idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.05.2025 12:27

Energietechnik: Forschen mit Hochdruck

Christian Könemann Stab und Strategie - Gesamtkommunikation
Karlsruher Institut für Technologie

    Komplexe Prozesse der Wärmeübertragung detailliert untersuchen, auch unter extremen Bedingungen, wie sie in Kraftwerken oder Industrieanlagen herrschen – das ist mit der am Donnerstag, 08. Mai 2025, eröffneten Forschungsanlage COSMOS-H am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) möglich. Erstmals steht der Wissenschaft damit eine Infrastruktur zur Verfügung, um Strömungs- und Siedephänomene auch unter realistischen Hochdruckbedingungen bis ins Detail zu erforschen.

    „Unsere neue Forschungsanlage COSMOS-H erweitert die experimentellen Möglichkeiten und stärkt den Forschungsstandort KIT“, sagte Professor Jan S. Hesthaven, Präsident des KIT bei der Eröffnungsfeier. „Sie ermöglicht die kontrollierte Untersuchung komplexer thermischer Strömungsphänomene mit fortschrittlichen Messmethoden und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Effizienz zukünftiger Energiesysteme.“

    COSMOS-H (steht für: Critical heat flux On Smooth and MOdified Surfaces – High pressure) ist eine thermohydraulische Versuchsanlage für Wasser-Dampf-Experimente unter hohen Druckbedingungen bis zu 160 bar. Mit einer installierten thermischen Leistung von 1,8 Megawatt und Temperaturen von bis zu 360 Grad Celsius bietet sie umfangreiche Möglichkeiten. „Mit COSMOS-H können wir erstmals Wärmeübertragung und auch transiente Siedephänomene unter realistischen Bedingungen wie in einem echten Kraftwerk untersuchen“, sagte Professor Daniel Banuti, Leiter des Instituts für Thermische Energietechnik und Sicherheit (ITES) des KIT. „Das ist von großer Bedeutung, um sichere und effiziente Energiesysteme zu entwickeln.“ Die gewonnenen Erkenntnisse könnten zukünftig dazu beitragen, Industrieanlagen und Kraftwerke sicherer und effizienter zu gestalten, darunter Kernreaktoren, aber auch konzentrierende Solarkraftwerke. „Wir sind überzeugt, dass die Forschungsergebnisse einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten werden“, so Banuti.

    Einzigartige Hochdruckexperimente

    Bei der Arbeit mit COSMOS-H lassen sich alle experimentellen Randbedingungen wie Druck, Temperatur, Strömungsgeschwindigkeit und Heizleistung präzise regeln. So können die Forschenden im Experiment exakt die gleichen Bedingungen herstellen, wie sie in einem realen thermischen Kraftwerk auftreten. Während des Betriebs können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Anlage mit mehr als Hundert hochauflösenden Sensoren kontrollieren und beobachten. Der Teil der Anlage, in dem die eigentlichen Versuche stattfinden, besteht aus einer modularen Druckhülle, im Inneren sind neben den Hochleistungsheizern und Thermoelementen auch zahlreiche Drucksensoren und Strömungsmesstechnik verbaut. „Die Versuchsanordnung sowie die Messgeräte können wir flexibel an die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Experiments anpassen“, erklärt Dr. Stephan Gabriel vom ITES, der den Aufbau der Anlage seit 2014 leitete. Durch den Einsatz von eigens für diesen Zweck entwickelten Hochdruck-Schaugläsern konnten die Forschenden dabei auch moderne optische Messmethoden in Verbindung mit Bildauswertungsmethoden anwenden. „Mithilfe eines Robotersystems werden Hochgeschwindigkeitskameras während des Experiments präzise bewegt und positioniert. Dadurch können wir die aufwendige Messtechnik in einem Experiment gleichzeitig an mehreren Messstellen einsetzen“, so Gabriel.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Martin Heidelberger, Pressereferent
    Tel.: +49 721 608-41169
    martin.heidelberger@kit.edu


    Weitere Informationen:

    https://www.ites.kit.edu/625.php
    https://www.energy.kit.edu/


    Bilder

    Die Thermohydraulik-Versuchsanlage COSMOS-H dient der Untersuchung von Siedephänomenen und komplexen Strömungsphänomenen unter Kraftwerksbedingungen.
    Die Thermohydraulik-Versuchsanlage COSMOS-H dient der Untersuchung von Siedephänomenen und komplexen ...
    Amadeus Bramsiepe
    KIT

    Gemeinsame Eröffnung der Anlage COSMOS-H mit (v.l.n.r.) Dr. Stephan Gabriel, Institut für thermische Energietechnik und Sicherheit (ITES); Professor Daniel Banuti, ITES; Professor Jan S. Hesthaven, Präsident des KIT und Dr. Walter Tromm, Wissenschaftl.
    Gemeinsame Eröffnung der Anlage COSMOS-H mit (v.l.n.r.) Dr. Stephan Gabriel, Institut für thermische ...
    Markus Breig
    KIT


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Die Thermohydraulik-Versuchsanlage COSMOS-H dient der Untersuchung von Siedephänomenen und komplexen Strömungsphänomenen unter Kraftwerksbedingungen.


    Zum Download

    x

    Gemeinsame Eröffnung der Anlage COSMOS-H mit (v.l.n.r.) Dr. Stephan Gabriel, Institut für thermische Energietechnik und Sicherheit (ITES); Professor Daniel Banuti, ITES; Professor Jan S. Hesthaven, Präsident des KIT und Dr. Walter Tromm, Wissenschaftl.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).