Die Universität Greifswald wird künftig einen der 13 neuen Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Gemeinsam mit der Universität Bremen werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Greifswald Zuckerpolymere aus Meeresalgen und deren positive Auswirkungen auf das Klima untersuchen.
Die Universität Greifswald wird künftig einen der 13 neuen Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Gemeinsam mit der Universität Bremen werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Greifswald Zuckerpolymere aus Meeresalgen und deren positive Auswirkungen auf das Klima untersuchen.
Wissenschaftsministerin Bettina Martin gratulierte der Universität Greifswald zu der DFG-Förderzusage. „Das ist ein großer forschungspolitischer Erfolg für Mecklenburg-Vorpommern. Die Förderzusage unterstreicht das hohe Niveau der maritimen Forschung im Land. Hier sind unsere Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen international mit führend. Das Wissenschaftsministerium hat den Antrag des Forschungsverbundes aktiv unterstützt. Umso mehr freue ich mich, dass es gelungen ist, einen der Transregio/Sonderforschungsbereiche der DFG an die Universität Greifswald zu bekommen.“
Der Transregio/Sonderforschungsbereich „Kohlenstoffsequestrierung in Å-Auflösung – CONCENTRATE“ will die Komplexität der Glykanbindung im Ozean untersuchen. Der Verbund führt dazu sowohl Messungen im Ozean als auch Experimente im Labor mit Bakterien, Pilzen, Algen und ihren Glykanen sowie Proteinen durch, um zu verstehen, wie marine Mikroorganismen zusammenspielen.
Hintergrund der Forschung sind die komplexen Prozesse, die sich in den Weltmeeren bei der Bindung von Kohlendioxid (CO2) abspielen. Meeresalgen wandeln jährlich etwa fünfmal so viel CO2 in Polysaccharide (Glykane/Zucker) um, wie die Menschheit durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ausstößt. Bakterien verfügen über Enzyme, die diese Glykane abbauen und den gebundenen Kohlenstoff wieder in Kohlendioxid umwandeln.
Überraschenderweise finden sich jedoch enorme Mengen von Glykanen, die sich in den Weltmeeren ansammeln, was darauf hindeutet, dass es unbekannte Faktoren gibt, die Glykanstrukturen stabilisieren. Solange die Biosynthese von Glykanen den Abbau übersteigt, wird Kohlenstoff in den Ozeanen gespeichert, und zwar sowohl auf kurzfristigen (Tagen) als auch auf langfristigen (geologischen) Zeitskalen.
Dieser grundlegende marine Prozess, der als Kohlenstoffsequestrierung bezeichnet wird, reguliert die Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre und trägt zu einem stabilen Klima bei. Bisherige Arbeiten deuten darauf hin, dass unbekannte Faktoren verhindern, dass marine Bakterien Glykane vollständig zu Kohlendioxid abbauen und so die Kohlenstoffspeicherung im Meer fördern. Das Projekt plant, mechanistisch zu verstehen, wie marine Mikroorganismen interagieren und Kohlenstoff in Form von Glykanen gebunden wird.
Ziel ist es, die unbekannten biotischen und abiotischen Faktoren zu entschlüsseln, die Glykane gegen den Abbau stabil machen und die zugrundeliegenden Prozesse zu verstehen, die das Gleichgewicht zwischen Abbau und Bindung steuern. Die Entdeckung unbekannter Wirkmechanismen, die Glykane vor dem Abbau schützen, wird zu einem besseren Verständnis der Funktionsweise der Ozeane führen und möglicherweise wichtige Erkenntnisse liefern, um dem Anstieg des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre entgegenzuwirken.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
jedermann
Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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