idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.06.2025 16:06

Robotik aus Leipzig? Läuft!

Franka Platz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

    Europadebüt und Stresstest mit Publikum: Humanoider Roboter der HTWK Leipzig nimmt
    KI-trainiert am Leipziger Firmenlauf teil (25.06.)

    Das Team der HTWK Robots Leipzig der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) schickt beim Leipziger Firmenlauf am 25. Juni erstmals einen robotischen Kollegen an den Start: Der 1,18 Meter-große und 30 Kilogramm-schwere humanoide Roboter „Booster“ feiert damit sein Europadebüt. Nach dem bereits im April Roboter auf einem Halbmarathon in Peking liefen, setzt das HTWK Team nun auch international neue Maßstäbe.

    Die HTWK Robots liefern die Künstliche Intelligenz, die „Booster“ – der Name ist angelehnt an den Hersteller Booster Robotics – sicher und schnell ins Ziel bringt. Mit Blick auf die Weltmeisterschaft im Roboterfußball im Juli in Brasilien läuft er sich beim Leipziger Firmenlauf schon mal warm. Ausgestattet mit Innovationen aus KI und Robotik macht der Leipziger Tempo – bergab, bergauf, auf unebenem Untergrund, mit Ausfallschritten und mit autonomer Navigation von Hindernissen.
    „Laufen ist kein starres Bewegungsmuster, sondern ein dynamisches Gleichgewicht und damit eine große Herausforderung – wie auch für Kleinkinder, die laufen lernen. Genau das haben wir Booster mit Hilfe massiver Simulationen beigebracht“, erklärt Tobias Jagla, Doktorand im HTWK-Robotikteam. „Es ist faszinierend zu sehen, wie präzise der Roboter auf jede Unebenheit reagiert.“
    Für einen extra Boost hält der Code der HTWK Robots sogar einen Sprintmodus bereit, in dem ein besonderes künstliches neuronales Netz alles aus der Hardware herausholt. Möglich ist das durch hunderttausende Trainingsstunden in der Simulation, mit der die HTWK Robots dem Roboter virtuell beibringen, wie er auch unbekanntes Terrain meistert. Das gelingt unter anderem mit einem 3D-Kamerasystem aus zwei koordinierten Kameras – damit kann räumliche Tiefe wie mit menschlichen Augen wahrgenommen werden. Modernste Kommunikationsschnittstellen garantieren eine stabile Verbindung zu anderen Robotern oder seinen menschlichen Kollegen.

    „Im Booster steckt nicht nur Bewegung, sondern auch Systemdenken: Echtzeitdaten, KI-Verarbeitung und Kommunikation greifen hier auf engstem Raum ineinander“, sagt Prof. Dr. Oliver Crönertz, Dekan der Fakultät für Digitale Transformation. „Solche Projekte machen angewandte Informatik lebendig – und sichtbar.“
    Dank des Codes, den die HTWK Robots programmiert haben, und mit datengetriebenem Training bewegt sich der Roboter flüssig, präzise – und fast menschlich. Die Technik steht damit auf Augenhöhe mit den Entwicklungen anderer internationaler Robotikfirmen – mit dem Know-How in Künstlicher Intelligenz bringen die Leipziger die Performance auf das nächste Level.
    „Wir wollen zeigen, dass mobile humanoide Robotik bereit ist für reale Szenarien – ob auf dem Spielfeld, der Straße oder eben auf der Laufstrecke“, sagt Prof. Dr. Jens Wagner, Professor für mobile Robotik an der HTWK Leipzig und Betreuer der HTWK Robots. „Mit dem Booster wird deutlich: KI-gesteuerte Bewegungsintelligenz ist längst im Alltag angekommen.“

    Hintergrund: Die HTWK Robots
    Das Team HTWK Robots zählt zu den besten der Welt: Als amtierender Vize-Weltmeister im Roboterfußball in der Standard Platform League wird es mit der Teilnahme am Leipziger Firmenlauf auch im öffentlichen Raum sichtbarer. Bei der Weltmeisterschaft im Juli in Salvador (Brasilien) werden die HTWK Robots in einem gemeinsamen Team mit dem Hersteller Booster Robotics antreten: Hardware aus Peking, KI aus Leipzig.
    Die Forschenden der HTWK Leipzig arbeiten an aktuellen Fragen der KI und weit darüber hinaus. Nachdem Schach als erste große Herausforderung für klassische KI weitgehend durchgearbeitet ist, eignet sich Fußball ideal als so genanntes „Standardproblem“ für moderne Robotik. Dabei wird den Entwicklern und Entwicklerinnen alles abverlangt, was die Informatik zu bieten hat: Motorik, Sensorik, Strategie und Kommunikation müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein, damit das Runde seinen Weg ins Eckige findet. Auf dem Weg dorthin müssen Probleme gelöst werden, die ebenso Anwendung in beispielsweise logistischen, industriellen oder auch pflegerischen Kontexten finden. Formate wie die Weltmeisterschaft machen dabei Ansätze und Techniken vergleichbar.

    Nach dem Zieleinlauf am 25. Juni 2025: Begegnung mit den Menschen hinter der Maschine
    Im Anschluss an den Lauf können Interessierte „Booster“ und sein Team persönlich treffen: Vom engagierten Studierenden über Doktoranden, Postdocs und Professoren bis hin zu den Dekanen der beteiligten Fakultäten und dem Rektor der HTWK Leipzig, Prof. Dr.-Ing. Jean-Alexander Müller. Eine seltene Gelegenheit, mit den Macherinnen und Machern ins Gespräch zu kommen, die Robotik in Deutschland nach vorne bringen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Betreuer: Prof. Dr. rer. nat. Jens Wagner
    Professur Mobile Robotik
    Fakultät Informatik und Medien
    HTWK Leipzig, Fakultät Bauingenieurwesen
    Tel.: +49 341 3076-6494
    E-Mail: jens.wagner@htwk-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://htwk-robots.de
    http://blog.htwk-robots.de
    http://www.youtube.com/@HTWK.Robots


    Bilder

    "Booster" mit den Teammitgliedern (v. l.) Tobias Jagla, David Schulte, Johannes Walter und Max Polter.
    "Booster" mit den Teammitgliedern (v. l.) Tobias Jagla, David Schulte, Johannes Walter und Max Polte ...
    Quelle: HTWK Robots
    Copyright: HTWK Robots


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Informationstechnik, Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    "Booster" mit den Teammitgliedern (v. l.) Tobias Jagla, David Schulte, Johannes Walter und Max Polter.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).