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09.09.2004 13:43

Depressionen erkennen und ernst nehmen

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Erster Europäischer Depressionstag soll Aufmerksamkeit auf die Krankheit lenken

    Die European Depression Association ruft in diesem Jahr zum ersten Mal für Donnerstag, den 7. Oktober 2004 den Europäischen Depressionstag aus. Die Koordination in Deutschland übernahm Privatdozent Dr. Detlef Dietrich aus der Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): "Die Welt-Gesundheits-Organisation geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 die Depression die weltweit führende Krankheitsursache neben den Herz-Gefäß-Erkrankungen sein wird. Hinzu kommt, dass ein größerer Teil der Betroffenen als depressiv Erkrankte nicht richtig erkannt und oft auch nicht adäquat versorgt wird." Das Ziel der European Depression Association sei es deshalb, die Aufmerksamkeit für diese Erkrankung bei Patienten, Angehörigen, bei Ärzten, Pflegekräften und öffentlichen Entscheidungsträgern zu erhöhen sowie Informationsdefizite abzubauen.

    Typische Symptome einer Depression: eine traurige Verstimmung, Schlafstörungen, Angst und Selbsttötungsgedanken, Denken und innerer Antrieb sind gehemmt. Auch körperliche Symptome können auf eine Depression hinweisen. Bei einigen Patienten wechseln sich depressive Phasen mit manischen ab - dann sind die Betroffenen unangemessen gehobener Stimmung, ihr Antrieb ist gesteigert, sie überschätzen sich und sind enthemmt. Untersuchungen zeigten, dass im Vorfeld von Depressionen gehäuft krisenhafte Ereignisse, wie der Verlust einer geliebten Person oder anhaltende Konflikte, aufgetreten waren. Diese Faktoren scheinen allerdings nicht allein Depressionen auszulösen, sondern führen eher zu einer unspezifischen Stressreaktion - woraus sich schließlich durch weitere Risikofaktoren eine Depression entwickeln kann.

    Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe seines Lebens an einer Depression zu erkranken, beträgt etwa fünf bis 15 Prozent. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Auffällig ist auch das hohe Suizidrisiko: Etwa zehn bis 15 Prozent der depressiven Patienten sterben durch Selbsttötung. Ein wichtiger Tipp für alle, die mit depressiven Menschen Umgang haben: Die Probleme unbedingt ernst nehmen und so schnell wie möglich professionelle Hilfe aufsuchen.

    Der Schwerpunkt des ersten Europäischen Depressionstages soll in diesem Jahr, aufgrund der Kürze der Vorbereitungszeit, auf Informationsveranstaltungen in den Medien liegen - hier möchten wir Sie um Ihre Unterstützung bitten. Wenn Sie einen Experten als Interviewpartner suchen, wenden Sie sich gern an Privatdozent Dr. Detlef Dietrich (siehe unten) oder an das Kompetenznetz Depression, www.kompetenznetz-depression.de.

    Weitere Informationen gibt gerne Privatdozent Dr. Detlef Dietrich, Abteilung Klinische Psychatrie und Psychotherapie der MHH, unter Telefon: (0511) 532-6749/-6748, Fax: (0511) 532-2415, E-Mail: edd@mh-hannover.de.

    Medizinische Hochschule Hannover
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Dr. Arnd Schweitzer
    Carl-Neuberg-Straße 1 - 30625 Hannover
    Telefon: (0511) 532-6771 - Fax: (0511) 532-3852
    E-Mail: pressestelle@mh-hannover.de

    Kompetenznetz Depression, Suizidalität
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Anke Schlee
    Nußbaumstraße 7 - 80336 München
    Telefon: (089) 5160-5553 - Fax: (089) 5160-5557
    E-Mail: anke.schlee@med.uni-muenchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenznetz-depression.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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