idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.07.2025 08:30

Quantentechnologien in Berlin: weiteres Joint Lab gestartet

Petra Immerz Pressestelle
Ferdinand-Braun-Institut gGmbH Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik

    Mit dem neuen Joint Lab „Integrated Nonlinear Quantum Optics“ stärken das Ferdinand-Braun-Institut und die Humboldt-Universität zu Berlin ihre strategische Partnerschaft im Zukunftsfeld der Quantentechnologien. Es ist bereits das fünfte gemeinsame Labor der beiden Einrichtungen in diesem Bereich – ein klarer Schritt zum weiteren Ausbau des Quantentechnologie-Ökosystems in Berlin.

    Mit dem neuen Joint Lab „Integrated Nonlinear Quantum Optics“ baut das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) seine Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) aus. Das Anfang Juli gestartete Lab wird von dem Quantenphysiker Dr. Sven Ramelow von der HU Berlin geleitet und verstärkt den Forschungsbereich der „Integrierten Quantentechnologie“ am FBH. Ziel des Joint Labs ist es, grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung im Bereich der Sensorik mit Quantenlicht noch enger zu verknüpfen. Die Partner bündeln darin ihre laufenden Aktivitäten zur hocheffizienten Erzeugung und Konversion von Quantenlicht. Durch die Integration der zugehörigen Funktionalitäten wollen sie neue Anwendungen in der Umweltanalytik, Medizin und Informationsverarbeitung erschließen. Mit diesem bereits fünften Joint Lab im Bereich Quantentechnologien mit der HU Berlin und dem insgesamt elften Joint Lab setzt das FBH einen weiteren strategischen Meilenstein beim Ausbau des Quantenökosystems in Berlin.

    Mehr Funktionalität für die Sensorik dank Quantenlicht

    Quantenlicht besteht aus Lichtteilchen (Photonen), die so manipuliert werden können, dass Paare von diesen stark miteinander in Wechselbeziehung stehen. Um von diesen Quanteneigenschaften des Lichts zu profitieren, werden in einem Kristall verschränkte Photonenpaare erzeugt. Dabei verhält sich das eine Photon genauso wie das andere – und zwar unabhängig davon, wo es sich gerade befindet oder welche Farbe es hat. Dieses Phänomen lässt sich unter anderem für die hochauflösende Bildgebung und Spektroskopie im mittleren Infrarotbereich (MIR) nutzen. Dies ermöglicht etwa die schnellere Krebsdiagnostik im kostengünstigeren Nahinfrarot-Bereich und erfordert keine teuren Lichtquellen und Sensorsysteme mit geringerer Effizienz im MIR-Bereich. Der Quantenzustand der Photonen eröffnet vielfältige weitere Anwendungen in der Umweltanalytik und der biomedizinischen Diagnostik.

    Ein weiterer Fokus des neuen Joint Labs liegt in der hocheffizienten Erzeugung von Quantenlicht mit verschränkten Photonen für die Quantenkommunikation. Es nutzt dazu sogenannte SPDC-Quellen (SPDC – Spontaneous Parametric Down-Conversion), die zum Beispiel auf Aluminium-Galliumarsenid-Wellenleitern basieren. Damit lassen sich sehr effizient verschränkte Photonenpaare erzeugen, die für die Quantenschlüsselverteilung aber auch die Quantensensorik benötigt werden. Ein zusätzlicher Schwerpunkt liegt in der Konversion von Quantenlicht – das dann beispielsweise zur Frequenzanpassung für Quantennetzwerke genutzt wird. Damit können unterschiedliche Quantensysteme in Netzwerken effizient miteinander gekoppelt werden. Diese Arbeiten bündelt das Forschungsteam nun im gemeinsamen Lab, um Quantenlicht mit mehr Funktionalitäten und sehr konkreten Anwendungen nutzbar zu machen.

    Sven Ramelow – zur Person

    Sven Ramelow hat in Österreich bei Prof. Dr. Anton Zeilinger an der Universität Wien promoviert. Weitere Stationen führten ihn an die University of Queensland (Australien) und nach New York (USA) an die Cornell University und die Columbia University. Er arbeitet bereits seit 2019 im Rahmen verschiedener Projekte mit dem FBH zusammen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Sven Ramelow
    Tel. +49 (0) 30 2093 82303
    sven.ramelow@fbh-berlin.de


    Bilder

    Dr. Sven Ramelow
    Dr. Sven Ramelow
    Quelle: Petra Immerz
    Copyright: FBH/P. Immerz


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Physik / Astronomie
    überregional
    Kooperationen, Personalia
    Deutsch


     

    Dr. Sven Ramelow


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).