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10.09.2004 14:27

Lernen im Bremer Rathaus

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Ein außergewöhnliches Geburtstagsgeschenk für den Zentralelternbeirat

    "Leben verstehen - für Lernen begeistern" war das Thema, mit dem das Forum Lehren und Lernen den Bremer Lernherbst des Zentralelternbeirats (ZEB) eröffnete. Mehr als 400 Bremerinnen und Bremer haben sich der These "Bildung geht uns alle an" angeschlossen und sind am Dienstag, den 7. September 2004 der Einladung ins Rathaus gefolgt. Es ging um die Fragen "Wie können Eltern das Lernen der Kinder am besten unterstützen und welche Rolle spielt die Schule?"

    "Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen und wir haben hier heute erfahren, dass es in Bremen schon viele Windmühlen gibt", kommentierte Karin Kiese vom ZEB die Beiträge. Professor Gerhard Roth, Hirnforscher an der Universität Bremen erläuterte, dass der Einfluss der Eltern auf den intellektuellen Entwicklungsprozess der Kinder groß ist. Das ist eine Chance, aber natürlich auch eine Verantwortung, die man sich nicht oft genug bewusst machen kann! Streiten kann man sich allenfalls noch, ob der Mensch mit fünf, sieben oder zehn Jahren in seinen personalen und intellektuellen Grundzügen fertig ist. Welche Persönlichkeit man wird, wie man sich emotional und geistig entwickelt und mit welchem Erfolg man die Schule absolviert, hängt also wesentlich von Faktoren ab, die die Schule nicht beeinflussen kann. Die moderne Lernforschung zeigt aber auch, dass für den Lernerfolg ganz wesentlich der Kontext wichtig ist, in dem gelernt wird. Das betrifft nicht nur die Persönlichkeit und Kompetenz der Lehrer, sondern auch die Gebäude, in denen gelernt wird.

    Kindern ist ein unbändiger Lernwillen angeboren, man muss ihn nur erhalten. Wie das geht, demonstrierte die Geowissenschaftlerin Barbara Donner an einem Beispiel aus dem Universum Schullabor für den Bereich der Naturwissenschaften. "Zum Lesen verführen" war danach Thema einer Unterhaltung zwischen Thomas Mann und Marcel Reich-Ranicki, die Fahim Sobat vorspielte. Und auch das Theater der Versammlung sorgte mit seinem Auftritt für intelligente Unterhaltung. Professorin Annelie Keil, Gesundheitswissenschaftlerin an der Universität Bremen, fasste abschließend noch einmal zusammen: Unabhängig davon, wie alt man ist und welche guten und schlechten Lernerfahrungen wir gemacht haben, ob wir für unser Wissen und seine Verbreitung als Experten für Lernen und Bildung bezahlt werden oder uns als Bürger und Bürgerinnen für gutes Bildungsklima interessieren und einsetzen: Lebenswille und Lebenslust sind lebenslang unverbrüchlich an die Bereitschaft der einzelnen Menschen gebunden, zu wachsen, sich zu bilden und zu lernen. Eltern und die ersten "öffentlichen Erzieher/-innen" spielen dabei ein ebenso maßgebliche Rolle wie das gesellschaftliche Klima, an dem wir alle beteiligt sind.

    Anspruchsvoll, abwechselungsreich und unterhaltsam - die Veranstaltung im Bremer Rathaus zeigte: Man kann über Lernen und über Schulpolitik reden auch ohne Strukturdebatte und Schuldzuweisungen!

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Gisela Gründl
    Kooperationsbeauftragte Universität - Schulen
    Tel. 0421-218-4826
    Email: gruendl@cevis.uni-bremen.de

    und
    Anja Krüger
    Forum Lehren und Lernen
    Tel. 0421-218-7706
    Email: akrueger@cevis.uni-bremen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uebergaenge.uni-bremen.de
    http://www.fll.uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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