Vorstellung des Fraunhofer-Jahresberichts 2024: Transfer für unsere Zukunft

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05.06.2025 13:50

Vorstellung des Fraunhofer-Jahresberichts 2024: Transfer für unsere Zukunft

Fraunhofer Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

Chancenorientiert und mit Optimismus: Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen kann die Fraunhofer-Gesellschaft 2024 auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Ihr Finanzvolumen belief sich auf 3,6 Milliarden Euro, die Wirtschaftserträge stiegen auf 867 Millionen Euro. 507 Erfindungsmeldungen und 439 Patentanmeldungen belegen die Innovationskraft der knapp 32 000 Mitarbeitenden. Insgesamt gingen im Jahr 2024 aus den Instituten und Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft 21 Spin-offs hervor.

Exzellente Forschung, wissenschaftliche Kompetenz und die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Mittelstand und Großindustrie sind die Grundlage für eine resiliente und zukunftsfähige Wirtschaft. Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 spielt die Fraunhofer-Gesellschaft in diesem Gefüge eine systemrelevante Rolle. Mit dem effektiven Transfer von Forschungsergebnissen in die praktische Anwendung stärkt sie die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland und Europa signifikant.

Auch 2024 zeigte sie sich mit einem Finanzvolumen von 3,6 Milliarden Euro und einem Anstieg der Wirtschaftserträge auf 867 Millionen Euro trotz herausfordernder Zeiten als stabiler Innovationsmotor. Im Geschäftsjahr 2024 beschäftigte Fraunhofer an 76 Instituten und Forschungseinrichtungen knapp 32 000 Mitarbeitende, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung. Diese erwirtschafteten im Bereich Vertragsforschung mit einem Zuwachs von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 3,1 Milliarden Euro und damit 88 Prozent des gesamten Finanzvolumens.

Verzahnung von Forschung, Mittelstand und Großindustrie

»Die Basis für eine wirtschaftlich erfolgreiche, von Wohlstand geprägte Zukunft liegt in der engen Verzahnung von Forschung, Mittelstand und Großindustrie und in einem starken, zukunftsorientierten Mittelstand. Die klare Identifikation strategischer Zukunftsfelder und die Zusammenarbeit von Forschung und Unternehmen in ihrer gesamten Vielfalt tragen dazu bei, dass Deutschland weiterhin ein resilienter, zukunftsfähiger Standort bleiben kann – wenn wir die Weichen für eine kluge Innovationspolitik richtig stellen und die notwendigen Transformationsprozesse beschleunigen,« sagt Prof. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Mit ihrer Mission, Ideen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse gemeinsam mit Unternehmen in die Praxis zu überführen, kommt Fraunhofer hierbei eine zentrale Rolle als systemrelevanter Innovationspartner zu.« Dafür, dass Fraunhofer basierend auf unternehmerischem Denken und Handeln, Marktorientierung sowie wissenschaftlicher Exzellenz auf einem soliden Fundament aufbauen könne, gebe es, so Hanselka, auch 2024 eindrucksvolle Belege: beispielsweise die Verleihung des Deutschen Zukunftspreises an ein Team des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM und an ams Osram für ihr Projekt Digitales Licht. »Unsere Transferpfade Auftragsforschung, Lizenzen, Patente und Ausgründungen werden wir konsequent weiterverfolgen und gemeinsam mit unseren Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik für innovationsfreundliche Rahmenbedingungen eintreten.«

Innovationstreiber in gesellschaftlicher Verantwortung

Im April 2024 startete der Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft einen Prozess zur Entwicklung einer organisationsweiten Dachstrategie. Diese berücksichtigt externe Herausforderungen wie ein turbulentes Wirtschaftsumfeld, globale politische Instabilität und Fachkräftemangel und adressiert zugleich interne Aufgaben. Ein Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der Mission, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Anwendung zu übertragen, und der nachhaltigen Schärfung des Fraunhofer-Profils, um die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Kontext zu sichern.

Als gemeinnütziger Verein ist die Fraunhofer-Gesellschaft nicht zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet. Dennoch orientiert sie sich an deren Standards und ist seit 2017 Mitglied im UN Global Compact. Zudem ist Fraunhofer Teil des neu gegründeten Netzwerks Deutschland, um das Engagement für die entsprechenden Prinzipien und Ziele (SDGs) gezielt und langfristig zu fördern. Im Zuge dessen führte die Organisation ab Januar 2024 eine Wesentlichkeitsanalyse durch und setzte unter Einbeziehung externer Stakeholder Schwerpunkte, welche die nachhaltige Zukunft der Fraunhofer-Gesellschaft sicherstellen.

Erfolgreiche Ausgründungen und Patente

Fraunhofer war zum Bilanzstichtag an 80 Unternehmen beteiligt, darunter 53 im Be-reich Technologietransfer. Im Jahr 2024 wurden 21 Spin-offs gegründet, die auf Wissen und Technologien der Fraunhofer-Institute basieren. Fraunhofer Venture unter-stütze 68 neue Ausgründungsprojekte. Die Anzahl der Erfindungsmeldungen stieg auf 507. Mit 439 prioritätsbegründenden Patentanmeldungen bleibt die Organisation einer der aktivsten Patentanmelder in Deutschland.

Fraunhofer verfolgt das Ziel, die Anzahl der Ausgründungen und den Anteil des Wirtschaftsertrags aus weiteren Spin-offs zu steigern. Die durch Lizenzierung und den Verkauf von Intellectual Property (IP) generierten Erträge werden in die Vorlaufforschung reinvestiert. Diese zielgerichtete IP-Strategie fördert eine effiziente Ressourcennutzung und ermöglicht neue Kooperationen und Innovationen, die zur Stärkung des Forschungsstandorts beitragen.

Chancenorientierung und Mut

»In einer Welt voller Unsicherheiten – sei es durch wirtschaftliche Krisen, geopolitische Herausforderungen oder technologische Umbrüche – braucht es vor allem Chancenorientierung und Mut, um handlungsfähig zu bleiben und eine positive Zukunfts-perspektive zu entwickeln«, so Prof. Hanselka. »Der Erfolg von Fraunhofer basiert auf dem einzigartigen Zusammenspiel von unternehmerischem Denken und Handeln, Marktorientierung und wissenschaftlicher Exzellenz. Darauf aufbauend konnten wir auch durch wirtschaftlich herausfordernde Zeiten stabil navigieren. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft weiterhin gemeinsam mit unseren Partnern einen großen Beitrag zur Leistungskraft und Prosperität des Standorts Deutschland und Europa liefern wer-den. Gehen wir es an – chancenorientiert und mit berechtigtem Optimismus.«