Infrastrukturen gewährleisten die Versorgung von Leben. Doch sie sagen auch etwas darüber aus, was wir für unser Leben als notwendig erachten. Einen besonderen Fokus auf die Ästhetik von Infrastrukturen legt eine neue Forschungsgruppe aus Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und politischer Philosophie unter Koordination von Prof. Dr. Jörn Etzold von der Ruhr-Universität Bochum. Sie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ab 15. Oktober 2025 für zunächst vier Jahre gefördert.
„Infrastrukturen statten die Umwelten unseres Zusammenlebens aus“, erklärt Jörn Etzold. Indem sie das tun, bedingen sie, welche Erfahrungen von wem gemacht werden können. Dabei sind Infrastrukturen jedoch nicht einfach funktional; ihnen liegen Imaginationen darüber zugrunde, welches Leben wie von wem geführt werden und wer er versorgen soll. Ästhetische Praktiken können diese Vorgänge erforschen.
Die Gruppe möchte die bisherige, an Fragen von Technologie und Verwaltung orientierte Infrastrukturforschung um eine Perspektive erweitern, die Infrastruktur als soziale Ordnungsmacht reflektiert und verhandelbar macht. Mit neu eingestellten Forschenden aus Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Simbabwe, der Slowakei und Spanien wird die Gruppe insbesondere Vergangenheit und Fortleben der schwerindustriellen, kolonialen, rassifizierenden und extraktivistischen Infrastruktur untersuchen, die ab dem 19. Jahrhundert eingerichtet wurde.
Prof. Dr. Jörn Etzold
Institut für Theaterwissenschaft
Fakultät für Philologie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 26701
E-Mail: joern.etzold@ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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