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16.06.2025 10:15

Stadtbahn soll barrierefrei sein – keine Barriere

Inka Burow Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    MHH für dritten Stadtbahnanschluss: Eine Stadtbahntrasse über den Stadtfelddamm würde den Klinikneubau verzögern, verteuern – und vom bestehenden Campus abschneiden.

    Die Region Hannover wirft der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eine Blockadehaltung sowie Rückwärtsgewandtheit im Zusammenhang mit dem geplanten Stadtbahnanschluss für den MHH-Neubau vor. In einer Resolution hat die Regionsversammlung das Land Niedersachsen und das MHH-Präsidium jetzt aufgefordert, in den Planungen für den Klinikneubau „eine attraktive und zukunftsfähige Stadtbahnanbindung zu berücksichtigen“. Dem widerspricht das MHH-Präsidium ganz entschieden – und fordert seinerseits die Region auf, endlich Alternativen zu einer Trassenführung über den Stadtfelddamm ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Denn der von der Region angestrebte Ringschluss ist auch über einen anderen Trassenverlauf möglich.

    Oberste Priorität hat der reibungslose Betrieb der MHH

    „Die MHH hat – anders als andere Unikliniken – schon zwei Stadtbahnanschlüsse, und wir hätten natürlich gern einen dritten Anschluss für den Neubau“, erklärt MHH-Vizepräsidentin Martina Saurin, zuständig für Wirtschaftsführung und Administration. „An erster Stelle steht aber die Aufgabe der MHH als eine Einheit für die Patientinnen und Patienten, die Forschenden, die Studierenden und alle Mitarbeitenden – und die muss erfüllt werden.“ Der Klinikneubau der MHH auf der Erweiterungsfläche am Stadtfelddamm ist Teil des derzeit größten Bauprojekts in Niedersachsen. Der erste Bauabschnitt soll 2033 in Betrieb gehen. Dafür muss alles nach Plan laufen.

    Zeitverzug durch Neuplanungen

    Die Realisierung einer Stadtbahntrasse auf dem Stadtfelddamm würde bedeuten, dass das Land der MHH ein Teilgrundstück von der Neubaufläche wegnehmen müsste, weil der Stadtfelddamm nicht breit genug ist für eine Stadtbahnlinie. Schließlich müssen über den Stadtfelddamm der gesamte Verkehr und alle Notfalltransporte die MHH anfahren können. „Die seitens der Region Hannover anvisierte Trassenführung über das Campus-Gelände am Stadtfelddamm ignoriert, dass die heutige Bauplanung auf dem Gelände keine Trasse vorsieht. Eine Neuplanung wirft die bisherige Planung über den Haufen – verbunden mit einer langen Verzögerung und zusätzlichen, exorbitanten Planungskosten. Das dauert ein bis zwei Jahre“, schätzt Saurin. „Diese Verzögerung würde zu einer Verteuerung des MHH-Neubaus führen.“

    Bauphysikalische Risiken

    Eine Trassenführung über den Stadtfelddamm würde die Baukosten zusätzlich erhöhen, weil die von Straßenbahnen erzeugten Erschütterungen die empfindlichen Geräte beeinflussen. „Die Region müsste die Kosten des notwendigen baulichen Vibrationsschutzes tragen“, sagt die Vizepräsidentin. „Unser erst kürzlich neu eingerichtetes Rechenzentrum müsste wahrscheinlich umziehen wegen der elektromagnetischen Felder, die Straßenbahnen erzeugen.“ Auch die Kosten zum Nachteilsausgleich für die übrigen Anrainer des Stadtfelddamms– dazu gehören weitere Forschungseinrichtungen – müssten übernommen werden.

    Shuttle-Bus-Pendelverkehr als Übergangslösung

    Im ersten Bauabschnitt wird nur ein Drittel der Krankenversorgung der MHH untergebracht werden, zwei Drittel verbleiben auf dem jetzigen MHH-Campus. „Wir erwarten erhebliche logistische Schwierigkeiten durch sich kreuzende Fahrtrouten von Rettungswagen, den MHH-Lieferverkehr und der Stadtbahn – dazu kommen alle, die über die Stadtbahntrasse vom Neubau zum Altbau und zurück wechseln oder transportiert werden müssen“, erklärt Saurin. „Wenn die Region weiterhin nicht ernsthaft eine alternative Trassenführung in Erwägung zieht, können wir die Erreichbarkeit des Neubaus mit Shuttle-Bussen schnell und einfach herstellen. Das planen wir sowieso, denn bis der Neubau in Betrieb geht, wird es keinen dritten MHH-Stadtbahnanschluss geben.“


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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