Leibniz Universität Hannover bewirbt sich als Exzellenzuniversität
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) hat heute den Zuschlag für drei Exzellenzcluster in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder erhalten. Alle drei Cluster, mit denen sich die LUH beworben hatte, erhalten jeweils eine Millionenförderung für sieben Jahre ab Januar 2026. Dies ist ein herausragendes Ergebnis und untermauert die Stellung der Universität im Bereich der Spitzenforschung – national wie international. Damit hat die LUH auch die Hürde genommen, um sich als Exzellenzuniversität bewerben zu können – dafür sind zwei geförderte Cluster erforderlich.
„Die heutige Entscheidung ist ein herausragender Erfolg für die Leibniz Universität Hannover. Sie bekräftigt uns auch in unserem Vorhaben, das nun startende Bewerbungsverfahren als Exzellenzuniversität zu beschreiten“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, und betont: „Der Dank der Universitätsleitung gilt allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich in den vergangenen Jahren und vor allem Monaten mit herausragendem Engagement in ihren Forschungsfeldern und in der Antragstellung der Exzellenzcluster eingebracht haben. Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung und dem Willen, sich in einen solch herausfordernden Wettbewerb zu begeben.“ Alle drei Cluster blicken bereits auf ein oder zwei erfolgreiche Förderphasen zurück und können ihre Forschung jetzt weiterführen.
Die Bewerbung als Exzellenzuniversität muss bis November 2025 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht werden. Zwischen April und Juni 2026 findet ein Ortstermin der Gutachterinnen und Gutachter in Hannover statt. Die Entscheidung fällt Ende September 2026.
Die drei geförderten Exzellenzcluster der LUH:
PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering Innovation – Across Dimensions
Der Exzellenzcluster PhoenixD startet in seine zweite Förderrunde. Ziel ist es, optische Präzisionsgeräte schnell und kostengünstig zu entwickeln, um neuartige Anwendungen in der medizinischen Diagnostik, der Lebensmittelproduktion sowie der Telekommunikation- und Quantenkommunikation zu ermöglichen. Dafür arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den sechs Fachgebieten Maschinenbau, Physik, Elektrotechnik, Informatik, Mathematik und Chemie zusammen und erforschen die Manipulation und Detektion von Laserlicht.
In den vergangenen Jahren hat sich in Hannover ein Ökosystem für die Optik- und Photonikforschung entwickelt, das mit dem Laser Zentrum Hannover e. V. und dem im Bau befindlichen Forschungsgebäude OPTICUM einen eigenen Optik-Campus in Marienwerder gründen wird.
„In den vergangenen fast sieben Jahren haben wir in PhoenixD mit rund 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine große Zahl an innovativen Forschungsergebnissen veröffentlicht, die ohne die interdisziplinäre Zusammenarbeit unter dem Dach des Clusters nicht möglich gewesen wären. Das nun mit der Bewilligung verliehene Exzellenzsiegel gehört vor allem unseren jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die eine hervorragende Forschungsarbeit geleistet haben. Die Tatsache, dass wir als einziges Photonik-Cluster in Deutschland ausgewählt wurden, unterstreicht unsere besondere Position in dieser Zukunftstechnologie“, sagt PhoenixD-Sprecher Prof. Dr. Uwe Morgner von der LUH. „Die Bewilligung ist eine großartige Bestätigung für unsere Aufbauarbeit. Wir werden in den kommenden sieben Jahren das Kompetenznetzwerk ausbauen und weitere internationale Spitzenforscherinnen und -forscher nach Niedersachsen berufen.“
Am Forschungsverbund beteiligt sind neben der Leibniz Universität Hannover, auch die TU Braunschweig, der Laser Zentrum Hannover e. V., das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.
Weitere Informationen: https://www.phoenixd.uni-hannover.de
QuantumFrontiers: Die Grenzen des Messbaren verschieben
Der Exzellenzcluster QuantumFrontiers geht in seine zweite Förderphase. Zentrales Ziel ist, Messungen an der Quantengrenze mit bisher unerreichter Präzision durchzuführen – und sowohl die Grundlagenforschung voranzutreiben, als auch Anwendungen in der Quantentechnologie zu erschließen. In der bisherigen Laufzeit hat sich QuantumFrontiers mit herausragenden Ergebnissen eine führende Rolle in der internationalen Forschungslandschaft erarbeitet und eine hochmoderne Infrastruktur aufgebaut.
