Astronomische Beobachtungen mit dem James Webb Space Telescope untermauern die Vermutung, dass erste ausgeprägte Strukturen in unserem Universum wesentlich früher entstanden sein könnten als bisher angenommen. Mithilfe einer hochempfindlichen Filtermethode ist es Prof. Dr. Matteo Maturi, Astrophysiker an der Universität Heidelberg, in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universität Bologna (Italien) gelungen, in Daten des Teleskops zahlreiche Galaxiengruppen zu identifizieren, deren Entstehung weit in die kosmische Geschichte zurückreicht. Damit liefert der umfangreiche Datensatz Erkenntnisse, die weitreichende Auswirkungen auf das Verständnis der Strukturbildung im Universum haben können.
Pressemitteilung
Heidelberg, 19. Mai 2025
Daten des James Webb Space Telescope enthüllen frühe Strukturen im Universum
Heidelberger Astrophysiker erstellt in internationaler Zusammenarbeit bislang „tiefsten“ Katalog von Galaxiengruppen
Astronomische Beobachtungen mit dem James Webb Space Telescope untermauern die Vermutung, dass erste ausgeprägte Strukturen in unserem Universum wesentlich früher entstanden sein könnten als bisher angenommen. Mithilfe einer hochempfindlichen Filtermethode ist es Prof. Dr. Matteo Maturi, Astrophysiker an der Universität Heidelberg, in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universität Bologna (Italien) gelungen, in Daten des Teleskops zahlreiche Galaxiengruppen zu identifizieren, deren Entstehung weit in die kosmische Geschichte zurückreicht. Damit liefert der umfangreiche Datensatz Erkenntnisse, die weitreichende Auswirkungen auf das Verständnis der Strukturbildung im Universum haben können.
Frühe Strukturen des Universums müssen weit von der Erde entfernt sein, damit sie überhaupt beobachtet werden können. Um sie zuverlässig finden und neben ihrer Entfernung auch weitere Eigenschaften bestimmen zu können, kommen bei astronomischen Beobachtungen besonders empfindliche Filtermethoden zum Einsatz, wie sie der Heidelberger Astrophysiker Matteo Maturi gemeinsam mit Kollegen von der Universität Bologna entwickelt hat. Ihr Verfahren beruht auf einem speziellen Algorithmus, den ein internationales Forschungsteam nun auf hochwertige Daten aus astronomischen Beobachtungen angewendet hat.
Gesammelt wurden diese Daten mit dem James Webb Space Telescope im Rahmen des COSMOS-Web-Programms, mit dem ein bestimmter Teil des Universums großflächig mit mehreren Wellenlängen durchmustert wird. Die Datenauswertung enthüllte Galaxiengruppen bis in eine Zeit, die fast zwölf Milliarden Jahre und damit bis zu den Anfängen der Strukturbildung – der Bildung von Galaxien – im Universum zurückreicht. Mit diesem bislang „tiefsten“ Katalog an Gruppen von Galaxien, so Prof. Maturi, steht der weiteren Erforschung früher Strukturen im Universum ein einzigartiger Datensatz zur Verfügung. Die neu entdeckten Galaxiengruppen sollen nun auf ihre physikalischen Eigenschaften hin untersucht werden, um herauszufinden, wie solche Strukturen so früh in der kosmischen Geschichte entstehen konnten. Matteo Maturi forscht am Institut für Theoretische Astrophysik der Universität Heidelberg.
An den Forschungsarbeiten beteiligt waren Wissenschaftler aus Chile, China, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, der Schweiz und den USA. Die Forschungsergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Astronomy & Astrophysics“ veröffentlicht.
Kontakt:
Universität Heidelberg
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presse@rektorat.uni-heidelberg.de
G. Toni, G. Gozaliasl, M. Maturi et al.: The COSMOS-Web deep galaxy group catalog up to z = 3.7. Astronomy & Astrophysics (19 May 2025), https://doi.org/10.1051/0004-6361/202553759
http://www.ita.uni-heidelberg.de/~maturi – Forschungsgruppe Matteo Maturi
https://esawebb.org/images/comparisons/potm2504 – Pressemitteilung der ESA
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Physik / Astronomie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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