Das Projekt „PixelQuality“, Preisträger des Einstein Foundation Award for Promoting Quality in Research 2024, hat gemeinsam mit dem internationalen Konsortium QUAREP-LiMi (Quality Assessment and Reproducibility for Instruments and Images in Light Microscopy) maßgeblich dazu beigetragen, dass vier renommierte Nature-Portfolio-Journale neue Reporting-Standards für Licht- und Fluoreszenzmikroskopiedaten einführen. Ziel ist es, die Transparenz, Reproduzierbarkeit und Nachnutzbarkeit von Bilddaten in der biomedizinischen Forschung zu erhöhen.
In einem einjährigen Pilotprojekt bis Juni 2026 werden Autor:innen bei Einreichung einer Revision für die Journale Nature Communications, Nature Cell Biology, Nature Methods oder Nature Structural & Molecular Biology dazu aufgefordert, zentrale Informationen zu Aufbau, Durchführung und Auswertung mikroskopischer Experimente bereitzustellen – Aspekte, die bislang häufig nur unzureichend dokumentiert wurden, wie unter anderem in Nature Cell Biology dargelegt.
„Korrekte und vollständige Angaben zu Bilddaten sind essenziell“, betont Helena Jambor, eine der Initiator:innen von PixelQuality. Sie weist auf die Notwendigkeit solcher Standards hin, da viele Aufnahmen beispielsweise ohne Maßstabsbalken veröffentlicht werden. „Viele denken, der Maßstab sei nur ein dekoratives Element, dabei ist er tatsächlich unverzichtbar, weil biologische Größen stark variieren.“
Die nun zusätzlich erhobenen Angaben, unter anderem zu verwendeter Hardware, Methodik oder auch Bildverarbeitung, werden als „Supplementary Information“ veröffentlicht und sind so für Leser:innen sowie Reviewer:innen zugänglich. Zusätzlich empfehlen die beteiligten Journale, Bilddaten in offenen Repositorien zu hinterlegen – ein Ansatz, der sich in Feldern wie der Genomik oder Proteomik bereits etabliert hat.
Chefredakteurin von Nature, Magdalena Skipper, betont: „PixelQuality ist ein überzeugendes Beispiel dafür, wie konkrete und wissenschaftlich fundierte Berichtsstandards aus der wissenschaftlichen Community selbst hervorgehen können – und wie Verlage solche Standards aufgreifen und etablieren können. Sie haben das Potenzial, den Publikationsprozess sowie die Transparenz und Integrität wissenschaftlicher Forschung nachhaltig zu verbessern.“
„Mit dem Einstein Foundation Award for Promoting Quality in Research fördern wir Initiativen, die die Qualität und Nachvollziehbarkeit von Forschung grundsätzlich optimieren und weiterentwickeln. PixelQuality ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Wir freuen uns, diese wichtige Arbeit zu unterstützen“, sagt Ulrich Dirnagl, Preissekretär des Einstein Foundation Award.
Hintergrund
Für ihre internationale Initiative zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit von Bilddaten in der biomedizinischen Forschung erhielt die Initiative PixelQuality 2024 den Early Career Award des Einstein Foundation Award, dotiert mit 100.000 Euro. Das Projekt entwickelt praxisnahe Leitlinien und Checklisten für die Publikation wissenschaftlicher Bilder – mit Blick auch auf künftige Herausforderungen durch KI-gestützte Bildverarbeitung. Geleitet wird die Initiative von Christopher Schmied (Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin) und Helena Jambor (University of Applied Sciences of the Grisons, Schweiz).
Der Einstein Foundation Award for Promoting Quality in Research wird seit 2021 in drei Kategorien verliehen und zählt zu den renommiertesten internationalen Auszeichnungen für Forschungsqualität. Neben dem Early Career Award werden der Individual Award (150.000 Euro) und der Institutional Award (100.000 Euro) durch die Wübben Stiftung Wissenschaft sowie das BIH QUEST Center for Responsible Research an der Charité gestiftet und durch das Land Berlin zusätzlich finanziell unterstützt. Zahlreiche internationale Partner unterstützen die Preisinitiative, darunter Nature Portfolio, PLOS, die Max-Planck-Gesellschaft, die Max-Planck-Förderstiftung, die Berlin University Alliance sowie die National Academy of Sciences (USA).
Dr. Ulrike Pannasch
Coordinator Einstein Foundation Award
up@einsteinfoundation.de
https://www.nature.com/articles/s41556-025-01704-y
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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