Die Abteilung Vision and Imaging Technologies des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI) zeigt in ihrem neuen Forschungsartikel „High quality deepfakes have a heart!“, dass sich hochwertige Deepfake-Videos erheblich weiterentwickelt haben und einen detektierbaren Herzschlag aufweisen können.
Deepfakes – digital erzeugte oder veränderte Videos, die meist mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt werden – sind mittlerweile weit verbreitet und technisch zunehmend ausgereift. Sie eröffnen neue kreative und technologische Möglichkeiten, bringen jedoch auch Risiken mit sich, etwa im Zusammenhang mit Desinformation oder missbräuchlicher Verwendung. Ein effektiver Ansatz zur Erkennung von Deepfakes war bisher die Analyse subtiler physiologischer Signale wie Herzschlagmuster, die Deepfakes bisher meist nicht aufwiesen.
Die jüngste Studie hat diese Annahme jedoch grundlegend geändert: Mit Hilfe der Remote-Photoplethysmographie (rPPG), einer Technologie, die ursprünglich für die medizinische Pulsmessung per Video entwickelt wurde, konnte nachgewiesen werden, dass moderne Deepfakes realistische Herzschläge wiedergeben. Diese wurden von den Originalvideos übernommen, mit denen die Deepfakes erzeugt wurden.
„Wenn das Herz schlägt, fließt Blut durch die Blutgefäße in das Gesicht“, erklärt Co-Autor Prof. Peter Eisert. „Es verteilt sich dann über den gesamten Gesichtsbereich, wo es zu minimalen Farbänderungen der Haut kommt, die wir in echten Aufnahmen aufzeichnen können.“
Die Forschenden validierten ihre Ergebnisse, indem sie die in den Deepfake-Videos erkannten Pulssignale mit echten Herzfrequenzmessungen aus dem Originalmaterial verglichen. Diese Pulsmuster stimmten genau überein – was bedeutet, dass die künstlichen Videos tatsächlich die authentische physiologische Signatur der ursprünglichen Personen beibehielten.
Das Team plädiert für die Entwicklung neuer Erkennungsmethoden, die detailliertere physiologische Daten analysieren, wie zum Beispiel lokalisierte Blutflussmuster in den Gesichtsregionen, anstatt sich ausschließlich auf globale Herzschlagsignale zu verlassen. Zudem könnten Lösungen wie digitale Fingerabdrücke – kryptografische Beweise, die die Authentizität und Integrität digitaler Inhalte überprüfen – zu notwendigen Standards werden.
Die vollständige Studie wurde im Fachjournal Frontiers in Imaging veröffentlicht. Autor*innen des Artikels sind Clemens Seibold, Eric L. Wisotzky, Arian Beckmann, Benjamin Kossack, Anna Hilsmann und Peter Eisert. Sie arbeiten am Fraunhofer HHI in der Abteilung Vision and Imaging Technologies.
Gefördert wurde die Forschung vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen des Projekts FakeID sowie durch das EU-Rahmenprogramm Horizon Europe im Projekt Einstein.
Prof. Dr.-Ing. Peter Eisert
Abteilungsleiter Vision and Imaging Technologies
Tel. +49 30 31002-614
peter.eisert@hhi.fraunhofer.de
https://www.frontiersin.org/journals/imaging/articles/10.3389/fimag.2025.1504551...
Hochwertige Deepfake-Videos haben sich erheblich weiterentwickelt und weisen einen detektierbaren He ...
© AdobeStock/The 2R Artificiality
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Hochwertige Deepfake-Videos haben sich erheblich weiterentwickelt und weisen einen detektierbaren He ...
© AdobeStock/The 2R Artificiality
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).