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13.01.1999 13:02

Neuer Forschungsschwerpunkt zum Thema Schmerz eingerichtet

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg unterstützen konzentrierte Forschungsarbeit auf diesem Gebiet - Arbeit am 1. Januar 1999 aufgenommen - Versorgung chronisch Schmerzkranker wird verbessert - Erste Stufe des Schmerzzentrums geht im März 1999 in Betrieb

    Schmerz in der Lehre, Schmerzkonferenz, Grundlagenforschung zum Schmerz und klinische Schmerzforschungsprojekte sind Fakten an der Universität Heidelberg. Sie halfen mit, ein verstärktes Interesse an der Schmerzproblematik zu wecken. Jetzt gingen Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg einen konsequenten Schritt weiter und gründeten den neuen Forschungsschwerpunkt "Schmerz". Von den Ergebnissen kann erwartet werden, daß sie zu einer Verbesserung der Versorgung chronisch Schmerzkranker beitragen.

    Letztes Jahr trafen sich auf Anregung des Leiters der Stabsstelle Klinische Forschung, Heiko Klase, interessierte Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät Heidelberg zu einer ersten Besprechung über die Gründung eines Forschungsschwerpunkts zum Thema Schmerz. Dabei konnten sie auf zahlreiche universitätsinterne Vorarbeiten zu dieser Thematik zurückgreifen. 1984 wurde an der Universität die "Schmerzkonferenz Heidelberg" (SKHD) - Interdisziplinäres Forum für Algesiologie - gegründet, bei der unter anderem auch Schmerzpatienten vorgestellt und Problemfälle interdisziplinär erörtert werden. Ziel war, für interessierte Ärzte, Psychologen, Vertreter anderer Gesundheitsberufe und Wissenschaftler innerhalb und außerhalb der Universität ein Gesprächsforum für den übergreifenden Austausch zu Problemen vor allem des chronischen Schmerzes zu bieten. Jeweils im Wintersemester findet auch eine interdisziplinäre Ringvorlesung über Schmerz und Schmerzbehandlung statt.

    1987 wurde, ausgelöst durch eine Schmerzexpertise für das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT), ein Förderschwerpunkt "Chronischer Schmerz" des BMFT ausgeschrieben, um die damals praktisch nicht existente klinische Schmerzforschung in Deutschland zu fördern. Es kamen 22 Projekte zur Förderung, davon drei an der Universität Heidelberg. Das letzte geförderte Projekt "Schmerz bei Querschnittslähmung" wurde 1996 beendet.

    Ende 1995 beschäftigte sich der Landtag von Baden-Württemberg mit der Frage der Versorgung chronisch Schmerzkranker. In diesem Zusammenhang teilte die Universität Heidelberg in einer Stellungnahme mit, daß am Universitätsklinikum die Möglichkeit geprüft werde, ein Schmerzzentrum entsprechend den Qualitätskriterien der International Association for the Study of Pain einzurichten. Inzwischen ist die erste Stufe dieses Schmerzzentrums im Bau und wird im März 1999 in Betrieb gehen.

    Der Klinikumsvorstand hatte sich schon vorher mit dem Thema "Institutionalisierung eines Forschungsschwerpunktes Schmerz" befaßt. Er stellte fest, daß diese Thematik eine Aktualität gewonnen hat, die es sinnvoll erscheinen läßt, unter Einbindung aller Ressourcen im Klinikum schnellstmöglich eine organisierte Kooperation zu etablieren. Da die Schmerzproblematik praktisch alle klinischen und einen Großteil der theoretischen Institute durchzieht, besteht ein großes Potential an möglichen Forschungsvorhaben, bei denen sich eine interdisziplinäre Verzahnung im Rahmen eines internen Forschungsschwerpunktes anbot.

    Die Forschungskommission der Medizinischen Fakultät Heidelberg beschloß in ihrer Sitzung am 4.6.1997, einen solchen Schwerpunkt einzurichten. Er soll die vielfältigen Dimensionen des Schmerzes in fachübergreifenden Projekten gezielt erforschen, wobei im Hinblick auf spätere externe Fördermöglichkeiten von vornherein eine inhaltliche Abgrenzung zu bereits bestehenden Schwerpunkten außerhalb der Universität Heidelberg beachtet werden sollte. Dieses Ziel kommt nun in der Bezeichnung "Mehrdimensionalität des chronifizierenden Schmerzes" zum Ausdruck.

    Ende November 1998 gab der Fakultätsvorstand grünes Licht für die Finanzierung und stellte rund 1,8 Millionen Mark für das erste Jahr einer dreijährigen Förderperiode bereit, nachdem in einer intensiven Begutachtung auswärtiger Fachwissenschaftler das vorgelegte Forschungskonzept einer kritischen Prüfung unterzogen wurde. In ihrer ersten Mitgliederversammlung wählten die beteiligten Wissenschaftler Prof. Dr. med. Jürgen Sandkühler vom II. Physiologischen Institut zu ihrem Sprecher. Der neue Forschungsschwerpunkt nahm am 1. Januar 1999 seine Arbeit auf.

    Rückfragen bitte an:
    Heiko Klase
    Stabsstelle Klinische Forschung
    Tel. 06221 568990, Fax 563502
    heiko_klase@ukl.uni-heidelberg.de
    oder:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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