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20.06.2025 10:29

RFBerlin: Bildungsniveau von Zuwanderern in die EU-Länder erreicht Rekordhoch

Harald Schultz Kommunikation
Rockwool Foundation Berlin

    Seit 10 Jahren steigt das Bildungsniveau der Einwanderer in die EU-Länder. Auch im Jahre 2024 im Vergleich zu 2023. Das gilt für Einwanderer aus anderen EU-Ländern ebenso wie aus nicht-EU-Ländern. Dieser allgemeine Trend ist in allen Staaten zu beobachten, aber teilweise auf sehr unterschiedlichem Niveau und in unterschiedlicher Stärke. Frauen haben in allen Gruppen die Nase vorn beim Bildungsniveau. Die gute Bildung der Zuwanderer kann die wirtschaftliche Entwicklung fördern.

    Berlin, 23. Juni - Zuwanderer in die Länder der Europäischen Union sind so gut ausgebildet wie nie zuvor. Eine neue Analyse der ROCKWOOL Foundation Berlin (RFBerlin) zeigt, dass der Anteil der Zuwanderer mit Hochschulabschluss oder gleichwertigen Qualifikationen im Jahre 2024 ein Rekordniveau erreicht hat und damit den starken Aufwärtstrend der letzten zehn Jahre fortsetzt.

    Bei den Zuwanderern aus anderen EU-Ländern stieg der Anteil der Personen mit tertiärem Bildungsabschluss von 33,8% im Jahr 2023 auf 35,2% im Jahr 2024 (von 28,6% auf 30,1% in Deutschland). Der Anstieg spiegelt sich auch bei den Zuwanderern aus Nicht-EU-Ländern wider, deren Anteil von 30,9 % auf 32,1 % stieg (von 29,4 % auf 31,1 % in Deutschland). Im Vergleich dazu stieg der Anteil bei der einheimischen EU-Bevölkerung langsamer an, nämlich von 35,8% auf 36,8% (von 34,7% auf 35,8% in Deutschland).

    „Dieser kontinuierliche Anstieg des Bildungsniveaus unterstreicht das Potenzial, das Migranten in die EU-Arbeitsmärkte einbringen“, sagt Tommaso Frattini, Co-Direktor des Center for Research and Analysis of Migration (CReAM) bei RFBerlin und Professor an der Universität Mailand. „Wenn ihre Fähigkeiten in vollem Umfang genutzt werden, können Migranten ein wichtiger Motor für das Wirtschaftswachstum in der gesamten EU sein.“

    Der allgemeine Anstieg des Bildungsniveaus ist überall in der EU zu beobachten. Auffallend ist, dass der derzeitige Anteil der Nicht-EU-Zuwanderer mit Hochschulabschluss (32,1 %) genau dem Anteil der einheimischen Bevölkerung im Jahr 2019 entspricht, also nur fünf Jahre zuvor.

    Das Tempo des Wandels ist jedoch von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat unterschiedlich. In Spanien, Italien und Griechenland waren EU-Migranten bereits 2010 weniger gut ausgebildet als Einheimische, und bis 2024 hat sich der Unterschied weiter vergrößert. In Schweden, Dänemark und der Tschechischen Republik hingegen waren EU-Migranten durchweg besser ausgebildet als Einheimische - und dieser Vorteil ist im Laufe der Zeit gewachsen.

    Frauen sind in allen Gruppen nach wie vor führend beim Bildungsniveau, und sie verzeichnen auch den höchsten Bildungszuwachs. Zwischen 2023 und 2024 verzeichneten zugewanderte Frauen aus der EU den größten Anstieg des Bildungsniveaus (+1,5 Prozentpunkte). „Dieses geschlechtsspezifische Bildungsgefälle ist im Laufe der Zeit bemerkenswert konstant geblieben“, sagt Christian Dustmann, Co-Direktor von CReAM am RFBerlin und Professor am University College London (UCL). „Interessanterweise vergrößert sich der Unterschied im Laufe der Zeit über alle Bevölkerungsgruppen hinweg.“

    Die Ergebnisse basieren auf Eurostat-Daten und definieren Einwanderer als im Ausland geborene Personen im Alter von 25 bis 64 Jahren.

    Zweiter Absatz für Österreich:
    Bei den Zuwanderern aus anderen EU-Ländern stieg der Anteil der Personen mit tertiärem Bildungsabschluss von 33,8% im Jahr 2023 auf 35,2% im Jahr 2024 (in Österreich von 43,3% auf 44,5%). Der Anstieg spiegelt sich auch bei den Zuwanderern aus Nicht-EU-Ländern wider, bei denen der Anteil von 30,9 % auf 32,1 % stieg. (In Österreich ging er jedoch zurück von 31,2 % auf 30,8 %.) Im Vergleich dazu stieg der Anteil bei der in der EU geborenen Bevölkerung von 35,8% auf 36,8% (in Österreich von 36,8% auf 37,8%).

    Zweiter Absatz für die Schweiz:
    Bei den Zuwanderern aus anderen EU-Ländern stieg der Anteil der Personen mit tertiärem Bildungsabschluss von 33,8% im Jahre 2023 auf 35,2% im Jahre 2024 (in der Schweiz von 53,9% auf 54,2%). Der Anstieg spiegelt sich auch bei den Zuwanderern aus Nicht-EU-Ländern wider, deren Anteil von 30,9 % auf 32,1 % stieg. (In der Schweiz ging er jedoch zurück von 38,4 % auf 37,7 %). Im Vergleich dazu stieg der Anteil bei der in der EU geborenen Bevölkerung von 35,8 % auf 36,8 % (in der Schweiz von 45,6 % auf 46,4 %).

    Hinweis: Wenn Ihr Land nicht im Text aufgeführt ist, stellen wir Ihnen die Daten auf Anfrage gerne zur Verfügung. Wir haben Daten für alle 27 EU-Länder sowie für Island, Norwegen und die Schweiz. Für das Vereinigte Königreich enden die Daten mit dem Jahr 2019.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Für Rückfragen auf Deutsch und Englisch: Prof. Christian Dustmann,
    0044/ 7818 048 380; cd@rfberlin.com
    Auf Englisch und Italienisch: Prof. Tommaso Frattini, 0039/ 347/ 640 38 45; tf@rfberlin.com


    Originalpublikation:

    Aufsatz: 'Education of Migrants in the European Union' von Tommaso Frattini und Giuseppe Pulito; basierend auf Zahlen von Eurostat
    https://www.rfberlin.com/wp-content/uploads/2025/06/RFBerlin_DP-Education2025.pd...


    Bilder

    Bildungsniveau der Einwanderer in die EU-Länder auf Rekordhoch
    Bildungsniveau der Einwanderer in die EU-Länder auf Rekordhoch

    Copyright: RFBerlin


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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