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03.07.2025 11:58

Neue Studie: Wearables revolutionieren Leistungsdiagnostik im Mädchenfußball

Birgit Strohmeier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH

    In einer aktuellen wissenschaftlichen Studie, veröffentlicht im Fachjournal Frontiers in Sports and Active Living, präsentiert ein Forschungsteam von Salzburg Research gemeinsam mit der Adidas AG neue Erkenntnisse zur Leistungsentwicklung im Mädchenfußball. Das Besondere: Die Analyse kombiniert erstmals hochauflösende Sensordaten mit subjektiven Selbsteinschätzungen der Spielerinnen.

    Technologie trifft Trainingspraxis: Datenerhebung mit smarten Einlagen

    Im Zentrum der Studie stehen 46 Spielerinnen des 1. FC Nürnberg der Altersklassen U17 und U20, die über einen Zeitraum von 14 Monaten mit intelligenten Einlegesohlen ausgestattet wurden. Die Sensoren in der Sohle – sogenannte inertiale Messeinheiten (IMUs) – erfassten präzise Bewegungsdaten während regulärer Trainingseinheiten. Direkt nach dem Training gaben die Spielerinnen Einschätzungen zur wahrgenommenen Trainingsintensität und ihrem emotionalen Empfinden ab.

    „Unser Ziel war es, objektive Leistungsmetriken wie Ballgeschwindigkeit, Spitzengeschwindigkeit und zurückgelegte Distanz mit subjektiven Bewertungen zu verknüpfen“, erklärt Studienautor Stefan Kranzinger von Salzburg Research.

    Ergebnisse: Emotionen und Leistung hängen zusammen

    Die Studie ergab, dass es bei etwa der Hälfte der Spielerinnen signifikante Leistungstrends über die Zeit gab – sowohl positive als auch negative. Am häufigsten zeigten sich Veränderungen in der Spitzengeschwindigkeit. Überraschend: Die subjektiv empfundene Trainingsintensität korrelierte in mehreren Fällen negativ mit der tatsächlichen Ballgeschwindigkeit, insbesondere bei Torhüterinnen und Verteidigerinnen. Heißt: Spielerinnen, die ihr Training als besonders anstrengend empfanden, erzielten niedrigere Ballgeschwindigkeiten. Umgekehrt zeigten sich positive Zusammenhänge zwischen Intensität und Laufleistung: Je intensiver das Training wahrgenommen wurde, desto mehr Strecke wurde oft zurückgelegt – insbesondere bei Abwehrspielerinnen.

    Auch das emotionale Empfinden hatte einen messbaren Einfluss: Spielerinnen, die sich „glücklicher“ nach der Einheit fühlten, zeigten tendenziell bessere technische Leistungen – etwa bei der Ballgeschwindigkeit der Mittelfeldspielerinnen.

    Potenzial für personalisiertes Training

    „Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass sich technologische und psychologische Perspektiven ideal ergänzen können“, betont Christina Kranzinger, Co-Autorin der Studie. Die Kombination aus Wearable-Daten und subjektiven Einschätzungen eröffnet neue Möglichkeiten für individualisierte Trainingssteuerung, Belastungsmanagement und Verletzungsprävention.

    Breites Anwendungsspektrum über den Fußball hinaus

    Obwohl sich die Studie auf weibliche Jugendspielerinnen konzentriert, lässt sich die Methodik laut den Autor:innen auch auf andere Sportarten übertragen – etwa im Handball, Basketball oder im Leistungssport allgemein.

    Die Publikation entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „DiMo-NEXT – Next Level of Digital Motion in Sports, Fitness and Well-being“, gefördert im Rahmen des Programms „COMET - Competence Centers for Excellent Technologies“ durch das österreichische Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI), das österreichische Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET), der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie durch die Bundesländer Salzburg, Tirol und Oberösterreich.
    ________________________________________

    Links zu den Teams 1. FCN U17w und U20w:
    https://www.fcn.de/clubfrauen/nachwuchs/team-u17/
    https://www.fcn.de/clubfrauen/nachwuchs/team-u20/

    Video zum Training mit der Sensorsohle mit der Trainerin und dem Team:
    https://config-gamer.stg.gmr.api.3stripes.io/adidas_Team_FX_LandingVideo.mp4


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Stefan Kranzinger, Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
    stefan.kranzinger@salzburgresearch.at | +43 664 2047232

    Wolfgang Kremser, Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
    wolfgang.kremser@salzburgresearch.at | +43 662 2288-315


    Originalpublikation:

    Stefan Kranzinger, Christina Kranzinger, Wolfgang Kremser, Burkhard Dümler (2025): Performance tracking in female youth soccer through wearables and subjective assessments In: Frontiers in Sports and Active Living, 30 June 2025, Sec. Elite Sports and Performance Enhancement. Volume 7 – 2025. https://doi.org/10.3389/fspor.2025.1627820


    Weitere Informationen:

    https://www.salzburgresearch.at/presseaussendung/neue-studie-wearables-revolutio... - weiteres Bildmaterial zum Downlaod


    Bilder

    Damen-Nachwuchs des 1. FCN trainiert mit Sensorsohle © adidas
    Damen-Nachwuchs des 1. FCN trainiert mit Sensorsohle © adidas

    Copyright: © adidas

    Feedback zur subjektiven Selbsteinschätzung direkt nach dem Training © adidas
    Feedback zur subjektiven Selbsteinschätzung direkt nach dem Training © adidas

    Copyright: © adidas


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Informationstechnik, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Damen-Nachwuchs des 1. FCN trainiert mit Sensorsohle © adidas


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    Feedback zur subjektiven Selbsteinschätzung direkt nach dem Training © adidas


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