Zum Hitzeaktionstag am 04.06.2025 macht ein breites Bündnis auf die gesundheitlichen Gefahren durch Hitze aufmerksam. Was dabei zu selten berücksichtigt wird: Auch die psychische Gesundheit verschlechtert sich, wenn es heiß ist. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) stellt Expertise für Ihre Berichterstattung zur Verfügung.
Wenn die Temperaturen steigen, leidet auch die Psyche. Die Zahl der aggressiven Zwischenfälle steigt, es kommt zu mehr Notaufnahmen in Akutpsychiatrien. Sogar die Zahl der Suizide steigt, wenn es heiß ist.
„Menschen mit psychischen Erkrankungen sind besonders anfällig für gesundheitliche Hitzefolgen“, erläutert Prof. Dr. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). „Gerade für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen ist es häufig schwierig, sich selbstständig und effektiv vor Hitze schützen; psychische Erkrankungen gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für hitzebedingte Todesfälle.“
Die DGPPN hat die Studienlage zum Thema in ihrem Positionspapier "Klimawandel und psychische Gesundheit" zusammengefasst. Mitautor Dr. Sebastian Karl, Arzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, führt aus: „Viele Leute haben schon am eigenen Leib erlebt, dass sie sich schlechter fühlen, dass sie schlechter schlafen oder dass sie sich schlechter konzentrieren können, wenn es richtig heiß ist: Hitze schlägt auf die Psyche. Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch das Risiko für psychische Erkrankungen: pro Grad Celsius um 0,9 %. Wir müssen deshalb alles tun, um den Klimawandel zu stoppen und außerdem kühle Orte in unseren Städten schaffen. Gerade Grünflächen sind auch unabhängig von ihrem kühlenden Effekt gut für die Psyche.“
Die DGPPN hat deshalb bereits 2022 in ihrer "Berliner Erklärung" die Einführung von flächendeckenden Hitze-Aktionsplänen gefordert, die insbesondere auch Interventionen zum Schutz der psychischen Gesundheit umfassen. Hitzeereignisse müssen in der Stadtplanung und der Krankenhausinfrastruktur berücksichtigt werden.
Anlässlich des Hitzeaktionstags 2025 erinnert die DGPPN gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Akteuren des Gesundheitswesens und weiterer Organisationen daran, dass Hitzeschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Er erfordert ein gemeinsames Vorgehen und konsequentes Handeln auf allen Ebenen und verlangt klare Verantwortlichkeiten, ausreichende Ressourcen und eine wirksame Einbindung aller relevanten Akteure und Akteurinnen. Nur so können hitzebedingte Gesundheitsrisiken minimiert, die Versorgungssicherheit gewährleistet und die Widerstandsfähigkeit des Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesens gestärkt werden.
Für Ihre Berichterstattung zum Thema Hitze und Psychische Gesundheit steht Dr. Sebastian Karl für Interviews zur Verfügung. Er arbeitet als Arzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, hat das Praxislehrbuch "Psychiatrie in Zeiten globaler Umweltkrisen" mitherausgegeben und das DGPPN-Positionspapier Klimawandel und psychische Gesundheit mitverfasst. Zudem ist er Mitautor des Hauptgutachtens "Gesund leben auf einer gesunden Erde" das der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen 2023 herausgegeben hat.
Dr. Sebastian Karl Sebastian.Karl@zi-mannheim.de
https://hitzeaktionstag.de Alle Informationen zum Hitzeaktionstag 2025
https://www.dgppn.de/schwerpunkte/klima-und-psyche.html DGPPN-Schwerpunktseite Klimawandel und psychische Gesundheit
Dr. Sebastian Karl, Arzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim
Daniel Lukac
Daniel Lukac, ZI
Dr. Sebastian Karl, Arzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim
Daniel Lukac
Daniel Lukac, ZI
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Meer / Klima, Psychologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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