Städte werden immer wärmer – eine Folge des Klimawandels und fortschreitender Urbanisierung. Der sogenannte Wärmeinsel-Effekt, bei dem Gebäude und versiegelte Flächen Hitze speichern und die nächtliche Abkühlung verhindern, verschärft die Situation zusätzlich. Besonders für ältere und gesundheitlich vorbelastete Menschen wird Hitze zur ernsthaften Belastung. Ein Forschungsteam der Universität Augsburg erforscht, wie gezielte Maßnahmen gesundheitliche Risiken in Altenheimen verringern können.
Pflegeheime in Augsburg, Hamm und Zwickau stehen im Fokus der Untersuchungen des Verbundprojekt HEATS („Hitzerisikomanagement in der Stadt“) bei dem Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen unter Leitung der Universität Ulm zusammenarbeiten.
In Augsburg analysiert das Team unter Leitung von Geograph Prof. Dr. Christoph Beck die Hitzebelastungen in Außen- und Innenräumen. Temperatur- und Feuchtigkeitsmessungen an kritischen Punkten auf dem Gelände und in den Gebäuden zeigen: „Die Temperaturen an untersuchten Altenheimen liegen über denen der Messstationen im Umland – vor allem nachts. In den Innenräumen bleibt die Temperatur auch nachts ohne nennenswerte Abkühlung konstant hoch“, so Beck. Diese fehlende nächtliche Abkühlung stellt ein hohes Risiko für vulnerable Gruppen dar.
Ein besonderer Beitrag der Universität Augsburg liegt in der Modellierung von Anpassungsmaßnahmen – etwa Dachbegrünung, reflektierende Fassaden oder Verschattung. „Unsere Computermodelle erlauben es, gezielt Maßnahmen vor deren Umsetzung zu testen. So können wir simulieren, welchen mildernden Effekt z. B. ein schattenspendender Baum im Hof oder ein helleres Dach haben“, erklärt Beck, der Mitglied im Zentrum für Klimaresilienz der Universität ist. Die Ergebnisse fließen in digitale Hitzekarten ein, die als Planungsgrundlage für Städte und Einrichtungen dienen.
Lösungen für eine hitzebeständige Zukunft
Die Forschung zeigt, wie Wissenschaft und Praxis ineinandergreifen können. Durch die Zusammenarbeit von Partnern wie den Universitäten Augsburg und Ulm, den Städten Augsburg, Hamm und Zwickau sowie weiteren Institutionen entstehen neue Strategien, mit denen sich Städte besser an steigende Hitzebelastungen anpassen können. Ziel ist es, fundierte Planungsgrundlagen zu schaffen, die Stadtstruktur, Gesundheitsversorgung und soziale Infrastruktur zukunftssicher machen.
Bis Ende 2025 werden die Ergebnisse des Projekts gebündelt und bereitgestellt. Schon jetzt liefern die Analysen aus Augsburg konkrete Impulse, wie Pflegeeinrichtungen besser auf Hitze vorbereitet werden können – ein Ansatz, der sich auch auf andere Städte übertragen lässt.
Hitzeaktionstag 2025: Gemeinsam Verantwortung übernehmen
Am 4. Juni 2025 macht der bundesweite Hitzeaktionstag auf die zunehmenden gesundheitlichen Risiken durch extreme Temperaturen aufmerksam. Denn Hitze ist das größte klimabedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland – und betrifft längst nicht nur vulnerable Gruppen. Der Aktionstag ruft dazu auf, Verantwortung zu übernehmen, sich zu vernetzen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Das Forschungsprojekt HEATS zeigt exemplarisch, wie dieser Anspruch in der Forschung umgesetzt wird: praxisnah, datenbasiert und mit Blick auf besonders gefährdete Menschen.
Prof. Dr. Christoph Beck, Akademischer Oberrat
Institut für Geographie
Universität Augsburg
Telefon: +49 821 598-2129
E-Mail: christoph.beck@uni-a.de
Kleinräumiges Klimamodell der Umgebung eines Altenheims in Augsburg mit Berücksichtigung von Gebäud ...
Uni Augsburg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Kleinräumiges Klimamodell der Umgebung eines Altenheims in Augsburg mit Berücksichtigung von Gebäud ...
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