Ob Eigenheimbesitzer/innen oder Vermieter/innen Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) installieren, hängt stark davon ab, ob es sich für sie lohnt. Dabei spielen Förderungen, aber auch der Zeitpunkt der Installation eine wichtige Rolle. Eine repräsentative Studie des ZEW Mannheim zeigt nun: Eine Vorabförderung ist zielführender als eine nachträgliche. Zudem hält der hohe Verwaltungsaufwand insbesondere Vermieter/innen davon ab, mehr PV-Anlagen zu installieren.
„Besitzerinnen und Besitzer von Immobilien setzen den Wert zukünftiger Erträge von PV-Anlagen als zu gering ein. Wären die PV-Investitionskosten vorab gefördert worden, hätte mehr als ein Drittel der ausgegebenen Fördersumme eingespart werden können“, ordnet Prof. Dr. Sebastian Rausch, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Umwelt- und Klimaökonomik“, die Ergebnisse ein.
Falsch eingeschätzte zukünftige Erträge
Aktuell basiert das deutsche Förderprogramm auf Einspeisetarife: Eigentümer/innen bekommen für 20 Jahre einen festen Preis garantiert, zu dem der erzeugte Strom verkauft werden kann. Trotz eines zukünftigen Werts von einem Euro sind Hauseigentümer aber nur bereit, 67 Cent dafür zu zahlen – bezogen auf die heutigen, abgezinsten Erträge aus der Stromerzeugung. Somit unterschätzen Hauseigentümer/innen die zukünftigen Erträge.
Hohe Kosten durch bürokratische Hürden
Bei Vermietern/-innen kommt noch ein anderes Problem hinzu: Der hohe Verwaltungsaufwand von mehr als 20 Prozent der Investitionskosten sorgt dafür, dass sie trotz ähnlicher Investitionskosten und Einspeiseerlösen deutlich weniger PV-Anlagen für Mieterstrom installieren. Damit Vermieter/innen mehr investieren, müssen die bürokratischen Hürden im Mieterstromprogramm verringert werden – was zudem auch Kosten einspart.
Erkenntnisse für eine erfolgreiche Energiewende
„Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen sind zentrale Elemente der Energiewende und wichtig zur Erreichung der Klimaneutralität. Deswegen sollten die Erkenntnisse dieser Studie genutzt werden, um zukünftige Förderprogramme effizient und erfolgreich zu gestalten“, so die Schlussfolgerung von Rausch.
Datengrundlage
Die Bewertung stützt sich auf ein ökonometrisches Modell, das die Investitionsentscheidung und den Investitionszeitpunkt für neue Technologien beschreibt. Das Modell wird mithilfe von Daten zur PV-Einführung zwischen 2012 und 2021 aus dem deutschen Marktstammdatenregister sowie zu PV-Investitionskosten, Strompreisen und Einspeisetarifen geschätzt. Es liefert Schätzungen zum Diskontierungsfaktor, der die zukünftigen Erträge der Stromerzeugung im Verhältnis zur Gegenwart bewertet.
Prof. Dr. Sebastian Rausch
Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Umwelt- und Klimaökonomik“
Tel.: +49 (0) 621/1235-200
E-Mail: sebastian.rausch@zew.de
https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/policybrief/de/pb05-25.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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