idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.09.2004 16:13

"Hört keiner mein Schreien?"

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Einladung zur Tagung "Gewalt gegen Kinder. Traumatisierung durch Therapie?"

    Gewalt gegen Kinder ist unerträglich, sie ist keine Privatangelegenheit, sie ist gesetzlich verboten. Wie aber steht es um Gewalt unter dem Dach von Therapien? Therapieverfahren, in denen Kinder methodisch und stundenlang gegen ihren Willen und trotz heftigen Schreiens gewaltsam durch Erwachsene (Eltern, Therapeuten, Ärzte) bewegungslos festgehalten oder auf den Boden niedergedrückt werden, bis sie erwünschte Verhaltensweisen zeigen, sind Gewalttherapien. Weder medizinisch noch psychotherapeutisch sind diese Verfahren legitimierbar. Gängige Begründungen, mit denen Anwender Gewalttherapien uminterpretieren als vom Kind angeblich unbewusst selbst erwünschte Akte intensiver Zuwendung und Liebe durch Eltern oder Therapeuten, verleugnen die Gewalt gegen das Kind. Probleme und Folgen solcher Gewalt gegen Kinder stehen am 17. September 2004 in der TU Berlin zur Diskussion.

    Die Tagung "Gewalt gegen Kinder. Traumatisierung durch Therapie?" dient der kritischen fachlichen interdisziplinären Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis von Festhaltetherapien. Diskutiert werden historische, juristische, medizinische Zusammenhänge sowie elterliche, kindliche und therapeutische Aspekte. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Traumatisierung von Kindern durch Festhaltetherapien. Wir laden Sie zu dieser Tagung ein:

    Zeit: am Freitag, dem 17. September 2004, von 9.00 bis 19.00 Uhr
    Ort: Technische Universität Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 3005, 10623 Berlin

    Über das ausführliche Programm können Sie sich nachfolgend informieren.
    Veranstaltet wird die Tagung durch den Berliner Arbeitskreis für Beziehungsanalyse e. V. in Kooperation mit dem Institut für Gesellschaftswissenschaften und historisch-politische Bildung der TU Berlin, mit Unterstützung des Instituts für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, der Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten Berlin und dem Bundesverband der Jugendrechtshäuser Deutschland.
    Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Tagungskosten betragen 20 Euro, Journalistinnen und Journalisten haben freien Eintritt.

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Ute Benz, Geschäftsstelle des Berliner Arbeitskreises für Beziehungsanalyse, Tel.: 030/7428031, Fax: 7433769.

    Diese Medieninformation finden Sie auch im World Wide Web unter der Adresse:
    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2004/pi229.htm


    I. Zur Problematik von so genannten Festhaltetherapien unter psychoanalytischen, histori-schen und rechtlichen Aspekten

    Moderation: Dr. Angelika Königseder, Peter Dott

    9.00 - 10.00 Uhr Gewalt gegen Kinder - Einführung in die Problematik von Festhaltetherapien und ihren traumatischen Folgen
    Dr. Ute Benz, Analytische Psychotherapeutin für Kinder, Jugendliche, Paare und Familien, Berlin

    10.30 - 11.30 Uhr Heilsvorstellungen durch körperliche Gewalt: Tradition und Ideologie von Therapien
    Dr. Thomas Müller, Institut für Geschichte der Medizin, FU Berlin

    11.30 - 12.30 Uhr Gesetzlicher Kinderschutz im Rechtsstaat
    Wolfgang Rupieper, Amtsgerichtsdirektor, Cottbus

    II. Probleme festhaltender Eltern

    Moderation: Dr. Mona Körte

    14.00 - 14.45 Uhr Grenzen, Grenzüberschreitungen, missbräuchliche Nebenwirkungen - Beispiel einer Festhaltetherapie bei vermuteter Kindsmisshandlung
    Dr. Elke Nowotny, Kinderschutzzentrum Berlin

    14.45 - 15.30 Uhr Erwartungen, Ängste und Hoffnungen der Eltern
    Sibylle v. Eicke, Analytische Psychotherapeutin für Kinder, Jugendliche, Paare und Familien, Schlangenbad/Berlin

    III. Alternativen zur Festhaltetherapie aus medizinischer Sicht

    Moderation: Monika Zimmer-Breuer

    16.00 - 17.00 Uhr Jenseits von Druck und Agieren - psychoanalytische Therapie bei Kindern und Jugendlichen
    Prof. Dr. med. Jörg Wiesse, Direktor der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie Klinikum Nürnberg

    IV. Das Erleben des festgehaltenen Kindes

    Moderation: Wolfgang Meinhold

    17.30 - 18.15 Uhr "Hört keiner mein Schreien?" Ohrenschützer, schalldichte Räume, informierte Nachbarn
    Sabine Berloge, Pädagogin und Kinder- und Jugendlichentherapeutin, Berlin

    V. Abschlussdiskussion mit Referenten

    Moderation: Dr. Ute Benz

    18.15 - 19.00 Uhr Diskussion

    Nach jedem Vortrag sind 30 Minuten Diskussionszeit eingeplant.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).