Treffen mit Spitzen der brasilianischen Partnerorganisationen in São Paulo und Brasília / Neue Vereinbarungen mit forschungsstarken kolumbianischen Universitäten in Bogotá
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stärkt ihre Beziehungen zu lateinamerikanischen Forschungsförderorganisationen und Universitäten: Im Rahmen einer Reise nach Brasilien und Kolumbien besuchte DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker jetzt zunächst in São Paulo die São Paulo Research Foundation, kurz FAPESP, und traf ihren Amtskollegen Professor Dr. Marco Antonio Zago. In Brasília tauschte sich Becker mit Professor Dr. Ricardo Galvão, dem Präsidenten des National Council of Scientific and Technological Development (CNPq), aus und traf zudem Professor Antonio Gomes de Souza Filho, den Vizepräsidenten der Brazilian Federal Agency for Support and Evaluation of Graduate Education (CAPES). Die DFG ist mit allen Partnerorganisationen durch teils langjährige Beziehungen verbunden, die nun weiter intensiviert werden sollen.
Bei ihren Gesprächen betonte die DFG-Präsidentin, wie wichtig die Beziehungen zu Brasilien für die deutsche Scientific Community seien: „Angesichts des zunehmenden Drucks auf die freie internationale Forschung sind langjährige und fruchtbare Partnerschaften, die auf gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamen Werten beruhen, wichtiger denn je.“ Die Zusammenarbeit zwischen Brasilien und Deutschland habe in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugenommen: „Allein seit 2019 hat die DFG mehr als 390 deutsch-brasilianische Projekte gefördert, von denen fast 150 kofinanziert wurden“, so Becker. Darunter sind auch Kooperationen, die mit einer geringen Anschubfinanzierung gestartet sind und sich über die Jahre zu langjährigen Netzwerken entwickelt haben. „Von diesen Kooperationen profitieren sowohl das deutsche als auch das brasilianische Wissenschaftssystem in hohem Maße und können dabei wechselseitig voneinander lernen.“
So zeigte die Partnerorganisation FAPESP in São Paulo großes Interesse an der deutschen Exzellenzstrategie – die Entscheidungen über die geförderten Exzellenzcluster am 22. Mai in Bonn waren auch in Brasilien verfolgt worden. Mehr als 100 Fachkollegiat*innen (scientific advisors) der FAPESP sowie die Rektoren örtlicher Universitäten nahmen in São Paulo daher jetzt an einem Austauschformat zur Exzellenzstrategie teil. Dabei diskutierten sie, ob ein ähnliches Format auch in Brasilien denkbar sei, aber auch, wie die Zusammenarbeit brasilianischer Wissenschaftler*innen mit den deutschen Clustern gestärkt werden kann.
Im Anschluss an ihren Besuch in Brasilien unterzeichnete die DFG-Präsidentin in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá zwei Abkommen (Memorandum of Understanding) mit forschungsstarken Universitäten. Die Universidad Nacional de Colombia (UNAL) und die Pontificia Universidad Javeriana (PUJ) ergänzen das bereits bestehende Netzwerk der DFG mit der Universidad de los Andes (UNIANDES) und der Universidad de Antioquia (UdeA). Im Rahmen der Unterzeichnung wies Becker erneut darauf hin, dass Spitzenforschung neben wissenschaftlicher Exzellenz noch eine weitere entscheidende Voraussetzung benötige, um ihr volles Potenzial zu entfalten: Wissenschaftsfreiheit. „Auch unsere Vereinbarungen mit weiteren kolumbianischen Universitäten sollen die Art von Austausch und Zusammenarbeit ermöglichen, die die Wissenschaft gerade jetzt dringend braucht. Denn wir müssen gemeinsame Werte wie die Wissenschaftsfreiheit nun deutlicher verteidigen als je zuvor“, sagte Becker.
„In jüngster Zeit sieht sich die Wissenschaft mit spürbaren politischen Eingriffen und gezielten Angriffen auf die Wissenschaftsfreiheit in aller Welt konfrontiert, selbst in Partnerländern, in denen derartige Handlungen früher als unvorstellbar galten“, so Becker weiter. „Deshalb bilden wir als Forschungsförderer Allianzen mit denjenigen, die unsere Werte der akademischen Freiheit, der demokratischen Grundsätze und der sozialen Verantwortung sowie den Glauben an die aufklärerische Kraft des Wissens teilen.“
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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