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08.07.2025 11:36

Wie hoch ist die elterliche Belastung? VIS-PARENT-Studie: Bonner Forschende suchen Eltern für zwei online Befragungen

Dr. Inka Väth Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Bonn

    Elternsein ist herausfordernd: Bonner Forschende möchten besser verstehen, wie der Familienalltag wirklich ist – und zwar aus Sicht der Eltern. Dazu entwickeln sie ein neues grafisches Instrument, das die Belastung von Eltern einfach und anschaulich erfasst. Für die VIS-PARENT-Studie der Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit der Universität Bonn werden jetzt deutschlandweit Mütter und Väter von Kindern im Alter bis sechzehn Jahren gesucht.

    Die Elternrolle bringt viele Anforderungen mit sich und betrifft organisatorische Herausforderungen zum Beispiel in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder auch im Zusammenhang mit der Betreuung eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen. Empfinden Eltern diese Belastungen als überwältigend, entsteht Stress – vor allem, wenn sie ihre Ressourcen als unzureichend erachten, um den Anforderungen adäquat begegnen zu können. Mentale Belastung oder das Gefühl einer niedrigeren Lebensqualität können eine Folge sein, aber auch Symptome von Depression und Angst. „Dabei hängt das Wohlbefinden von Eltern signifikant mit demjenigen ihrer Kinder zusammen“, sagt Prof. Nadine Scholten, die die Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung (CHSR) des UKB leitet und die Professur für psychosomatische und psychoonkologische Versorgungsforschung an der Universität Bonn innehat.

    „Last auf den Schultern“

    Zur Messung elterlicher Belastung gibt es bislang meist umfassende Instrumente, deren Anwendung jedoch zeitintensiv und aufwendig ist „Gerade in Kontexten, in denen wenig Zeit zur Verfügung steht und eine rasche Identifikation akuter Belastung notwendig ist, stoßen solche Langformate an ihre Grenzen“, sagt Elena Shebotinova, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der CHSR und Doktorandin der Universität Bonn. Hier bieten Einzelitem-Instrumente eine vielversprechende Alternative – insbesondere grafische Varianten, die das jeweilige Konstrukt visuell erfahrbar machen. Bisher existieren jedoch keine grafischen Einzelitem-Instrumente, die speziell zur Erfassung elterlicher Belastung entwickelt und an der deutschen Bevölkerung validiert wurden.

    „Vor diesem Hintergrund haben wir die Visual Parental Stress Scale, kurz VPSS, entwickelt, eine fünfstufige grafische Skala zur Erfassung elterlicher Belastung. Jede Stufe wird durch ein Strichmännchen mit einem Rucksack symbolisiert, der von Stufe zu Stufe schwerer wird. Das Männchen bricht zunehmend unter der Last zusammen, um die Metapher der ‘Last auf den Schultern’ anschaulich darzustellen“, sagt Shebotinova.

    Teilnahme und Ablauf der Studie

    Die Studie VIS-PARENT verfolgt das Ziel, mit der VPSS ein valides und praktikables Instrument zur Verfügung zu stellen, das akute elterliche Belastung in weniger als einer Minute zuverlässig erfassen kann. Dabei sollen Validität und Reliabilität der Skala an den Eltern in Deutschland geprüft werden. „Wir wollen damit zu einer Verbesserung der Versorgung von Eltern beitragen, indem akute Belastungssituationen in den Familien frühzeitig identifiziert und adäquate Entlastungsmaßnahmen eingeleitet werden können“, sagt Shebotinova.

    An der Studie können Mütter und Väter von Kindern im Alter zwischen null und sechzehn Jahren teilnehmen. Gute Deutschkenntnisse werden vorausgesetzt. Die Studie besteht aus zwei Befragungen, zu welchen Eltern per Mail eingeladen werden. Die erste Befragung findet kurz nach der Einwilligung statt und dauert circa 15 Minuten. Eine zweite, etwa zehnminütige Befragung erfolgt zwei Wochen später. Als Aufwandentschädigung gibt es einen Wunschgutschein im Wert von 5,00 Euro für jede Befragung.

    Hier geht es zu weiteren Informationen und zur Einwilligung:
    https://chsr-survey.limesurvey.net/834452


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Elena Shebotinova
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung (CHSR)
    Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
    Telefon: (+49) 228 287-525-03
    E-Mail: Elena.Shebotinova@ukbonn.de


    Bilder

    Visual Parental Stress Scale, kurz VPSS
    Visual Parental Stress Scale, kurz VPSS

    Copyright: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / CHSR


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Visual Parental Stress Scale, kurz VPSS


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