Sie sind robust, wetterfest – und bald auf universitärem Boden unterwegs: Schottische Hochlandrinder sollen künftig die ökologischen Ausgleichsflächen des Medizincampus der Universität Augsburg pflegen. So wird die biologische Vielfalt aktiv gefördert. Damit werden die vielen Aktivitäten für mehr Biodiversität am Uni-Campus im Süden der Stadt auf das Umfeld der Medizinischen Fakultät ausgeweitet.
Die Flächen befinden sich westlich des Medizincampus der Universität Augsburg und dienen als ökologischer Ausgleich für dessen errichtete Gebäude. Sie sollen durch die grasenden Rinder ökologisch aufgewertet werden – die biologische Vielfalt an Pflanzen und Tieren vergrößert sich.
Die Wahl fiel bewusst auf schottische Hochlandrinder: Sie sind robust, trittsicher und benötigen weder Stall noch Zufütterung. Durch ihr Verhalten entstehen natürliche Trittpfade, lichte Bereiche und strukturreiche Vegetation – ideale Bedingungen für zahlreiche Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten. Gleichzeitig tragen die Tiere zur Aufwertung des Geländes bei. Das Beweidungsprojekt schafft ein offenes Landschaftsbild, das nicht nur ökologisch, sondern auch visuell ansprechend ist – ein Ort, an dem sich Menschen und Natur begegnen können.
Bewährte Partnerschaft für mehr Biodiversität
Die Universität setzt das Projekt gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg um, der bereits mehrere ähnliche Projekte im Stadtgebiet betreut und mit dem die Universität in vielen Bereichen zusammenarbeitet. Die Tiere selbst stammen aus dem landwirtschaftlichen Betrieb von Helmut Schachner aus Neusäß.
„Diese Fläche der Universität Augsburg birgt große Potenziale für den Artenschutz. Es haben sich bereits seltene Tier- und Pflanzenarten angesiedelt. Die extensive Rinderbeweidung wird die Artenvielfalt fördern“, ist sich Nicolas Liebig, Geschäftsführer vom Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg, sicher.
Der Verband übernimmt neben der Organisation und Pflege der Flächen auch die Abstimmung mit dem Tierhalter und stellt sicher, dass alle Vorgaben des Naturschutzes erfüllt werden. Die Universität Augsburg unterstützt dabei und finanziert die Maßnahme.
„Die weidenden Rinder schaffen nicht nur Lebensräume für Pflanzen und Tiere, sondern laden auch Menschen zum Innehalten ein“, sagt Prof. Dr. Jens Soentgen vom Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität. „Naturnah gestaltete Flächen wirken nachweislich positiv auf das Wohlbefinden – ein Aspekt, der gerade im Umfeld des Medizincampus besonders bedeutsam ist. Mit dem Landschaftspflegeverband setzen wir dabei eine lange und bewährte Partnerschaft fort.“
Ausgleichsflächen mit ökologischem Mehrwert
Die heute naturnahe Fläche diente ursprünglich als Ackerland. Im Zuge der Bauarbeiten am Medizincampus wurde sie vom Staatlichen Bauamt Augsburg in eine ökologische Ausgleichsfläche umgewandelt: Statt landwirtschaftlicher Nutzung entsteht hier ein artenreiches Mosaik aus Wiesen, Trittpfaden und offenen Bereichen – gezielt gestaltet, um Lebensraum für Insekten, Vögel und heimische Pflanzenarten zu schaffen.
„Es war von Anfang an Ziel unserer Planung, dass die Ausgleichsfläche nach der ökologischen Aufwertung von Rindern beweidet wird. Wir freuen uns, dass das nun passiert!“, sagt Annette Bubmann vom Staatlichen Bauamt Augsburg.
Mit der Rinderbeweidung zeigt die Universität Augsburg, wie sich Naturschutz, Bauplanung und Gesundheitsförderung sinnvoll vereinen lassen – und das mitten in der Stadt.
Prof. Dr. Jens Soentgen, Leitung
Wissenschaftszentrum Umwelt
Universität Augsburg
Telefon: +49 821 598 - 3560
E-Mail: jens.soentgen@wzu.uni-augsburg.de
Schottische Hochlandrinder tragen zu einer höheren Artenvielfalt der Ausgleichsflächen bei.
Universität Augsburg
Universität Augsburg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).