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19.06.2025 17:00

DEGRO-Kongress 2025 in Dresden: Innovationen aus der Strahlentherapie für bessere Behandlungsergebnisse bei Krebs

Dr. Bettina Albers Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e. V.

    Der 31. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) wurde heute in der Messe Dresden eröffnet. Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte bei der festlichen Eröffnungsveranstaltung die Bedeutung der radioonkologischen Forschung für die Heilungsaussichten von Menschen mit Krebs. In der Tat werden auf dem Kongress zahlreiche Therapieinnovationen diskutiert, welche die Prognose und Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern könnten. Darüber hinaus bietet der Kongress ein Patientenprogramm, das medizinische, soziale und psychologische Aspekte der Strahlentherapie vermittelt.

    2022 erhielten im Freistaat Sachsen 32.157 Menschen die Diagnose Krebs [1] – deutschlandweit waren es fast 500.000. Im Kampf gegen Krebs stellt die Strahlentherapie eine wichtige Säule dar, gut die Hälfte alle Krebspatientinnen und -patienten bekommen im Verlauf der Erkrankung eine Bestrahlung, die mit der Zielsetzung sowohl der Heilung („kurativ“) als auch des Hinauszögerns und der Symptomlinderung („palliativ“) eingesetzt werden kann. Die Radioonkologie ist ein besonders hochinnovatives Fach: Technische Neuerungen und der Einsatz künstlicher Intelligenz machen die Bestrahlung immer präziser, sodass es zunehmend besser gelingt, Krebszellen zu vernichten und das umliegende Gewebe dabei weitgehend zu schonen und es damit zu relativ wenigen Nebenwirkungen kommt.

    Heute wurde in der Messe Dresden der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) eröffnet, zu dem auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer die Gäste in der Landeshauptstadt begrüßte und die Bedeutung der radioonkologischen Forschung hervorhob: „Die Fortschritte in der modernen Krebsmedizin sind beeindruckend – besonders in der Strahlentherapie zeigt sich, wie sehr medizinischer Fortschritt dem Wohl der Patientinnen und Patienten dient. Um im Kampf gegen Krebs weiter voranzukommen, brauchen wir starke Versorgungsstrukturen und konsequente Investitionen in Forschung und Innovation.
    Sachsen geht diesen Weg entschlossen. Der Standort Dresden steht heute beispielhaft für herausragende Krebsforschung und hochmoderne onkologische Versorgung in Deutschland. Ich freue mich sehr, dass der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie in Sachsen stattfindet. Seien Sie alle herzlich willkommen!“

    Der Ministerpräsident verwies auf das Sächsische Krebsregister, das das Krebsgeschehen im Freistaat dokumentiert. Diese Daten dienten nicht nur der Versorgungsforschung und Qualitätssicherung, sondern bildeten auch die Grundlage für die Entwicklung optimierter Behandlungsmethoden. Zudem sei Dresden mit der Anschaffung eines Magnetresonanz-Linearbeschleunigers im Jahr 2022 der erste Standort für diese neuartige Strahlentherapie im Osten Deutschlands gewesen. Es handelt sich dabei um ein Großgerät zur Bestrahlung von Krebstumoren, in dem die Technologien der Magnetresonanz und eines Linear-Teilchenbeschleunigers kombiniert sind. Damit ist es erstmals möglich, Echtzeitbilder während einer Strahlenbehandlung zu liefern und während der Therapie Anpassungen vorzunehmen, um Tumorzellen maximal zu schädigen, umliegende Zellen hingegen maximal zu schonen. Wie der Ministerpräsident betonte, wurde die Anschaffung mit Fördermitteln von Freistaat und Europäischer Union in Höhe von neun Millionen Euro unterstützt. Auch im Hinblick auf andere radioonkologische Innovationen ist Dresden weit vorn: Seit 2017 hält die Klinik für Strahlentherapie/OncoRay alle Bestrahlungsverfahren der Protonentherapie vor. Mit dieser Technologie ist eine präzisere Bestrahlung des kranken Gewebes möglich, und zwar auch in der Tiefe, während das gesunde Gewebe vor und hinter dem Tumor besser geschont werden kann.

    „Es sind Innovationen wie diese, die vielen Menschen ein längeres Überleben bei guter Lebensqualität trotz Krebs ermöglichen“, unterstrich auch Prof. Dr. Mechthild Krause, Direktorin die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, die gemeinsam mit ihrer Institutskollegin Prof. Dr. Esther Troost sowie Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein, Klinikdirektorin Strahlentherapie und Radioonkologie des Uniklinikums Würzburg, den Fachkongress der Strahlentherapeutinnen und -therapeuten in Dresden ausrichtet.

    Entsprechend werden in Dresden viele neue Studiendaten vorgestellt und diskutiert. So zeigt die EMBRACE-II-Studie, dass moderne, zielgenaue Methoden der Strahlentherapie zu einem besseren Therapieergebnis bei Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs führen. Auch gibt es einen innovativen, vielversprechenden Ansatz aus der Biologie, der eine intensive Bestrahlung des Brustkorbs bei Lungenkrebs ohne Gefährdung der Herzgesundheit ermöglicht. Eindrucksvoll ist auch die Möglichkeit einer automatischen Berechnung der Strahlendosis und des Bestrahlungsfelds mittels KI, die bei aggressiven Hirntumoren eingesetzt wird. Sie reduziert nicht nur den Zeitaufwand für die Behandlerinnen und Behandler, sondern führt auch zu besseren Therapieergebnissen: Je genauer der Tumor lokalisiert wird, desto höher kann die Strahlendosis auf das bösartige Gewebe gewählt werden.

    Die Kongresspräsidentinnen stellen bei allen technischen Innovationen aber vor allem die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt und möchten gerade auch die, die es am meisten betrifft, über hoffnungsvolle Therapieansätze in der Strahlentherapie informieren. Entsprechend bietet der DEGRO-Kongress 2025 am Samstag, den 21. Juni 2025, ein umfassendes Patientenprogramm, das medizinische, soziale und psychologische Aspekte der Strahlentherapie verständlich vermittelt. Auch können Betroffene und Angehörige kostenfrei am Wissenschaftsprogramm des Kongresses teilnehmen (mehr Informationen unter https://www.degro-kongress.org/rahmenprogramm/patientenfortbildung.html).

    Medienschaffende sind herzlich auf dem Kongress willkommen und können sich online (oder vor Ort) mit ihrem Presseausweis zum Kongress akkreditieren (Ansprechpartnerin: Franziska Klemm,
    E-Mail: degro-registrierung@kukm.de).

    [1] https://www.degro-kongress.org/rahmenprogramm/patientenfortbildung.html

    Für inhaltliche Rückfragen, Interviewanfragen etc. steht die DEGRO-Pressestelle zur Verfügung.
    DEGRO-Pressestelle
    Davida Drescher
    albersconcept
    Tel. +49 1520 3132647
    drescher@albersconcept.de


    Bilder

    Der Ministerpräsident mit den Kongresspräsidentinnen Prof. Krause, Prof. Wittig und Prof. Troost (v.l.n.r.)
    Der Ministerpräsident mit den Kongresspräsidentinnen Prof. Krause, Prof. Wittig und Prof. Troost (v. ...
    Quelle: B. Albers
    Copyright: albersconcept


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Der Ministerpräsident mit den Kongresspräsidentinnen Prof. Krause, Prof. Wittig und Prof. Troost (v.l.n.r.)


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