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06.06.2025 13:57

Back-to-Office oder doch Hybrid? Neue Studie gibt aktuelle und differenzierte Antworten

Juliane Segedi Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO

    Fraunhofer IAO präsentiert neue Studie zum hybriden Arbeiten

    Die Studie »Beyond Hybrid Work – Die post-hybride Arbeitswelt« des Fraunhofer IAO zeigt: hybrides Arbeiten ist zur neuen Normalität geworden: mit positiven Effekten aber auch Schattenseiten. 80 Prozent der Befragten berichten von gesteigerter Produktivität, während gleichzeitig soziale Erosion und der Verlust informeller Kontakte zunehmen. Unternehmen sind demnach gefordert, hybride Modelle aktiv zu gestalten und Raum für spontane Interaktionen zu schaffen, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu sichern.

    Inmitten der anhaltenden Diskussionen über »Back-to-Office«-Strategien, die durch die strikte Haltung führender Unternehmen wie Amazon neu entfacht wurden, liefert die Studie »Beyond Hybrid Work – Die post-hybride Arbeitswelt« des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO fundierte Erkenntnisse, die über einfache Meinungen hinausgehen. Die Ergebnisse zeigen, dass hybrides Arbeiten keine vorübergehende Lösung ist, sondern zur neuen Normalität in der Arbeitswelt geworden ist.

    Zentrale Erkenntnisse der Studie
    - Hybrides Arbeiten ist zur Normalität geworden: Zwar ist der Anteil der Mitarbeitenden, die in hohem Maße mobil arbeiten, leicht gesunken, er bleibt jedoch signifikant hoch. Über 60 Prozent der Befragten verteilen ihre Arbeitszeit nahezu gleichmäßig zwischen Büro und Homeoffice. Diese Flexibilität hat sich als entscheidend für Zufriedenheit und Produktivität herausgestellt.
    - Produktivität im Aufschwung: Beeindruckende 80 Prozent der Teilnehmenden geben an, ihre persönliche Produktivität in hybriden Arbeitsmodellen gesteigert zu haben. Dies steht im direkten Zusammenhang mit der erhöhten Flexibilität und der Möglichkeit, die Arbeit nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten.
    - Die Herausforderung der sozialen Erosion: Trotz der positiven Einschätzungen zur Produktivität warnen die Ergebnisse vor einer zunehmenden sozialen Erosion. Informelle Kontakte und spontane Begegnungen, die für den sozialen Zusammenhalt und die Innovationskraft eines Unternehmens essenziell sind, nehmen ab. Fast 30 Prozent der Befragten berichten von Schwierigkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und sich in die Organisation integriert zu fühlen.
    - Führungsqualität in hybriden Strukturen: Die Studie analysiert auch die Wahrnehmung der Führungsqualität. Zwar berichten viele Mitarbeitende von einer guten Qualität der Führungsbeziehungen, es gibt jedoch signifikante Unterschiede in der Unterstützung bei individuellen Bedürfnissen und der Wahrnehmung von Überlastungen im Team. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

    Zukunftsausblick: Aktive Gestaltung hybrider Arbeitsmodelle
    Die Studie zeigt: Hybrides Arbeiten ist unverändert die Norm und der Umgang damit wird zunehmend professionalisierter. Die pauschale Zuschreibung »Mehr Präsenz = auf jeden Fall besser, da produktiver und innovativer« ist somit zumindest auf kurz- bis mittelfristige Sicht nicht haltbar. Dennoch ist es ratsam, hybride Arbeitsmodelle aktiv zu gestalten, um das Potenzial beider Welten – mobil und vor Ort – optimal zu nutzen. Insbesondere Informalität, Begegnungen, Zusammengehörigkeitsgefühl und innovationsförderlicher Austausch sollten durch eine aktive Gestaltung der Büropräsenz bewusst und gezielt gefördert werden.

    »Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass hybride Arbeitsformen ein unverzichtbarer Bestandteil moderner und effektiver Arbeitswelten sind«, erklärt Dr. Josephine Hofmann, Hauptautorin der Studie und Leiterin des Teams »Digital Leadership« am Fraunhofer IAO. »Unternehmen, die es schaffen, ihre Mitarbeitenden aktiv in die Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen einzubeziehen und gleichzeitig Raum für soziale Interaktion zu schaffen, werden in Zukunft bessere Voraussetzungen haben, motivierte Mitarbeitende zu finden und zu binden.«

    Die Studie bietet wertvolle Einblicke für Unternehmen, Führungskräfte und HR-Verantwortliche, die die Herausforderungen der hybriden Arbeitswelt meistern möchten.

    Ansprechpartnerin Presse:

    Catharina Sauer
    Presse und Öffentlichkeitsarbeit
    Fraunhofer IAO
    Nobelstr. 12
    70569 Stuttgart
    Telefon: +49 711 970-2242
    E-Mail: presse@iao.fraunhofer.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. rer. soc. Josephine Hofmann
    Leiterin Team Zusammenarbeit und Führung
    Fraunhofer IAO
    Nobelstraße 12
    70569 Stuttgart
    Telefon: +49 711 970-2095
    E-Mail: josephine.hofmann@iao.fraunhofer.de

    Claudia Ricci
    Zusammenarbeit und Führung
    Fraunhofer IAO
    Nobelstraße 12
    70569 Stuttgart
    Telefon: +49 (0) 711 970-2165
    E-Mail: claudia.ricci@iao.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    https://www.iao.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/aktuelles/back-to-office-oder...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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