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08.09.2004 11:36

Bessere Sauerstoffversorgung für Frühgeborene

Dr. Ellen Katz Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Tübingen

    Tübinger und Wiener Forscher stellen Eigenentwicklung
    zur automatischen Regulierung der Sauerstoffzufuhr vor

    Unter Leitung des Tübinger Professors Christian Poets hat eine Arbeitsgruppe um Dr. Michael Urschitz (Abt. für Neonatologie, Universitätsklinikum Tübingen) und Prof. Werner Horn (Inst. für medizinische Kybernetik und Artificial Intelligence, Universität Wien) ein Gerät entwickelt und getestet, das die Sauerstoffzufuhr in Abhängigkeit von den am Patienten kontinuierlich gemessenen Werten automatisch reguliert.
    In einer am Freitag vorab in der online-Ausgabe des American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlichten Studie konnten die Forscher zeigen, dass ihr Gerät ähnlich gut die Sauerstoffzufuhr regu-lieren kann wie eine Krankenschwester, die allein für diese Tätigkeit abgestellt wird, und besser als normalerweise auf der Intensivstation möglich.
    Die Tübinger Neugeborenenspezialisten hoffen damit, durch Sauerstoff bedingte Lungen- und Augenschäden bei Frühgeborenen reduzieren zu können. Dies soll in weiteren Untersuchungen überprüft werden. Außer-dem sind sie sicher, dass mit ihrem Gerät das Pflegepersonal entlastet wird und sich dadurch mehr auf die liebevolle Betreuung der Kinder konzentrieren kann.

    Beatmete Patienten, vor allem Frühgeborene und solche mit Lungenerkrankungen, benötigen oft zusätzlichen Sauerstoff. Die Regulierung der Sauerstoffzufuhr ist zeitaufwändig und es ist schwierig, die Dossierung immer genau an den sich ändernden Bedarf des Patienten anzupassen. Dadurch erhalten die Patien-ten oft mehr oder weniger Sauerstoff, als sie eigentlich benötigen.
    Dies kann zu Schäden an Gehirn, Augen und Lunge führen. Das hier vorgestellte Gerät stellt einen Durchbruch bei dem weltweiten Bemühen dar, die Zu-fuhr des potentiell toxischen Sauerstoffs zu optimieren. Die Tübinger Forscher testeten ihr Gerät bei Frühgeborenen. Deren Sauerstoffgehalt im Blut schwankt besonders oft und stark, gleichzeitig sind diese aufgrund ihrer Unreife beson-ders stark durch ein Über- oder Unterangebot von Sauerstoff gefährdet.

    Obwohl in der Vergangenheit weltweit schon viele Arbeitsgruppen versucht haben, die Sauerstoffzufuhr zu automatisieren, ist das hier vorgestellte Gerät das erste, das diese Aufgabe besser erledigt als dies in der Regel durch Krankenschwestern auf einer Intensivstation möglich ist. Dies gelang vor allem durch einen neuartigen Denkansatz in der Entwicklung der Software, die dem Sauerstoffregler zugrunde liegt, und durch die Verwendung einer neuen Technologie zur Messung des Blutsauerstoffgehalts (Pulsoximetrie mit Artefaktindikator).

    Ansprechpartner für nähere Informationen

    Universitätsklinikum Tübingen

    Prof. Dr. med. Christian F. Poets
    Neonatologie, Calwerstr. 7, 72076 Tübingen
    Tel. 0 70 71/298 47 15, Fax 0 70 71/29 39 69
    christian-f.poets@med.uni-tuebingen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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