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08.05.2025 15:09

Thomas Bosch zum Leopoldina-Mitglied ernannt

Eva Sittig Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Nationale Akademie der Wissenschaften ehrt CAU-Professor für seine herausragenden Leistungen in der Erforschung der Wirts-Mikroben-Beziehungen und ihrer Bedeutung für Gesundheit und Krankheit

    Die Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften, beruft Thomas Bosch, Professor für Zell- und Entwicklungsbiologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), zu ihrem neuen Mitglied. Die 1652 gegründete Akademie zählt zu den renommiertesten Gelehrtengesellschaften des Landes und hat die Aufgabe, unabhängige und wissenschaftsbasierte Politikberatung zu aktuellen gesellschaftlich relevanten Fragen zu leisten und die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien zu vertreten. Dazu vereint die in Halle an der Saale ansässige Institution insgesamt rund 1700 wissenschaftliche Mitglieder aus dem In- und Ausland, die nahezu alle Forschungsbereiche repräsentieren.

    Bosch, der an der CAU den Forschungsschwerpunkt Kiel Life Science (KLS) leitet, wird mit dieser Ernennung besonders für seine herausragenden wissenschaftlichen Erfolge in der Erforschung der Beziehungen von vielzelligen Wirtslebewesen mit ihren mikrobiellen Symbionten in einem gemeinsamen Metaorganismus ausgezeichnet. Ebenso honoriert die Akademie sein Engagement für die Etablierung der Metaorganismus-Forschung an der CAU, die sich damit in den vergangenen Jahren zu einem international bestens vernetzten und konkurrenzfähigen Spitzenforschungsstandort auf diesem Wissenschaftsgebiet entwickeln konnte.

    „Mit der Berufung zu ihrem Mitglied bekräftigt die Leopoldina die prägende Rolle, die Thomas Bosch seit vielen Jahren als anerkannter Vordenker in den Lebenswissenschaften spielt. Bei der Erforschung fundamentaler Lebensprozesse sind seine Verdienste um das Verständnis des Zusammenspiels von Wirtslebewesen und Mikroorganismen von großem Wert - für unsere Universität und die wissenschaftliche Gemeinschaft insgesamt. Im Namen der CAU gratuliere ich Thomas Bosch herzlich zu dieser hochverdienten Auszeichnung“, betont Professor Eckhard Quandt, CAU-Vizepräsident für Forschung.

    Herausragende wissenschaftliche Laufbahn in der Metaorganismus-Forschung

    Schwerpunkte der Forschungsarbeit von Thomas Bosch liegen auf den Beziehungen zwischen vielzelligen Wirtlebewesen und den sie besiedelnden Mikroorganismen, wie deren Symbiosen gebildet und aufrechterhalten werden und wie sich dieses multiorganismische Zusammenspiel auf Gesundheit und Krankheit des Wirtes auswirkt. Bosch entdeckte zum Beispiel, dass es beim Süßwasserpolypen Hydra eine artspezifische Mikrobiota gibt, die ein wesentlicher Bestandteil des angeborenen Immunsystems ist und dass dies ein universelles Prinzip der Symbiose zwischen Tieren und Mikroben darstellt.

    Insgesamt trugen seine Arbeiten über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten entscheidend dazu bei, neue Konzepte und Paradigmen in der Symbioseforschung zu entwickeln und so das neuartige Metaorganismus-Prinzip in der Wissenschaft zu etablieren - das alle Lebewesen als Einheit von Wirtsorganismus und mikrobiellen Symbionten betrachtet. Gemeinsam mit dem vielzelligen Wirtslebewesen stellen diese symbiotischen Bakterien, Viren und Pilzen eine vor allem vorteilhafte Lebensgemeinschaft in Form eines Metaorganismus dar. Viele Lebensprozesse einschließlich der Gesundheit und Krankheit des Gesamtorganismus können nur im Zusammenhang dieser funktionellen Zusammenarbeit zwischen Wirten und Mikroorganismen verstanden werden.

    Bosch gelang es, entscheidende Erkenntnisse zu diesem für die modernen Lebenswissenschaften zentralen Thema beizutragen, es im Rahmen der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit voranzutreiben und zudem im Sonderforschungsbereich (SFB) 1182 „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen" in Kiel zu etablieren. Als Leopoldina-Mitglied wird Bosch, der auch Fellow des Canadian Institute for Advanced Research (CIFAR) in Toronto ist, dieser Perspektive künftig mehr Gewicht verleihen und ihre besondere Bedeutung für das Verständnis des vielzelligen Lebens in die Arbeit der Nationalen Akademie der Wissenschaften einbeziehen.

    Über die Leopoldina:
    Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit ihren rund 1.700 Mitgliedern aus 30 Ländern und nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt, die unabhängig von wirtschaftlichen oder politischen Interessen wichtige gesellschaftliche Zukunftsthemen wissenschaftlich bearbeitet, die Ergebnisse der Politik und der Öffentlichkeit vermittelt und diese Themen national wie international vertritt. Sie ist die älteste ununterbrochen existierende naturwissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt und wählt hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu ihren Mitgliedern. Seit der Gründung wurden mehr als 7.000 Persönlichkeiten ernannt. Dazu gehörten unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck.

    Fotos stehen zum Download bereit:

    https://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/News/bosch-buchvero__ffentlichnug-...
    Bildunterschrift: Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat den Zell- und Entwicklungsbiologen Professor Thomas Bosch von der Universität Kiel kürzlich zu ihrem Mitglied berufen.
    © Enver Hirsch

    Weitere Informationen:

    Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e. V.
    - Nationale Akademie der Wissenschaften:
    https://www.leopoldina.org

    Zell- und Entwicklungsbiologie (AG Bosch), Zoologisches Institut, CAU:
    https://www.bosch.zoologie.uni-kiel.de

    Forschungsschwerpunkt Kiel Life Science (KLS), CAU:
    https://www.kls.uni-kiel.de

    Sonderforschungsbereich (SFB) 1182
    „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“, CAU:
    https://www.metaorganism-research.com

    Forschungsprogramm „Humans and the Microbiome“,
    Canadian Institute for Advanced Research (CIFAR):
    https://cifar.ca/research-programs/humans-the-microbiome


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Thomas Bosch
    Zell- und Entwicklungsbiologie
    Zoologisches Institut, CAU
    Tel.: 0431-880-4170
    E-Mail: tbosch@zoologie.uni-kiel.de


    Weitere Informationen:

    https://www.leopoldina.org
    https://www.bosch.zoologie.uni-kiel.de
    https://www.kls.uni-kiel.de
    https://www.metaorganism-research.com
    https://cifar.ca/research-programs/humans-the-microbiome


    Bilder

    Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat den Zell- und Entwicklungsbiologen Professor Thomas Bosch von der Universität Kiel kürzlich zu ihrem Mitglied berufen.
    Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat den Zell- und Entwicklungsbiologen Professo ...
    Enver Hirsch


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat den Zell- und Entwicklungsbiologen Professor Thomas Bosch von der Universität Kiel kürzlich zu ihrem Mitglied berufen.


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