Gute Nachrichten für zukünftige Nicht-Raucher: Schon zwei bis drei Tage nach dem Rauchstopp verbessern sich der Geschmacks- und Geruchssinn, nach zwei Wochen steigt die Körperenergie, es folgt ein gesünderes Hautbild, nach ein bis drei Monaten bessern sich Husten, Luftnot und Schleimbildung. Die Zahl der Rauchenden in Deutschland sinkt zudem seit Jahren: Von 22 Millionen im Jahr 2000 auf voraussichtlich 16 Millionen im Jahr 2025. Allerdings ist die Zahl der jährlichen Aufhörversuche rückläufig: Zuletzt versuchten nur noch rund 15 Prozent der Rauchenden mindestens einmal jährlich aufzuhören.
Was auffällt: In Deutschland nutzen nur rund 13 Prozent der Rauchenden evidenzbasierte Methoden wie Medikamente oder professionelle, verhaltensorientierte Unterstützung zum Rauchstopp – weltweit liegt der Schnitt bei circa 31 Prozent. „Beim Rauchstopp mithilfe medizinischer Unterstützung haben wir in Deutschland Aufholbedarf, dabei ist der mögliche Erfolg der Methoden längst belegt“, sagt Professor Carl-Peter Criée, Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga (DAL). Zum Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai erklärt er im Kurzinterview, warum es sich auch im höheren Alter noch lohnt, mit dem Rauchen aufzuhören, und von welchen Veränderungen der Körper schon nach kurzer Zeit profitiert.
Wie wirkt sich Tabakrauch auf die Atemwege aus und welche Lungenkrankheiten können durchs Rauchen verursacht werden?
Die im Tabakrauch enthaltenen chemischen Stoffe zerstören die feinen Flimmerhärchen in den Atemwegen, sodass eingeatmete Reizstoffe, Gifte oder krebserregende Substanzen ungefiltert in die Lunge gelangen, was unter anderem zu einer starken Reizung der Bronchialschleimhaut führen kann. Es kommt zu Husten und Schleimbildung. Dadurch können Erkrankungen wie chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lungenemphysem, Asthma bronchiale, bestimmte Arten von Lungenfibrosen und Lungenkrebs durch DNA-Schädigung entstehen.
Welchen Unterschied macht es, ob Tabak oder E-Zigaretten geraucht werden?
Der Dampf von E-Zigaretten enthält weniger Schadstoffe als Tabakrauch. Das bedeutet jedoch nicht, dass E-Zigaretten ungefährlich sind.
Durch das Erhitzen der Liquids können neue Stoffe entstehen, die dann inhaliert werden, und zwar auch krebserzeugende Stoffe, wie zum Beispiel Formaldehyd. Zudem konnten im Aerosol reaktive Sauerstoffverbindungen und Metalle wie Nickel, Chrom und Blei nachgewiesen werden, die von der Heizspirale im Verdampfer kommen.
Im Aerosol sind ultrafeine Partikel enthalten, die tief in die Atemwege gelangen, diese reizen und Entzündungen auslösen können.
Langzeitstudien fehlen noch. Studien mit kleinen Stichproben geben aber Hinweise darauf, dass durch den Gebrauch von E-Zigaretten Asthma und andere Atemwegserkrankungen wie COPD ausgelöst oder verschlimmert werden könnten, wenn auch in geringerem Maße als durch Zigarettenrauchen.
Welche Veränderungen treten im Körper nach dem Rauchstopp auf und wie schnell können sich Körper wie Lunge erholen?
Der Körper beginnt fast sofort, sich zu regenerieren. Viele positive Veränderungen treten innerhalb von Stunden, Tagen und Wochen auf. Bereits nach 20 Minuten normalisieren sich Blutdruck und Puls. Nach acht Stunden sinkt der Kohlenmonoxidspiegel. Nach 24 Stunden beginnt das Herzinfarktrisiko zu sinken. Nach zwei bis drei Tagen bessern sich der Geschmacks- und Geruchssinn. Nikotin ist vollständig abgebaut. In dieser Zeit kann es zu Entzugssymptomen wie Reizbarkeit, Schlafstörungen, Nervosität und Stimmungsschwankungen kommen. Nach ein bis drei Monaten bessern sich Husten, Luftnot und Schleimbildung. Flimmerhärchen in den Atemwegen regenerieren sich und transportieren Schadstoffe besser ab. Nach neun Monaten reduziert sich die Anfälligkeit für Infekte wie Bronchitis oder Lungenentzündung. Nach einem Jahr halbiert sich das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen im Verhältnis zu Rauchern. Nach fünf bis 15 Jahren nähert sich das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Lungenkrebs dem eines Nichtrauchers an. Weitere Erkrankungsrisiken wie für COPD oder Lungenkrebs sinken deutlich.
Je früher der Rauchstopp erfolgt, desto größer sind die Chancen, schwere Folgeerkrankungen zu verhindern.
Warum lohnt es sich, jederzeit – auch im höheren Alter – mit dem Rauchen aufzuhören?
Es lohnt sich zu jedem Zeitpunkt, auch im höheren Alter, mit dem Rauchen aufzuhören. Der Körper beginnt unmittelbar nach dem Rauchstopp, sich zu erholen. Das Risiko für viele Krankheiten sinkt deutlich – unabhängig vom Lebensalter oder der Dauer des vorherigen Rauchens.
Auch wenn bereits manche Schäden irreversibel sind, kann der Rauchstopp den Krankheitsverlauf verlangsamen, Komplikationen verhindern und das subjektive Wohlbefinden stark verbessern – und das zählt in jedem Alter.
Setzt sich aktiv für den Rauchstopp seiner Patientinnen und Patienten ein: Professor Carl-Peter Crié ...
Fotostube Heiko Hornig
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, jedermann
Biologie, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Setzt sich aktiv für den Rauchstopp seiner Patientinnen und Patienten ein: Professor Carl-Peter Crié ...
Fotostube Heiko Hornig
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