommerregen und mutig-peinliche Gedichte der Hauptfigur verbinden sich zu einem atmosphärisch dichten Film.
    * Aufgrund einer für die Hochschule bindenden Vorgabe durch die allgemeine Geschäftsordnung für den Freistaat Bayern vom 01.04.2024 dürfen sämtliche Personen- und Funktionsbezeichnungen ausschließlich in der weiblichen und/oder männlichen Form aufgeführt werden. Mehrgeschlechtliche Schreibweisen sind unzulässig. Selbstverständlich sind Personen aller geschlechtlicher Identitäten ausdrücklich mit angesprochen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Studium und Lehre, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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