Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden bietet im Rahmen einer klinischen Studie ab sofort Patientinnen und Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) die Teilnahme an einer innovativen Behandlung mit einem individualisierten mRNA-basierten Krebsimpfstoff nach einer Operation an.
Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt zu den tödlichsten Krebsarten weltweit. Trotz chirurgischer Entfernung des Tumors erleiden die meisten Patientinnen und Patienten einen Rückfall, und auch mit zusätzlicher Chemotherapie überlebt nur jeder dritte bis vierte Betroffene fünf Jahre nach der Operation. „Diese dramatischen Zahlen unterstreichen den dringenden Bedarf an neuen Therapieansätzen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs“, erklärt PD Dr. Adrian Seifert, Chirurg und lokaler Co-Studienleiter.
Der mRNA-Krebsimpfstoff Autogene Cevumeran, entwickelt von BioNTech und Genentech, basiert auf tumorspezifischen Eiweißstücken (Neoantigenen) und zielt darauf ab, das körpereigene Immunsystem gezielt gegen verbliebene Tumorzellen zu aktivieren. In einer Phase-1-Studie (NCT04161755) unter der Leitung von Prof. Vinod Balachandran vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York wurde bei der Hälfte der Patientinnen und Patienten, die nach der Operation mit Autogene Cevumeran behandelt worden waren, eine starke und anhaltende T-Zell-Immunantwort ausgelöst. Diese Patientinnen und Patienten hatten dann ein deutlich verringertes Rückfallrisiko.
„Als NCT/UCC Dresden sind wir sehr stolz darauf, als einziges Zentrum in Sachsen Teil der internationalen Phase-2-Studie zu sein“, sagt Prof. Jürgen Weitz, geschäftsführender Direktor des NCT/UCC und Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Prof. Gunnar Folprecht, Onkologe und lokaler Studienleiter, erklärt: „Wir freuen uns sehr, diese vielversprechende Therapieoption anbieten zu können. Die mRNA-Impfung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer personalisierten Krebsmedizin, die gezielt auf individuelle Tumoreigenschaften eingeht. Damit können wir möglicherweise das hohe Rückfallrisiko nach einer Operation deutlich senken. Eine Teilnahme an der Studie ist nur in direktem zeitlichen Zusammenhang mit der Operation möglich. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen“.
IMCODE003-Studie (NCT05968326): A study of the efficacy and safety of adjuvant autogene Cevumeran plus Atezolizumab and mFOLFIRINOX versus mFOLFIRINOX alone in participants with resected PDAC (NCT05968326)
Die Studie untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffes in Kombination mit dem PD-L1-Checkpoint-Inhibitor Atezolizimub und Chemotherapie (mFOLFIRINOX) im Vergleich mit einer alleinigen Chemotherapie (mFOLFIRINOX) direkt nach der Operation bei Patientinnen und Patienten, die noch keine Chemo- oder Strahlentherapie erhalten haben und bei denen keine Metastasen bekannt sind. Interessierte Patient:innen und Ärzt:innen können sich für weitere Informationen und zur Studienteilnahme an das NCT/UCC-Studiensekretariat wenden.
Kontakt:
Anne-Stephanie Vetter
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
der Technischen Universität Dresden
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden
Tel.: +49 (0) 351 458 17903
E-Mail: anne-stephanie.vetter@tu-dresden.de
Prof. Dr. med. Gunnar Folprecht
Medizinische Klinik I
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden
PD Dr. med. Adrian Seifert
Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden
NCT/UCC-Studiensekretariat: oncostudy@ukdd.de
IMCODE003-Studie (NCT05968326): A study of the efficacy and safety of adjuvant autogene Cevumeran plus Atezolizumab and mFOLFIRINOX versus mFOLFIRINOX alone in participants with resected PDAC (NCT05968326)
http://www.nct-dresden.de Das NCT/UCC Dresden ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR). Patientinnen und Patienten sind dabei Forschungspartner auf Augenhöhe.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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