Eine Steuer gegen Verpackungsmassen, alter Schutt für neue Häuser – und Labore, die keine Plastikschleudern sein wollen. Der neue Onlineschwerpunkt des Magazins der Leibniz-Gemeinschaft widmet sich dem anrüchigen Thema »Müll«.
Er findet sich überall – leider. Der Müll, den wir produzieren, stapelt sich nicht nur auf dafür vorgesehenen Halden, er kontaminiert Landstriche, flutet Ozeane und gelangt sogar ins Weltall. Die Quelle sind meist wir. Unser Lebensstil und Konsumverhalten hinterlassen eine Spur der Verschmutzung, die nicht nur Umwelt und Tiere gefährdet, sondern auch unsere Gesundheit. Was können wir als Gesellschaft und Einzelne tun, um mit der selbstgemachten Müllkrise endlich aufzuräumen? Mit Leibniz-Forschenden haben wir über Altlasten und toxische Modesünden gesprochen, sie aber auch zu neuen Wegen in Wiederverwertung und Müllvermeidung befragt.
Ihre Antworten können Sie jetzt in unserem Onlinemagazin lesen. Den Schwerpunkt »Müll« veröffentlichen wir dort in den kommenden Wochen Beitrag für Beitrag: http://www.leibniz-magazin.de/muell.
• In Schubladen, Regalen und Lagerräumen bilden sie ein wahres Königreich des Plastiks. Petrischalen, Pipetten, Reagenzgefäße und Spritzen aus Kunststoff kommen in wissenschaftlichen Einrichtungen in rauen Mengen zum Einsatz. So errechnete »Nature« vor einigen Jahren, dass biomedizinische Labore allein für bis zu drei Prozent des weltweiten Plastikmülls verantwortlich seien. Doch auch die Bemühungen, den Verbrauch endlich zu reduzieren, sind immens. Wir haben Leibniz-Forschende besucht, die dem Kunststoff den Kampf ansagen.
• Mehr als die Hälfte des in Deutschland anfallenden Mülls stammt aus dem Bausektor. Um Schutt sinnvoll wiederzuverwerten, bleibt eigentlich nur eine Option: aus abgerissenen Häusern neue bauen! In der Praxis passiert das bislang kaum. Ein Grund: Oft ist nicht klar, welche Recyclingstoffe Bauherren und -frauen gerade zur Verfügung stehen. Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung hat deshalb eine Art Schatzkarte der Bauabfälle entwickelt.
• Wenn nichts hilft, bleibt manchmal nur Zwang. Einige Staaten verhängen schon heute Verbote oder führen Steuern ein, um die Menge des Verpackungsmülls zu reduzieren. Auch in Deutschland steht so eine Steuer zur Diskussion. Doch kann sie wirklich eine grüne Wende hin zu mehr Recycling und weniger Ressourcenverbrauch anregen? Oder zahlen letztlich nur die Verbraucherinnen und Verbraucher drauf? Zwei Standpunkte.
Außerdem lesen Sie in »leibniz« dieses Mal u.a. folgende Beiträge:
• Fast Fashion: Billig produzierte Kleidung wandert oft im Rekordtempo in den Altkleidercontainer. Seit 2025 gilt in der EU eine neue Abfallrahmenrichtlinie, die das Recycling von Textilien endlich verbessern soll. Doch es gibt Hindernisse.
• Ahnenforschung: Für die Archäologie sind die Abfälle vergangener Gesellschaften kein Müll, sondern eine unverzichtbare Quelle. Was lässt sich aus den Hinterlassenschaften unserer Vorfahren lernen? Ein Ausgrabungsbesuch.
• Plastikjäger: Eine Flut aus Plastiktüten, -kanistern und -partikeln überschwemmen die Weltmeere. Wir werfen einen Blick auf Projekte, die sie stoppen wollen.
• Weltraumschrott: Unzählige Überreste von Satelliten und Raketenstufen säumen die Erdumlaufbahn. Sie stellen nicht nur ein Problem für die rund 10.000 Satelliten dar, die über unseren Köpfen kreisen. Sie behindern auch die wissenschaftliche Himmelsbeobachtung.
• Geruch des Verderbens: Warum reagieren wir so stark auf den Geruch von Müll, welche Komponenten empfinden wir als besonders eklig – und kann man sich an den Gestank gewöhnen? Über die Chemie abstoßender Gerüche.
• Altlast: Es gibt Orte, die durch menschlichen Müll auf lange Sicht verseucht bleiben. Ein Beispiel ist die ehemalige kirgisische Uranbergbaustadt Mailuu-Suu, die bis heute mit dem nuklearen Erbe der Sowjetzeit ringt.
• Epilog: Am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei beschäftigt sich Mark Gessner mit Abbauprozessen in Gewässern. In der Natur gebe es keinen Müll, sagt er, fast alles werde verstoffwechselt. Sogar Plastik könne mit der Zeit rein theoretisch abgebaut werden. Gäbe es davon nicht so unfassbar viel.
»leibniz« ist das Magazin der Leibniz-Gemeinschaft. In drei Schwerpunkten im Jahr, von denen einer in gedruckter Form erscheint, erzählt es aus Wissenschaft und Gesellschaft und stellt die Menschen hinter der Leibniz-Forschung vor. Alle Schwerpunkte und weitere Beiträge finden Sie unter http://www.leibniz-magazin.de. Die Printausgabe können Sie kostenlos abonnieren mit einer E-Mail an abo@leibniz-gemeinschaft.de. Alle bereits erschienenen Hefte finden Sie unter http://www.leibniz-magazin.de/das-heft.
Kontakt Redaktion »leibniz«:
David Schelp
Tel.: 030 / 20 60 49 - 476
schelp@leibniz-gemeinschaft.de
Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft:
Christoph Herbort-von Loeper
Tel.: 030 / 20 60 49 - 471
Mobil: 0174 / 310 81 74
herbort@leibniz-gemeinschaft.de
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u. a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 21.400 Personen, darunter 12.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei gut 2,3 Milliarden Euro.
http://www.leibniz-gemeinschaft.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).