„Zu messen heißt zu wissen – QuantumFrontiers verschiebt die Grenzen, die im Zentrum der Naturwissenschaften stehen. Denn genaue Messungen sind entscheidend für jeden Fortschritt in Physik und Technologie“, sagt Cluster-Sprecherin Prof. Dr. Silke Ospelkaus von der LUH und erklärt: „Mit der Quantenmetrologie dringen wir in unerforschtes Gebiet vor und erreichen nie dagewesene Präzision. Wir haben QuantumFrontiers zu einem weltweit einzigartigen Zentrum in diesem Feld aufgebaut. Und das ist erst der Anfang: In den kommenden sieben Jahren werden wir gemeinsam mit unseren Partnern die Grenzen des Messbaren weiter verschieben und Wissenschaft und Gesellschaft nachhaltig prägen.“
In QuantumFrontiers werden Atominterferometer, optische Uhren und Gravitationswellendetektoren der nächsten Generation entwickelt. Diese Systeme treiben die Suche nach unbekannten Kräften, dunkler Energie und Materie voran. Bisher nicht nachweisbare astrophysikalische Ereignisse aus der Frühzeit des Universums können aufgespürt werden. Höchstpräzise Erdbeobachtung und robuste, effiziente Sensoren erlauben Rückschlüsse zum Beispiel auf Veränderungen des Wasserkreislaufs und andere umwelt- und klimarelevante Prozesse.
Der Cluster vereint Forschende aus der Physik, den Ingenieurwissenschaften, der Informatik sowie den Sozial- und Bildungswissenschaften. Die Sprecherschaft liegt an der LUH, beteiligt sind die TU Braunschweig, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, der Laser Zentrum Hannover e. V., das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation, das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik sowie das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut).
Weitere Informationen zu Quantum Frontiers: https://www.quantumfrontiers.de
Hearing4all.connects: Innovating Hearing Health Technology from Ear to Brain to Society
Der Cluster Hearing4all verfolgt das Ziel, die Prognose, Diagnostik und Behandlung von Hörverlust zu verbessern. In zwei Förderperioden seit 2012 hat er bedeutende Ergebnisse erzielt. Jetzt wird der Forschungsverbund unter der Überschrift „Hearing4all.connects“ neue Disziplinen einbinden. So untersuchen die Forschenden künftig unter anderem neue genetische Ansätze zur Vorhersage, Diagnostik und Behandlung von Hörverlust. Wie KI helfen kann, mit Hörgeräten und -implantaten wichtige von unwichtigen Klangquellen besser zu unterscheiden, ist ebenfalls Forschungsgegenstand.
Die Forschenden wollen zudem gemeinsame Datenstandards schaffen, die es ermöglichen, KI-basierte Systeme zu trainieren, um so Hörverlustwahrscheinlichkeiten einzelner Personen vorherzusagen. Hörgeräte zur „Gesundheitszentrale am Ohr“ weiterzuentwickeln, ist ein weiteres Forschungsfeld. Am Ohr erhobene Sensordaten könnten Langzeitdaten für medizinische Untersuchungen liefern und Hinweise für gesundheitliche Risiken frühzeitig erkennen. Außerdem wollen die Hörforschenden die Lebensrealität der Menschen noch stärker berücksichtigen. Die Bedeutung von Mehrsprachigkeit für das Hören, Untersuchungen außerhalb des Labors und der Wert des Hörens für soziale Interaktionen stehen im Vordergrund. Zentral bleibt die enge Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnern, die die zeitnahe Anwendung der Ergebnisse in der Praxis unterstützen.
Prof. Dr.-Ing. Holger Blume, Sprecher der Hearing4all-Gruppe an der LUH: „Schwerhörigkeit beeinträchtigt die Lebensqualität bis hin zur sozialen Isolation und steigert das Auftreten von Demenz. Hearing4all hat durch seine Forschungsexpertisen zahlreiche Lösungen für technische Hörhilfen und für die Therapie von allen Formen von Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit entwickelt.“
Im Cluster arbeiten rund 350 Personen aus verschiedenen Disziplinen, darunter Medizinische Physik, Neurowissenschaften, Psychologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Ingenieurwissenschaften und Linguistik. Beteiligt sind neben den antragstellenden Hochschulen Universität Oldenburg (Sprecherhochschule), Medizinische Hochschule Hannover und Leibniz Universität Hannover weitere Einrichtungen: Hörzentrum Oldenburg gGmbH, Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT / Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA in Oldenburg, Jade Hochschule Wilhelmshaven / Oldenburg / Elsfleth, Deutsches Hörzentrum Hannover und Laser Zentrum Hannover e. V.
Weitere Informationen zu Hearing4all.connects: https://hearing4all.de
Weitere Informationen zur Exzellenzstrategie an der LUH: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/exzellenzstrategie
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Mechtild Freiin v. Münchhausen, Pressesprecherin der Leibniz Universität Hannover und Leiterin des Referats für Kommunikation und Marketing, unter Telefon 0511 762-5342 oder per E-Mail unter kommunikation@uni-hannover.de gern zur Verfügung.
Jubel an der LUH bei der Verkündung der Förderentscheidung: Drei Cluster der Universität gehen in di ...
Sören Pinsdorf
Foto: LUH/Sören Pinsdorf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Elektrotechnik, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Jubel an der LUH bei der Verkündung der Förderentscheidung: Drei Cluster der Universität gehen in di ...
Sören Pinsdorf
Foto: LUH/Sören Pinsdorf
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