idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.07.2025 09:05

Gesellschaft für Informatik veröffentlicht Studie zum Wasserverbrauch von KI

Gesellschaft für Informatik e.V. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft für Informatik e.V.

    Auch Code muss cool bleiben: Die Gesellschaft für Informatik e.V. hat in einer neuen Studie die ökologischen Auswirkungen von KI über den gesamten Lebenszyklus analysiert und zeigt konkrete Handlungsempfehlungen auf.

    Berlin, 2. Juli 2025 – Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie der digitalen Transformation. Doch mit ihrem wachsenden Einsatz rückt auch ihre Umweltwirkung zunehmend in den Fokus. Eine neue Studie der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, nimmt systematisch den Wasserverbrauch von KI-Systemen entlang ihres gesamten Lebenszyklus in den Blick – von der Chipproduktion über den Rechenzentrumsbetrieb bis hin zur Entsorgung der Hardware.

    Im Zentrum der Studie „Auswirkungen von KI, Rechenzentren und Halbleitern auf Wasserverfügbarkeit 
und -qualität“ steht die Frage, wie viele Wasserressourcen in die Entwicklung und Nutzung von KI fließen – etwa bei der energieintensiven Fertigung spezialisierter Chips oder direkt oder indirekt in Rechenzentren, die aufgrund der hohen Rechenlast großer KI-Modelle auf effiziente Kühlsysteme angewiesen sind.

    Lena Hoffmann, Senior-Referentin bei der GI und Autorin der Studie: „Der Wasserverbrauch von KI wird derzeit oft noch unterschätzt. Wenn wir nicht gegensteuern, drohen neue Nutzungskonflikte – gerade in Regionen, die bereits heute mit Wasserknappheit kämpfen.“

    Auch die mangelnde Transparenz über den ökologischen Fußabdruck einzelner KI-Anfragen erschwert ein verantwortungsvolles Handeln.

    Teresa Zeck, Referentin bei der GI und Mitautorin der Studie: „Aktuell lässt sich kaum beziffern, welchen ökologischen Fußabdruck eine einzelne KI-Anfrage – etwa nach Ideen für ein Geburtstagsgeschenk oder ein paar Zeilen Code – konkret hinterlässt. Diese Intransparenz erschwert sowohl das Problembewusstsein als auch die politische Steuerung.“

    Die GI-Studie identifiziert sieben zentrale Handlungsfelder für eine ressourcenschonendere Gestaltung von KI-Infrastrukturen:
    • Ganzheitliche Betrachtung des direkten und indirekten Ressourcenverbrauchs von KI
    • Forschung und Innovationsförderung für ressourcen- und energieeffiziente KI-Technologien
    • Förderung von energie- und ressourcensparender Rechenzentrumsinfrastruktur wie wassersparender Kühltechnologien
    • Aufbau einer konsequenten Kreislaufwirtschaft in der Hardwareproduktion
    • Standortwahl von Rechenzentren unter Berücksichtigung lokaler Wasserverfügbarkeit
    • Etablierung verbindlicher Transparenzstandards und neuer Bewertungsmetriken
    • Sichtbarmachung und Verbreitung von Best Practices

    Im Rahmen der Untersuchung haben die Autor*innen eine umfassende Methodenkombination angewandt: Neben einer systematischen Analyse wissenschaftlicher Publikationen wurden Nachhaltigkeitsberichte führender Tech-Unternehmen ausgewertet sowie Expert*innen aus Wissenschaft und Industrie in Interviews und einem Workshop einbezogen.

    Das Fazit der Autor*innen: Wenn KI einen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen leisten soll, muss sie selbst nachhaltig und verantwortungsvoll gestaltet werden. Die Studie liefert hierfür eine fundierte Grundlage und eröffnet die dringend nötige Debatte über eine ökologische Transformation der digitalen Infrastruktur.
    Die vollständige Studie steht ab sofort auf der Website der Gesellschaft für Informatik zum Download bereit: https://gi.de/fileadmin/GI/Allgemein/PDF/2025-06_GI_Studie_KI_RZ_Halbleiter_Ausw...


    Weitere Informationen:

    https://gi.de/fileadmin/GI/Allgemein/PDF/2025-06_GI_Studie_KI_RZ_Halbleiter_Ausw...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).