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30.05.2025 09:57

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert neuen Sonderforschungsbereich an der Universität Heidelberg

Anja Facius Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Der Forschungsverbund an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg widmet sich der Fragestellung, wie sich Leukämiezellen im Krankheitsverlauf und während der Therapie verändern. Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs 1709 „Zelluläre Plastizität in malignen myeloischen Erkrankungen – Vom Mechanismus zur Therapie“ ist Carsten Müller-Tidow, W3-Professor für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg.

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert in den kommenden vier Jahren mit rund 15,8 Millionen Euro den neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 1709 „Zelluläre Plastizität in malignen myeloischen Erkrankungen – Vom Mechanismus zur Therapie“ mit Sprecherfunktion an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg. Das Verbundvorhaben zielt auf die Erforschung von Krebserkrankungen des blutbildenden Knochenmarks: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Wandlungsfähigkeit von Krebszellen modellhaft bei bestimmten Formen der Leukämie und ihrer Vorstufen, bei denen sich Blutzellen und Vorläuferzellen im Knochenmark krankhaft vermehren. Ihnen stehen dazu unter anderem umfangreiche Blut- und Knochenmarkproben, die in der Heidelberger Zell- und Flüssigbiobank konserviert wurden, zur Verfügung.

    Der SFB bringt sowohl Partner aus der Grundlagenforschung als auch aus der klinischen Forschung zusammen. Beteiligt sind Forschende beider Medizinischen Fakultäten der Universität Heidelberg, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des European Molecular Biology Laboratory (EMBL), des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), der Technischen Universität München, der Goethe-Universität Frankfurt (a.M.) und des Paul-Ehrlich-Instituts. Das multidisziplinäre Fachwissen der verschiedenen Teams und die ihnen gemeinsam zur Verfügung stehenden Technologien, Proben und Daten erlauben Spitzenforschung auf einem Niveau, das in einem einzelnen Forschungsprojekt schwer zu erreichen wäre.

    „Die Bewilligung des Sonderforschungsbereichs 1709 durch die DFG ist ein großer Erfolg für den Standort und unterstreicht einmal mehr unsere herausragende Stellung in der Onkologie. Durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Forschungsgruppen im Verbundvorhaben wird die Translation weiter gestärkt, um neue, innovative Therapieansätze gegen Krebs zu entwickeln.“, sagt Prof. Dr. Michael Boutros, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg.

    Krebszellen entwickeln sich dynamisch und befinden sich in einem ständigen molekularen Wandel: Ihre Eigenschaften verändern sich während des Krankheitsverlaufs und auch im Laufe der Therapie. Kommt es zum Rückfall, sind ihre Eigenschaften andere als bei der Erstdiagnose. Zudem haben sie meist „gelernt“, der Therapie zu trotzen. Welche Faktoren diese Evolution möglich machen oder antreiben, ist bisher nur unvollständig verstanden. „Es sind inzwischen zahlreiche genetische Veränderungen bekannt, die einen Teil dieser Entwicklungen erklären. Aber es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass dieser radikale Wandel der zellulären Eigenschaften auf anderen, nicht-genetischen Mechanismen beruht“, sagt Prof. Dr. Müller-Tidow, Ärztlicher Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und Sprecher des neuen SFB. So wird diese Plastizität der Krebszellen sowohl von zelleigenen als auch externen Faktoren aus dem direkten Umfeld der Zellen, zum Beispiel Entzündungssignalen, beeinflusst. „Diese Mechanismen befähigen die Krebszellen, sich fortlaufend anzupassen und zu verändern. In unserem SFB werden wir der Plastizität auf den Grund gehen und nach Möglichkeiten suchen, sie zu blockieren und so den Weg für neuartige Therapien ebnen.“


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    Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow ist Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs 1709 „Zelluläre Plastizität in malignen myeloischen Erkrankungen – Vom Mechanismus zur Therapie“.
    Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow ist Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs 1709 „Zelluläre Plast ...

    Universitätsklinikum Heidelberg


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow ist Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs 1709 „Zelluläre Plastizität in malignen myeloischen Erkrankungen – Vom Mechanismus zur Therapie“.


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