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08.07.2025 09:49

Leitungswechsel am Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München

Dr. Gisela Olias Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie

    Prof. Dr. Corinna Dawid übernimmt Institutsleitung – Forschung für die Ernährung der Zukunft im Fokus

    Wie sichern wir die Ernährung der Zukunft? Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und knapper werdender Ressourcen zählt die nachhaltige Produktion gesunder, schmackhafter und sicherer Lebensmittel zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München will hierfür neue wissenschaftliche Grundlagen schaffen – unter neuer Leitung: Seit dem 30. Mai 2025 steht Prof. Dr. Corinna Dawid an der wissenschaftlichen Spitze des Instituts.

    Forschung für Gesundheit, Genuss und Nachhaltigkeit

    Prof. Dr. Corinna Dawid ist eine international anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Lebensmittelchemie und Funktionellen Phytometabolomik. Ihre Forschung zielt darauf ab, innovative Lösungen für die großen Herausforderungen der Lebensmittelsysteme zu entwickeln – wissenschaftlich fundiert, praxisnah und mit Blick auf die Gesellschaft von morgen.

    „Wir müssen nicht nur mehr qualitativ hochwertige Lebensmittel nachhaltig produzieren, sondern auch besser verstehen und vorhersagen können, wie deren Inhaltsstoffsysteme wirken“, erklärt Prof. Dawid. Genau hier setzt die sogenannte Lebensmittel-Systembiologie des Leibniz-Instituts an: ein interdisziplinärer Forschungsansatz, der die komplexen Zusammenhänge zwischen Lebensmittelinhaltsstoffen, ihrer Verarbeitung, sensorischen Akzeptanz und ihrem Gesundheitswert untersucht.

    Offizieller Wechsel an der Institutsspitze

    Prof. Dawid folgt auf Prof. Dr. Veronika Somoza, die ihr Amt als wissenschaftliche Direktorin aufgrund einer Berufung an die Universität Wien mit dem 1. März 2025 niedergelegt hat. Die neue wissenschaftliche Leitung des Instituts ist mit einer Professur für Chemosensorische Lebensmittelsysteme an der Technischen Universität München (TUM) verbunden. Zugleich leitet Prof. Dawid an der TUM kommissarisch den Lehrstuhl für Lebensmittelchemie und Molekulare Sensorik.

    Der wissenschaftliche Beirat sowie alle Mitarbeitenden des Leibniz-Instituts heißen Prof. Dawid herzlich willkommen und freuen sich sehr auf die künftige Zusammenarbeit.

    Anerkennung aus der Wissenschaft

    Auch auf höchster Ebene wird die Neubesetzung mit großer Zustimmung aufgenommen:

    „Mit Prof. Dawid gewinnt das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie eine exzellente Wissenschaftlerin,“ betont Prof. Dr. Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft. „Corinna Dawid setzt wichtige Akzente für die Zukunft der Lebensmittelforschung. Sie ist sowohl innerhalb der TUM hervorragend vernetzt als auch mit zahlreichen Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Mit ihrem Engagement fördert Prof. Dawid den Austausch innerhalb der Wissenschaft und mit der Gesellschaft.“

    Prof. Dr. Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM, ergänzt: „Mit Prof. Corinna Dawid übernimmt eine exzellente Wissenschaftlerin mit großer fachlicher Expertise und Weitblick die Leitung des Instituts. Ihre Karriere ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Exzellenz und strategische Themen wie Ernährungssicherheit, Nachhaltigkeit und Gesundheit miteinander verknüpft werden können. Sie ist ein großer Gewinn für die TUM und die gesamte Leibniz-Gemeinschaft.“

    Systembiologische Forschung entlang der Wertschöpfungskette

    Am Institut wird Prof. Dawid künftig insbesondere niedermolekulare, nicht-flüchtige Lebensmittelinhaltsstoffe entlang der gesamten Wertschöpfungskette „Agrar – Lebensmittel – Ernährung“ erforschen. Ihre Arbeitsgruppe nutzt dafür hochmoderne analytische Verfahren, um die molekularen Strukturen, Netzwerke und Systeme von geschmacksaktiven Inhaltsstoffen und deren Vorstufen zu erfassen und zu charakterisieren.

