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06.09.2004 10:40

Studie: Mehrheit der Deutschen sieht in der frühkindlichen Bildung politischen Handlungsbedarf

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Ergebnisse einer infas-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung

    Gütersloh, 6. September 2004. Eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung sieht in der frühkindlichen Bildung erheblichen politischen Handlungsbedarf: 84 Prozent der Bundesbür­ger vertreten die Auffassung, Kinder hätten schon vor der Einschulung ein Recht auf Bildung. Für ein Drittel der Befragten gilt dieser Anspruch bereits mit der Geburt; für weitere 51 Pro­zent mit dem Eintritt in den Kindergarten, also im Alter von drei Jahren. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen infas-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Das Meinungsfor­schungsinstitut befragte im Juni 2.500 Bundesbürger ab 14 Jahren nach ihrer Einstellung zu den Bedingungen frühkindlicher Förderung.

    Zwei Drittel der Bevölkerung (66 Prozent) sind der Meinung, dass die Gesellschaft Verant­wortung für das Aufwachsen eines jeden Kindes von Geburt an trägt. Der Forderung nach einem bundesweit verbindlichen Rechtsanspruch auf Bildungs- und Betreuungsangebote auch für Kinder unter drei Jahren stimmen 60 Prozent der Bundesbürger zu. Ebenfalls 60 Prozent der Befragten halten die öffentlichen Angebote zur frühkindlichen Förderung für unzurei­chend. In Ostdeutschland ist die Unzufriedenheit mit dem staatlichen Engagement mit 68 Prozent noch größer als im Westen.

    Fast die Hälfte der Deutschen meint, öffentliche Investitionen im Bildungsbereich sollten künftig vorrangig auf Angebote für die ersten zehn Lebensjahre konzentriert werden. Beim Vergleich der verschiedenen Schulstufen ergibt sich eine klare Mehrheit: Nicht in die weiter­führenden Schulen (14 Prozent) oder die Hochschulen (3 Prozent), sondern in die Grund­schulen, also in die Qualität früher Bildung, sollte die "öffentliche Hand" in den kommenden Jahren am stärksten investieren, so die Priorität von 35 Prozent der Bundesbürger.

    Welche Gestaltungsmöglichkeiten es für die Politik beim Thema "Bildung und Betreuung für Unter-Dreijährige" gibt, macht ein weiteres Ergebnis aus der Umfrage deutlich: 43 Prozent der Bevölkerung (im Osten sogar 52 Prozent) sprechen sich "voll und ganz" für eine Wahlmöglichkeit zwischen Erziehungsgeld und kostenlosen Bildungs- und Betreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren aus; weitere 35 Prozent geben an, einer solchen Alternative für Familien mit Kleinkindern durchaus positiv gegenüber zu stehen.

    Kindergärten und Kindertagesstätten kommt eine zentrale Rolle bei der frühkindlichen Bil­dung zu - dieser Ansicht sind weite Teile der bundesdeutschen Bevölkerung. So sehen 87 Prozent der Befragten gute Bildungs- und Betreuungsangebote in Kindergärten als eine Form öffentlicher Unterstützung von großer bis extrem großer Bedeutung (die drei höchsten Werte auf einer 10er Skala); 63 Prozent nennen sie "extrem wichtig".

    Die Bertelsmann Stiftung befasst sich seit gut einem Jahr im Rahmen eines neuen Schwer­punktes mit den Fragen frühkindlicher Bildung. Mit ihrem Projekt "Kinder früher fördern" will sie das Bewusstsein für dieses zentrale Thema in der Bevölkerung stärken. Es werden Angebote entwickelt für die beiden zentralen Zielgruppen, die mit Kindern leben und arbei­ten: Eltern und Erzieherinnen. Zudem will die Bertelsmann Stiftung Politik, Verwaltung und Verbände ermutigen, verstärkt in die frühe Förderung und Bildung von Kindern zu investie­ren. Insgesamt investiert die Stiftung bis Ende 2007 im Rahmen von "Kinder früher fördern" 8,5 Millionen Euro in die frühkindliche Bildung.

    Rückfragen an: Silke Jansen, Telefon: 0 52 41 / 81-81 371


    Weitere Informationen:

    http://www.kinder-frueher-foerdern.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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