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22.05.2025 17:08

Historischer Erfolg für Sachsen-Anhalt im Exzellenz-Wettbewerb: Wissenschaftsminister Willingmann gratuliert Uni Halle

Robin Baake Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

    Premiere für Sachsen-Anhalt im Exzellenz-Wettbewerb von Bund und Ländern: Als erste Hochschule aus dem Bundesland hat die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg den Zuschlag für ein Exzellenz-Cluster erhalten. Das „Center for Chiral Electronics“ startet Anfang 2026 und wird zunächst in den kommenden sieben Jahren mit bis zu 64,5 Millionen Euro gefördert.

    „Es ist geschafft! Sachsen-Anhalts Wissenschaftslandschaft trägt endlich auch offiziell das Gütesiegel ‚exzellent‘“, freut sich Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann über die am heutigen Donnerstag verkündete Entscheidung zur Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Als erste Hochschule aus Sachsen-Anhalt erhält die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) den Zuschlag für ein Exzellenz-Cluster.

    Willingmann betont: „Der Erfolg der Universität Halle ist ein großartiges Ausrufezeichen für unser Bundesland. Wir dürfen uns für die Forschung im Lande wichtige Impulse erhoffen – und für die internationale Wahrnehmung der Wissenschaft in Ostdeutschland größere Aufmerksamkeit. Die im Koalitionsvertrag 2021 verabredete und bereits 2022 gestartete, konsequente und langfristige Unterstützung durch das Wissenschaftsministerium hat sich damit gelohnt. Seit heute ist klar: Sachsen-Anhalt kann auch Exzellenz.“

    Das „Center for Chiral Electronics“, das die MLU gemeinsam mit der Freien Universität Berlin, der Universität Regensburg und dem Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle beantragt hatte, startet Anfang 2026. Es wird von Bund und Ländern zunächst in den kommenden sieben Jahren mit bis zu 64,5 Millionen Euro gefördert. Im Zentrum stehen neue Materialien und Konzepte für ultraschnelle, energieeffiziente Elektronik. Das Forschungsteam lässt sich dabei von der Natur inspirieren und will das Prinzip der so genannten Chiralität in die Elektronik überführen. Dahinter verbirgt sich die Eigenschaft, dass ein Objekt nicht durch Drehung und Verschiebung mit seinem Spiegelbild zur Deckung gebracht werden kann. Dies verleiht besondere Stabilität gegen Störungen von außen – und soll nun die Elektronik revolutionieren.

    MLU-Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker unterstreicht: „Die Bewilligung des ‚Center for Chiral Electronics‘ ist ein herausragender Erfolg für die Martin-Luther-Universität und auch für Sachsen-Anhalt. Die Mittel werden in exzellente Forschungsvorhaben in den Materialwissenschaften fließen. Diesen Forschungsschwerpunkt haben wir in den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut, was nun durch die Exzellenzförderung belohnt wird. Die Universität wird aber auch als Ganzes von der Förderung profitieren und ihren Ruf als international ausgewiesene Forschungseinrichtung ausbauen können. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die diesen Erfolg ermöglicht haben.“

    IPK Gatersleben gelingt Wiedereinzug in deutsche Forschungselite
    Auch für das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) aus Gatersleben (Salzlandkreis) gab es heute Grund zur Freude. Das bereits in der ersten Wettbewerbsrunde seit 2019 geförderte Exzellenz-Cluster „CEPLAS“ wird für weitere sieben Jahre finanziell unterstützt. Unter Federführung der Universitäten Düsseldorf und Köln arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IPK gemeinsam mit Forschenden des Forschungszentrums Jülich sowie dem Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung (Köln) an der Entwicklung von Pflanzen mit neuartigen Eigenschaften und verbesserter Anpassung an sich wandelnde Umweltbedingungen.

    Uni Magdeburg in Finalrunde nicht erfolgreich
    Knapp gescheitert im Rennen um die begehrte Exzellenzförderung ist dagegen die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU). In der finalen Wettbewerbsrunde konnte sich die Cluster-Initiative „SmartProSys“ nicht durchsetzen. Im Kern des Forschungsverbunds von OvGU, Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme (Magdeburg), Brandenburgisch Technischer Universität Cottbus-Senftenberg und Leibniz-Institut für Katalyse (Rostock) steht die nachhaltige Umgestaltung chemischer und biotechnologischer Produktionsprozesse − auf Grundlage einer grünen Kreislaufwirtschaft für Kohlenstoff. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie sich Plastikmüll sowie biogene Rest- und Abfallstoffe systematisch und effizient in wertvolle Moleküle für neue Produkte umwandeln lassen. Ungeachtet der heutigen Entscheidung will die Uni Magdeburg diesen zukunftsweisenden Forschungsschwerpunkt mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums weiterentwickeln.

    Starke Unterstützung vom Wissenschaftsministerium
    Um den Universitäten Halle und Magdeburg im Exzellenzwettbewerb starken Rückenwind zu geben, hatte das Wissenschaftsministerium seit 2022 insgesamt 21 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt und die beiden Universitäten aufgefordert, Exzellenzanträge vorzubereiten. In internen Verfahren wurde vier Cluster-Initiativen ausgewählt, die mit Landesunterstützung am Exzellenzwettbewerb teilgenommen haben.

    Willingmann unterstrich: „Zwanzig Jahre nach Start der 2005 von Bund und Ländern ausgelobten Exzellenzinitiative ist Sachsen-Anhalt nun auch auf diesem Parkett der Spitzenforschung sichtbar. Mit der erstmaligen Exzellenzcluster-Förderung an der Uni Halle und dem Erreichen der Endrunde des Wettbewerbs auch durch den Antrag der Uni Magdeburg werden deutliche Ausrufezeichen gesetzt, die auch für einen weiteren Ausbau von Spitzenforschung im Lande mit nationaler wie internationaler Vernetzung sprechen. Dabei wollen wir auch prüfen, inwieweit die im Wettbewerb diesmal noch nicht erfolgreichen Anträge aus unseren Universitäten in anderem Format weiterverfolgt werden können. Vorbereitung und Erfolg in der Exzellenzstrategie 2025 sind sichtbarer Ausdruck der Leistungsfähigkeit unseres Wissenschaftssystems in Sachsen-Anhalt. Und sie zeigen: Wissenschaft braucht Verlässlichkeit und Vertrauen durch die Politik! Sie sind unverzichtbare Voraussetzungen des Erfolges, nicht nur in der Spitzenforschung!“

    Hintergrund:
    Das Begutachtungsverfahren zur Exzellenstrategie wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und den Wissenschaftsrat durchgeführt. Die Entscheidung zur Förderung traf eine Exzellenzkommission aus Vertreterinnen und Vertretern von internationaler Forschung, Bund und Ländern.

    Aktuelle Informationen zu interessanten Themen aus Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt gibt es auch auf den Social-Media-Kanälen des Ministeriums bei Facebook, Instagram, LinkedIn, Threads, Bluesky, Mastodon und X (ehemals Twitter).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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