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06.09.2004 13:44

Helge-Pross-Preis 2004 geht an den Soziologen Michael Meuser

Kordula Lindner-Jarchow M. A. Stabsstelle für Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Siegen

    Zum vierten Mal seit 1994 vergibt die Universität Siegen den mit 5.000 Euro dotierten Helge-Pross-Preis für "herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Soziologie der Geschlechter oder der Familie". Nach Hildegard Nickel (Humboldt-Universität, Berlin), Maria S. Rerrich (FH München) und Margaret Maruani (Nationa-les Zentrum für wissenschaftliche Forschung, Paris) geht der Preis zum ersten Mal an einen Mann, den Essener Soziologen Michael Meuser.

    An der Universität Siegen hat die Geschlechterforschung einen hohen Stellenwert. Zur Zeit wird sogar ein Studienschwerpunkt eingerichtet, der mit einem 'Gender-Zertifikat' abgeschlossen werden kann. In diesem Zusammenhang steht auch der Helge-Pross-Preis, benannt nach einer der Pionierinnen der Geschlechterforschung, der Soziologin Helge Pross, die von 1976 bis 1983 an der Universität Siegen Soziologie gelehrt hat. Mit der Wahl des Preisträgers macht die Universität darauf aufmerksam, daß sich in den letzten beiden Jahrzehnten ein beachtlicher Wandel in der Geschlechterforschung vollzogen hat. Zum einen ist Geschlechterforschung nicht mehr eine Frauendomäne, zum anderen geraten bei der Erforschung der Geschlechter zunehmend der Mann und die Beziehungen der Männer untereinander in den Blick - wofür wiederum Helge Pross mit ihrem Buch "Die Männer" aus dem Jahre 1978 den Anfang gemacht hat.
    Privatdozent Dr. phil. Michael Meuser vom Essener Kolleg für Geschlechterforschung der Universität Duisburg-Essen begründete als erster in Deutschland eine systematische Theorie des Geschlechts, in deren Mittelpunkt das männliche Geschlecht steht. Seine Arbeiten werden national und international viel beachtet, und er ist ein häufiger Gast in Wien, wo eine große Zuhörerschaft seine Vorlesungen am Institut für Höhere Studien besucht. In seinen umfangreichen empirischen Forschungen zeigt Meuser, daß Geschlecht der Reflexion weitgehend entzogen ist und sich selbst in modernen Gesellschaften noch gegen alle Anstrengungen der Enttraditionalisierung behauptet. Eindrucksvoll belegt Michael Meuser, daß Geschlechterverhältnisse aber nicht nur aus Beziehungen zwischen Männern und Frauen bestehen, sondern daß für sie die Beziehungen, die unter Männern und unter Frauen vorherrschen, nicht weniger wichtig sind. Die gesellschaftlichen Verhältnisse der Geschlechter, sagt Michael Meuser, sind so angelegt, daß Männer danach streben, sich nicht nur von Frauen, sondern ebenfalls von anderen Männern zu unterscheiden und ihnen überlegen zu sein.
    Die Verleihung des Preises durch die Rektorin der Universität Siegen erfolgt in einem Festakt in der Universität am 10. November 2004. Im Rahmen dieses Festaktes wird der Preisträger einen Vortrag halten, zu dem die Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist. Der Titel des Vortrages ist: "Ernste Spiele. Zur Konstruktion von Männlichkeit im Wettbewerb der Männer."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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