    „Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit am Institut werden wir einen wichtigen Beitrag zum weltweit einzigartigen systembiologischen Forschungsansatz des Instituts leisten“, so Prof. Dawid weiter. „Er kombiniert exzellente chemisch-analytische und biomolekulare Lebensmittelforschung mit neuesten Methoden der In-silico-Biologie, um die physiologischen Wirkungen der komplexen Netzwerke sensorisch relevanter Lebensmittelinhaltsstoffe systemisch verständlich und langfristig vorhersagbar zu machen. Ziel ist es, die Entwicklung von Lebensmitteln zu unterstützen, die sowohl gut schmecken als auch einen gesundheitlichen Mehrwert bieten – und dabei nachhaltig produziert sind.“

    Wissenschaftlicher Werdegang – international und interdisziplinär

    Die 1982 geborene Lebensmittelchemikerin studierte an der Universität Münster und promovierte bei Prof. Thomas F. Hofmann, dem heutigen Präsidenten der TUM. Nach wissenschaftlichen Stationen in München und einem Forschungsaufenthalt in Bangkok, bei dem sie maßgeblich am Aufbau eines Instituts für Molekulare Sensorik mitwirkte, habilitierte sie sich mit metabolomischen Studien zur pflanzlichen Stressresistenz.

    Seit 2019 leitet sie kommissarisch den Lehrstuhl für Lebensmittelchemie und Molekulare Sensorik an der TUM. Von 2023 bis Mai 2025 hatte sie die Professur für Funktionelle Phytometabolomik an der TUM inne. Sie ist stellvertretende Direktorin des ZIEL Institute for Food and Health sowie des Bayerischen Zentrums für Biomolekulare Massenspektrometrie (BayBioMS). Mit ihrer Gruppe bei TUM Create in Singapur erforscht sie im Projekt Proteins4Singapore gemeinsam mit anderen Forschungsgruppen der TUM und der Nanyang Technological University (NTU) alternative Proteinquellen für schmackhafte Lebensmittel der Zukunft.

    Für ihre wissenschaftlichen Leistungen wurde Prof. Dawid mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Wissenschaftspreis Weihenstephan der Stadt Freising (2019) und dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsforschung pflanzlicher Nahrungsmittel (2013).

    Pressekontakt:

    Dr. Gisela Olias
    Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München
    Wissenstransfer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Lise-Meitner-Str. 34, 85354 Freising
    Tel.: +49 8161 71 2980
    E-Mail: g.olias.leibniz-lsb@tum.de
    www.leibniz-lsb.de

    Informationen zum Institut:

    Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München besitzt ein einzigartiges Forschungsprofil an der Schnittstelle zwischen Lebensmittelchemie & Biologie, Chemosensoren & Technologie sowie Bioinformatik & Maschinellem Lernen. Weit über die bisherige Kerndisziplin der klassischen Lebensmittelchemie hinausgewachsen, leitet das Institut die Entwicklung einer Systembiologie der Lebensmittel ein. Sein Ziel ist es, neue Ansätze für die nachhaltige Produktion ausreichender Mengen an Lebensmitteln zu entwickeln, deren Inhaltsstoff- und Funktionsprofile an den gesundheitlichen und nutritiven Bedürfnissen, aber auch den Präferenzen der Verbraucherinnen und Verbraucher ausgerichtet sind. Hierzu erforscht es die komplexen Netzwerke sensorisch relevanter Lebensmittelinhaltsstoffe entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit dem Fokus, deren physiologische Wirkungen systemisch verständlich und langfristig vorhersagbar zu machen.

    Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft

    Das Leibniz-Institut ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft (https://www.leibniz-gemeinschaft.de/), die 96 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

    Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Die Leibniz-Institute unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 21.300 Personen, darunter 12.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei 2,2 Milliarden Euro.

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    Bilder

    Prof. Dr. Corinna Dawid
    Prof. Dr. Corinna Dawid
    Quelle: Andreas Heddergott
    Copyright: TUM


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Corinna Dawid


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