Europäische Union fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des
Reallabors „Vision 31: Kulturcampus gemeinsam gestalten“ in
Frankfurt-Bockenheim
Die Europäische Kommission unterstützt in diesem Jahr erneut die Entwicklung des Kulturcampus in Frankfurt-Bockenheim als Teil ihrer Initiative New European Bauhaus und hat das Reallabor „Vision 31: Kulturcampus gemeinsam gestalten“ für eine zweite Förderphase ausgewählt. Das Projekt wird vom Offenen Haus der Kulturen, der zivilgesellschaftlichen Initiative Making Frankfurt, der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und dem Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt gemeinsam getragen. Auch das Dezernat für Planen und Wohnen unterstützt das Projekt. Aufbauend auf dem Erfolg des Projektes im vergangenen Jahr wird „Vision 31“ seit Mai 2025 als eines von nur wenigen Projekten in Deutschland weiterhin im Rahmen des New European Bauhaus gefördert – mit dem Ziel, den ehemaligen Universitätscampus in ein zukunftsweisendes, gemeinschaftlich gestaltetes Stadtquartier zu transformieren.
Das Programm „New European Bauhaus (NEB)“ wurde von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, im September 2019 initiiert. Ziel der Initiative ist es, den European Green Deal – also die nachhaltige Transformation unserer Lebensumgebung - im Rahmen eines interdisziplinären und partizipativen Prozesses durch innovative Ideen und Konzepte zu unterstützen.
Unter dem Titel „Cultural Campus. Co-Creating our Future Spaces 2: Sharing Resources“ liegt der Fokus dieser neuen Projektphase von „Vision 31“ auf der gemeinsamen Gestaltung und Nutzung öffentlicher Räume. Das Konzept entwirft einen inklusiven, moderierten Prozess, welcher den Kulturcampus in den kommenden Jahren zum Labor für die Stadt von Morgen entwickelt. Der Kulturcampus Frankfurt steht damit exemplarisch für einen neuen Typ städtischer Großprojekte – als Modellfall einer gemeinwohlorientierten, ökologisch verantwortlichen und ko-produktiven Stadtentwicklung.Auf dem 16 Hektar großen Areal entsteht durch die Zwischennutzung der seit 2022 leerstehenden ehemaligen Kunstbibliothek der Goethe-Universität in den kommenden Jahren ein Ort, an dem Anwohner*innen, Kulturschaffende, Expert*innen und Verwaltung gemeinsam erproben, wie städtische Räume unter Bedingungen sozial-ökologischer Transformationen gestaltet werden können.
Der Kulturcampus bietet dafür außergewöhnliche Voraussetzungen: Die alleinige Entwicklungsverantwortung von Stadt und Land ermöglicht neue Spielräume für nicht-kommerzielle Nutzungsmodelle, kooperativen und experimentellen Städtebau und Steuerungsformen. Damit wird der Kulturcampus zur Plattform, die Ideen für die soziale und ökologische Entwicklung von Städten generiert und einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ermöglicht. Das neue Vorhaben schafft Strukturen für die langfristige Beteiligung lokaler Akteur*innen – darunter Nachbarschaftsinitiativen, Kulturschaffende und Bildungseinrichtungen – und stärkt die interdisziplinäre Netzwerkbildung rund um den Campus. Das Vorhaben versteht sich als Pilotprojekt für eine nachhaltige Stadtentwicklung, das durch seine offene, experimentelle Herangehensweise andere Städte in Europa inspirieren kann.
Tim Schuster, Geschäftsführer des Offenen Hauses der Kulturen, betont: „Der Kulturcampus ist nicht nur ein Ort – er ist ein Prozess. Mit der zweiten Phase bauen wir das Reallabor weiter aus und machen den nächsten Schritt hin zu einer Stadt, die gemeinsam und verantwortungsvoll gestaltet wird.“
Dazu initiiert die Frankfurt UAS ein begleitendes Forschungsvorhaben, das wissenschaftlich insbesondere die Prozesse von Planung, Aneignung und Beteiligung und deren räumlichen Entwicklungen im Spannungsfeld von Stadtentwicklung, Klimawandelanpassung und kultureller Teilhabe analysiert. „Nach der ersten Phase des transdisziplinären Projekts, das Studierende aus Architektur, Stadtplanung und Sozialer Arbeit zusammengebracht hat, ist es für uns sehr spannend, den Kulturcampus weiterhin als Praxisbeispiel gemeinschaftlicher Stadtentwicklung zu begleiten und mit studentischen Entwürfen und Initiativen zu unterstützen“, unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Paola Alfaro - d’Alençon, Professorin für Städtebau und Entwerfen im internationalen Kontext, die Rolle der Hochschule. Die Frankfurt UAS verfolgt mit ihrer Forschung das wissenschaftliche Ziel, Parameter und Konstellationen von Akteur*innen zu identifizieren, die eine gemeinschaftlich getragene Entwicklung von Stadt ermöglichen. Der Campus wird so nicht nur zum Untersuchungsgegenstand, sondern zum aktiven Labor einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung.
„Die spezifische Zusammensetzung der Projektgruppe Vision 31 bestehend aus Forschung, Kultur, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung bildet dabei einen wichtigen Baustein, mit dem wir das entscheidende Know-how zusammentragen und die starken Netzwerke knüpfen konnten, die das Projekt zum Erfolg geführt haben“, betont Tobias Krauch, Urbanist und Mitglied von Making Frankfurt.
Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig: „‚Vision 31‘ hat der Debatte um den Kulturcampus im vergangenen Jahr neuen Schwung verliehen und Perspektiven eröffnet. Ich freue mich sehr, dass die Europäische Union das Potenzial der kulturellen Zwischennutzung dieses großen Areals im Herzen von Frankfurt erkannt und sich entschieden hat, ihre großzügige Förderung zu verlängern. Somit können wir in die nächste Runde gehen und mit der Transformation der Kunstbibliothek zu einem Kulturort das erste Projekt des ‚New European Bauhaus‘ in Hessen in die Umsetzung bringen.“
Über die Projekt-Partner*innen:
Offenes Haus der Kulturen e.V.
In der gemeinnützigen Organisation „Offenes Haus der Kulturen“ setzen sich seit 2009 Bürger*innen und Kulturschaffende für die Weiterentwicklung des Studierendenhauses der Goethe-Universität zu einem soziokulturellen Zentrum ein. Der Abriss des historischen Gebäudes konnte verhindert werden. In Zukunft soll es – eingebettet in den Kulturcampus und in direkter Nachbarschaft zu Institutionen wie der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, dem Institut für Sozialforschung, dem Frankfurt LAB, der Jüdischen Akademie und weiteren – eines der größten und vielfältigsten soziokulturellen Zentren Deutschlands werden. Schon heute ist das Offene Haus ein Ort der Begegnung, kulturellen und sozialen Vielfalt sowie der kritischen Auseinandersetzung mit Gesellschaft. Seit vielen Jahren ermöglicht es die aktive Mitgestaltung des Kulturcampus durch die Zivilgesellschaft.
Making Frankfurt
Die Initiative Making Frankfurt geht von einer Gruppe umtriebiger und gut vernetzter Menschen aus, die sich seit 2020 dafür einsetzen, dass ihre Stadt lebenswerter wird. Sie kommen aus meist kreativen Disziplinen und treffen sich wöchentlich, um konkrete Ideen für Frankfurt zu entwickeln und umzusetzen. Dabei stehen sie in regem Austausch mit zahlreichen Initiativen sowie mit Politik und Verwaltung. Sie möchten ein Bewusstsein für offene Potenziale der Stadt unterstützen und arbeiten gemeinsam mit den Bürger*innen an umsetzbaren Ideen zur Entwicklung lebendiger Stadträume.
Frankfurt University of Applied Sciences
Mit über 15.000 Studierenden und 1.000 Lehrenden, Forschenden und Mitarbeitenden im Herzen von Frankfurt am Main ist die Frankfurt University of Applied Sciences eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland. Durch Partnerschaften mit weltweit rund 200 Hochschulen ist die Frankfurt UAS in einer globalen Bildungswelt gut vernetzt. Vier Fachbereiche bieten 72 Studiengänge mit technischer, wirtschaftlich-rechtlicher und sozialer Ausrichtung an. Das Selbstverständnis der Hochschule ist es, Studierende auf ihrem Weg zu verantwortungsvollen Zukunftsgestalter*innen zu fördern. Sie richtet ihr Tun konsequent an ihren strategischen Leitplanken Praxisnähe, Interdisziplinarität, Internationalität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und gesellschaftliche Verantwortung aus. Durch exzellente Lehre und Forschung bringt sie Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in der Region und darüber hinaus entscheidend voran. www.frankfurt-university.de
Seit 2024 trägt die Hochschule den Titel „U!REKA European University“. Das internationale Hochschulnetzwerk U!REKA wird von der EU-Kommission gefördert. www.ureka.de
Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt
Das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt setzt sich für die Entwicklung des ehemaligen Campus Bockenheim der Goethe-Universität zu einem Kulturcampus ein, der als lebendiges, urbanes Quartier Kunst und Kultur, Wissenschaft, Wohnen und Gewerbe miteinander vereint. Dabei sollen die bereits auf dem Areal vorhandenen Institutionen unter anderem durch Neubauten für die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sowie für das Frankfurt LAB ergänzt werden. Das Kulturdezernat unterstützt darüber hinaus die Umwandlung des Studierendenhauses in das Offene Haus der Kulturen. In den kommenden Jahren soll das Potenzial des Kulturcampus dabei durch experimentelle Zwischennutzungen erprobt und die Beteiligung und Mitgestaltung durch Kulturschaffende und die interessierte Öffentlichkeit ermöglicht werden.
Kontakt für Medien, Stadt Frankfurt am Main:
Stadt Frankfurt am Main
Dezernat für Kultur und Wissenschaft
Hanna Immich, Pressesprecherin,
Tel.: +49 69 212-49232
E-Mail: hanna.immich@stadt-frankfurt.de
Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik
Prof. Dr.-Ing. Paola Alfaro - d’Alençon
Tel.: +49 69 1533-3678
E-Mail: paola.dalencon@fb1.fra-uas.de und paola.alfaro-d'alencon@fra-uas.de
http://www.vision31.info
http://www.offeneshausderkulturen.de
http://www.makingfrankfurt.de/
https://www.kultur-frankfurt.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Bauwesen / Architektur, Kulturwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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